Es war ein hartes Stück Arbeit für den HC Westfalia Herne – aber am Ende war ein sicherer 30:24-Erfolg bei der HSG Rauxel-Schwerin eingefahren.

Der Nachbar HSG Rauxel-Schwerin war dem HC Westfalia Herne ein unangenehmer Gastgeber. Mit kraftaufwändigem Einsatz blieb der Aufsteiger dem Favoriten lange auf den Fersen, ließ sich auch von zwischenzeitlichen Drei-Tore-Rückständen nicht beeindrucken und zeigte erst in der Schlussviertelstunde Wirkung.

In ihrer besten Phase zwischen der 43. und 51. Minute zogen die Herner vorentscheidend auf 27:20 davon. Am Ende waren die Punkte mit 30:24 (15:13) noch sicher eingefahren.

Rauxeler kaufen dem Gast zunächst den Schneid ab

Überzeugend trumpfte Westfalia als Mannschaft diesmal aber nicht auf. Rauxel attackierte von Anfang an kompromisslos und kauft so den Strünkedern den Schneid ab. Ins Positionsspiel fand das Krebietke-Team nur unzureichend hinein.

Das vorgelegte Tempo mit überhasteten Abschlüssen und unplatzierten Würfen brachte Unsicherheit in den Spielaufbau. Da insbesondere von außen zu viele Versuche ins Leere gingen, verlagerten sich die Anspiele in den Bereich des HSG-Abwehrzentrums.

Hinter der Form der Vorwoche zurückgeblieben

Hier hatten die Herner Offensivkräfte bei ständigem intensivem Körperkontakt ihre Probleme, zumal die Anspiele meist einen Tick zu spät erfolgten. Flüssige Ballstafetten blieben diesmal weitgehend aus. Zahlreiche Torchancen ließ Westfalia zudem fahrlässig liegen.

Hinter der Form der Vorwoche blieben fast alle Akteure zurück. Trainer Stephan Krebietke war mit der Art und Weise, wie der Sieg errungen wurde, nicht zufrieden: „Es war ein hartes Stück Arbeit. Im ersten Abschnitt wirkten wir recht unsortiert. Vor allem an der Konzentration mangelte es. Erst nach Umstellung auf das 5-1-Abwehrsystem nahmen wir das Heft des Handelns in die Hand und setzten uns entscheidend ab.“

Beide Mannschaften gingen in der Defensive recht intensiv zu Werke und schlossen mit schnellen Beinen immer wieder die Lücken. Nachdem Oskar Kostuj für Alexander Schade zweimal den nötigen Raum „freigeschaufelt“ hatte und der HCW auf 19:16 erhöhen konnte, reagierte der Gastgeber und bekämpfte Kostuj offensiver. Diese Taktik versuchte Krebietke mit Einsatz eines siebten Feldspielers auszuhebeln.

Joshua Dudda agiert vorgezogen

Die entscheidende Wende aber kam erst durch die erfolgreichen Abwehrversuche des vorgezogen agierenden Joshua Dudda. Mit vier Treffern war er an dem folgenden Sieben-Tore-Run von 20:20 auf 27:20 beteiligt. Auch Kostuj und Richard Sibbel warfen sich in Einzelaktionen energisch ins Zeug.

Der erst spät ins Spiel gebrachte Luke Schumann zog mit dem 30. Tor den Schlussstrich unter eine von Kraft und Kampf geprägte Begegnung. Man konnte über einen verletzungsfreien Abschluss fast erleichtert sein. Im Tor löste diesmal Daniel Ollesch schon im ersten Abschnitt Jörn Maiß ab.

Auf Robin Hodde und Maik Klamann konnte Stephan Krebietke diesmal nicht zurückgreifen. Dieses Lokalduell hat gezeigt, dass es zum Meistertitel keinen Spaziergang geben wird. Die Konkurrenten werden den Hernern in jeder Begegnung alles abverlangen. Michael Scholz war gegen seinen ehemaligen Verein besonders motiviert.

HCW: D. Ollesch, Maiß; Dudda (4), Schumann (1), Kostuj (5), Sibbel (5), Schade (4), J. Ollesch (3), F. Scheunemann (6/6), Eigenbrodt (2), Meyer, Rödiger.