Der Herner TC schlägt den Erstliga-Aufsteiger Gisa Lions Halle mit 76:58, aber auf das neu formierte Team wartet noch einiges an Arbeit.

Marek Piotrowski guckte noch mal hoch Richtung Anzeigetafel und stellte fest: „18 Punkte Unterschied. Das ist in Ordnung“ sagte der Trainer des Herner TC. Fanden sichtlich auch die Spielerinnen seines Teams, die gerade ihre Runde durch die H2K-Arena machten, zum Abklatschen mit den Besuchern am Rande des Parketts. Mit 76:58 (41:26) hatten sie gerade ihr erstes Heimspiel in dieser Saison gegen die Gisa Lions Halle gewonnen und stehen in der dritten Runde des DBBL-Pokals.

Beim knappen Auftaktsieg beim Season Opening in Hannover, beim 75:73-Erfolg über die GiroLive Panthers Osnabrück, hatte es sich gezeigt und auch im Pokalspiel gegen den Aufsteiger aus Halle: das Herner Team, nach dem Double-Gewinn 2019 umformiert, wird noch einige Zeit brauchen, bis auch die letzte Stellschraube im Zusammenspiel gedreht ist.

Die Gäste unter der 60-Punkte-Marke gehalten

Wie sich das in dieser Pokalbegegnung gegen den Aufsteiger bemerkbar machte, das kommentierte Marek Piotrowski so: „Das war ein Spiel mit noch vielen Aufs und Abs.“

In die Kategorie „Auf“ gehört allemal, dass die Hernerinnen ihren Gegner unter der 60 Punkte-Marke gehalten haben. Zu den Abs gehörten einige überhastete Wurfversuche und noch das ein oder andere Missverständnis im Zusammenspiel.

Schnelles Zusammenspiel zwischen Frericks und Abaiburova

Auf der anderen Seite konnte Marek Piotrowski zum Beispiel zweimal im Schlussviertel zufrieden lächeln, als sich zweimal in schneller Folge Jordan Frericks und Alina Abaiburova durch die Hallenser Defense spielten, zunächst Frericks und direkt danach Abaiburova punkten konnten.

Und da war unter anderem die Aktion von Eva Rupnik im ersten Abschnitt, als sie sich in der Abwehr den Ball erkämpfte und den Ball im Liegen noch schnell nach vorne passte – Alina Abaiburova schloss diesen Fast Break mit zwei Punkten ab plus einem weiteren durch den anschließenden Freiwurf.

Viel durchgewechselt

Die Russin war mit insgesamt 17 Punkten die erfolgreichste Werferin ihres Teams. Jordan Frericks, gerade als wertvollste Spielerin der Vorsaison ausgezeichnet, kam diesmal auf vier in ihren fast 25 Minuten. Marek Piotrowski wechselte insgesamt viel in dieser Pokalbegegnung. Es sind eben noch viele Stellschrauben zu drehen: „Das wird noch Wochen dauern, manches Monate.“

Mit dem Fast Break von Alina Abaiburova, eingeleitet von Eva Rupnik, waren die Hernerinnen endgültig für dieses Spiel aus den Startblöcken gekommen. Nach einem vorherigen zwischenzeitlichen Rückstand von 5:9 führte der HTC jetzt erstmals (13:11) und lag 19:14 nach dem ersten Viertel vorne.

41:26-Führung zur Halbzeit

Das zweite Viertel zogen die Gastgeberinnen mit deutlich mehr „Aufs“ durch, vor allem trafen sie besser und hatten sich bis zur Halbzeit eine 41:26-Führung herausgeworfen.

Die wurde kleiner im dritten Abschnitt, und zu Beginn des Schlussviertels erklärte Marek Piotrowski seinen Spielerinnen in einer Auszeit nach einem unnötigen Ballverlust, noch mal engagiert, worauf es ankommt.

„Wir brauchen noch Geduld“

Entschlossen schworen sich die HTC-Spielerinnen auf die Schlussphase ein, spielten die Partie von 58:48 aus über 69:50 konzentriert und stetig punktend zu Ende.

Der nächste Schritt ist gemacht, aber Marek Piotrowski sagte nach dem Spiel auch noch mal: „Wir brauchen noch Geduld.“ Ein paar Stellschrauben sind noch zu drehen.

Viertel: 19:16, 22:10, 17:15, 18:17.

Herner TC: Fikiel (12), Zolper, Braikovic (10), Rupnik, Claesson (11/3 Dreier), Westerik (5), Polleros (2), Frericks (4), Leonard (11), Sannes (4), Abaiburova (17/1).
Gisa Lions Halle: Belusova, L: Schinkel (4), Henningsen (3/1 Dreier), Kasparkova (7), J. Schinkel, Coleman (15), Heinicke, Hebecker, Mercer, Korinek (29/2).