Westfalia Herne unterliegt dem SC Wiedenbrück mit 0:3. Trotz starker erster Halbzeit liegen die Gastgeber zurück - und sind dann in Unterzahl.
Vor dem Spiel hatte Christian Knappmann, der Trainer des SC Westfalia Herne, voller Anerkennung davon gesprochen, wie stark besetzt der Kader der SC Wiedenbrück sei. Wie der zweite Treffer der Gäste am Sonntag fiel, durch Daniel Brinkmann, das war eine Szene, die Knappmann recht gab.
Die ganze Geschichte der 0:3 (0:1)-Niederlage der Herner gegen die Ostwestfalen kann sie allerdings nicht auf den Punkt bringen.
0:1-Rückstand trotz einer starken ersten Halbzeit
Denn die Herner hatten zunächst eine Halbzeit gespielt, die Knappmann als die bisher stärkste dieser Saison wertete – aus der die Westfalia allerdings mit einem 0:1-Rückstand hinaus ging.
Das Führungstor der Wiedenbrücker war der erste Wirkungstreffer, ein zweiter sollte kurz nach der Pause folgen. Nikolai Pakowski sah die Gelb-Rote Karte.
Viele Torszenen vor dem Wiedenbrücker Gehäuse
Da lagen die Herner noch 0:1 zurück. Die Führung für die Gäste war in eine erste Halbzeit hinein gefallen, in der die Westfalia dominierte. Nicht nur mit Ballbesitz, sondern auch mit vielen Torszenen vor dem gegnerischen Gehäuse.
Zweimal Darius Stawski und Nazzareno Ciccarelli hatten die klareren Abschlüsse dabei, aber ihre Schüsse saßen nicht.
Gäste aus Ostwestfalen profitieren von Ciccarellis Ballverlust
Die Wiedenbrücker nahmen erstmals durch einen Freistoß von Phil Beckhoff zum ersten Mal genauer Maß, und kurz darauf brachten die Herner selbst den Gast ins Spiel.
Nazzareno Ciccarelli, wie in Kaan-Marienborn wieder als Sechser aufgeboten, verlor den Ball mit dem Rücken zum Tor in der eigenen Hälfte, und die Wiedenbrücker spielten sich ganz schnell nach vorne.
Ricardo Seifried reagiert hervorragend, Aday Ercan setzt nach zum 0:1
Zweimal reagierte Westfalia-Torhüter Ricardo Seifried hervorragend, aber dann setzte Wiedenbrücks Aday Ercan nach, schob sich an Hernes Kapitän Maurice Temme vorbei und drückte den Ball über die Linie.
Der Torjubel der Wiedenbrücker stockte zunächst, denn Schiedsrichter Philipp Weber gab den Treffer erst mal nicht, weil sein Assistent die Fahne gehoben hatte. Nach kurzer Beratung mit seinem Kollegen an der Seitenlinie allerdings zeigte Weber dann doch Richtung Mittelkreis – 0:1 (22.).
Nur ein kurzer Westfalia-Protest beim 0:1-Gegentreffer
Die Herner protestierten nur kurz und kopfschüttelnd, stattdessen griffen sie wieder zum vorherigen Faden. Doch Kai Hatanos Schuss Richtung Winkel lenkte Wiedenbrücks Torhüter Marcel Hölscher mit den Fingerspitzen an den Außenpfosten, beim Schuss von Nazzareno Ciccarelli tauchte er dann ins untere Eck und drehte den Ball um den Pfosten.
Und als Kerem Sengün kurz vor der Pause nach einer Ecke im Fünfer einschießen wollte, war dann doch noch ein Wiedenbrücker Abwehrbein dazwischen.
SCW-Trainer Christian Knappmann vermisst die Effizienz im Angriff
Es waren nicht diese klaren Szenen allein, in denen Knappmann in diesem Spiel die Effizienz seiner Spieler im Angriff vermisste: „Wir haben unfassbar viele aussichtsreiche Situationen vor dem gegnerischen Tor. Allein fünfmal rutscht der Ball durch den gegnerischen Fünfer – und keiner geht hin.“
Ihren Faden, den behielten die Herner dann noch eine Zeitlang in der zweiten Halbzeit in der Hand, ehe sich der andere Herner Sechser, Nicolai Pakowski, in der 58. Minute ein Foul im Mittelfeld leistete und Gelb-Rot sah: „Das Foul war unnötig, Gelb-Rot gerechtfertigt“, so Knappmann. „Aber gegen Wiedenbrück kannst du nur bestehen, wenn du sie über den ganzen Platz in Zweikämpfe verwickeln kannst.“
Wiedenbrück hat Platz zum Kontern
Daran war in Unterzahl nur schwerlich zu denken, und Wiedenbrück hatte jetzt genug Platz zum Kontern, für die Treffer von Daniel Brinkmann (2:0/61.) und Lukas Demming (3:0/66.) sowie für weitere Szenen, in denen sich Westfalia-Torhüter Ricardo Seifried auszeichnete.
Vor allem aber Treffer Nummer zwei beeindruckte. Daniel Brinkmann (1,93 m) kantete sich vor dem Westfalia-Strafraum in Schussposition, um dann wuchtig zum 2:0 einzuschießen. Stark.
Tore: 0:1 (22.) Ercan, 0:2 (61.) Brinkmann, 0:3 (66.) Demming.
Westfalia: Seifried; Rößler, Temme, Haar (74. Haferkorn), Pulver - Pakowski, Ciccarelli - Schick (82. Ogrzall), Hatano, Sengün (61. Duyar) - Stawski (90. Lampka).
Wiedenbrück: Hölscher; Duschke, Schubert, Geller, Ercan, Maier, Beckhoff, Zech, Demming, Hüsing, Brinkmann.
Schiedsrichter: Werner (Hamm).
Zuschauer: 280.
Gelb-Rote Karte: Pakowski (Herne/58.).