Für die Handballer des HC Westfalia Herne beginnt Sonntag die Saison. Dazu und zum Saisonziel Aufstieg befragten wir Trainer Stephan Krebietke.

Für die Landesligahandballer des HC Westfalia Herne hat hat Sonntag mit dem ersten Landesligaspiel gegen den Wittener TV (18 Uhr, Sporthalle am Westring) die lange Vorbereitungszeit ein Ende. Der Startschuss für die Saison 2019/2020 fällt. Wer – wie der HCW – als Tabellenzweiter in der Vorsaison nur ganz knapp den Aufstieg verpasst hat, gehört beim Neuanlauf zwangsläufig zum Favoritenkreis. Westfalia nimmt die Rolle an und gibt als Ziel selbstbewusst den Aufstieg in die Verbandsliga aus. Trainer Stephan Krebietke stellte sich dem Interview der WAZ-Sportredaktion.

Schlussphase der Vorbereitung gibt dem HC Westfalia Herne noch einen Schub

Konnte die Vorbereitung letztlich zufriedenstellend abgeschlossen werden und sehen Sie Ihr Team zum Saisonstart auf dem gewünschten Leistungsstand?

Krebietke Nicht zuletzt nach dem Trainingslager und dem letzten Testspiel beim Verbandsligisten Hattingen bin ich sehr zuversichtlich. In der Schlussphase der Vorbereitung gab es noch einmal einen Schub, der alle Akteure weitergebracht hat. Die Mannschaft fiebert dem Saisonstart entgegen.

Mit gleich vier Aufsteigern und aufgrund eines Staffelwechsels zwischen ASV Hamm-Westfalen III und SuS Oberaden II hat es Westfalia gleich mit fünf Neulingen zu tun, die weitgehend unbekannt sind. Verführt ein vielleicht vermeintlich niedrigeres Leistungsniveau zu Fehleinschätzungen?

Auf ein Neues: Die Handballer des HC Westfalia Herne nehmen den nächsten Anlauf Richtung Verbandsliga.
Auf ein Neues: Die Handballer des HC Westfalia Herne nehmen den nächsten Anlauf Richtung Verbandsliga. © FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche

Wir werden uns in erster Linie auf uns fokussieren und dürfen keinen Gegner unterschätzen. Ich glaube nicht, dass es leistungsmäßig zur Vorsaison größere Unterschiede geben wird. Gerade die Neulinge werden ihre Euphorie aus der Aufstiegssaison mitbringen und mit großem Einsatz aufwarten.

Mit Aufsteiger Dorstfeld, Absteiger Dolberg und Hamm-Westfalen sind drei Mannschaften nicht mehr dabei, die den Hernern zehn von insgesamt elf Minuspunkten abgenommen haben, könnte sich die Ausgangslage verbessert haben. Wen zählen Sie zu den ärgsten Konkurrenten im Aufstiegskampf?

Eine solche Rechnung mache ich nicht auf. Ich erwarte erneut eine ziemlich ausgeglichene Liga und werde nicht das einzelne Spiel sehen. Vielmehr müssen wir über die gesamte Meisterschaftsrunde eine Konstanz zeigen, das wird letztlich den Erfolg bringen. Dem Vernehmen nach hat der RSV Altenbögge-Bönen mit mehreren Neuzugängen aus der Oberliga aufgerüstet. Mit dieser Mannschaft dürfte besonders zu rechnen sein. Aber ein neues Team muss sich auch erst finden. Wir sind auf jeden Fall kampfbereit und werden ohnehin jeden Gegner ernst nehmen.

Wie informieren Sie sich über die eher unbekannten Konkurrenten?

Ich werde insbesondere die Spiele dieser Mannschaften intensiver verfolgen und natürlich nicht alles dem Zufall überlassen. Wir werden in der Hinrunde unsere Spiele per Video aufzeichnen, um in der Rückrunde noch spezieller agieren zu können. Aus dem internen Umfeld gibt es darüber hinaus immer wieder Informationen. Wir müssen zudem in jedem Spiel hellwach sein und die Antennen oben haben.

Hoffen Sie wegen des kaum veränderten Mannschaftsgefüges auf Vorteile im Zusammenspiel?

Ich setze viel auf die Eingespieltheit und unsere gut funktionierenden Systeme. Die Akteure kennen die Abläufe. Auf spezielle Situationen bei Unter- oder Überzahl, bei Manndeckung und für erforderliche Veränderungen von Abwehrsystemen haben wir uns im Training nochmals intensiv vorbereitet. Wie auch auf den Einsatz des siebten Feldspielers. Wir sind gut gerüstet.

Ist der Kader ausreichend groß und spielstark für den angestrebten Aufstieg?

In der Spitze sind wir bestens besetzt. Wenn wir insbesondere auf den entscheidenden Positionen vom Verletzungspech verschont bleiben, bin ich äußerst zuversichtlich. Auf der Torhüterposition wird auch Neuzugang Jörn Maiß der Abwehr großen Rückhalt geben.

Wie ist die Stimmungslage insgesamt?

Nach meiner Einschätzung herrscht ein sehr guter Teamgeist. Das Mannschaftsgefüge passt, alle sind voll integriert. Und die Stimmung ist prima. Das wirkt sich auf den Umgang untereinander positiv aus.

Was wünschen Sie sich abschließend noch von Mannschaft und Fans?

Ich wünsche mir neben der hohen Einsatzbereitschaft und dem unbedingten Siegeswillen vom Team eine hohe Disziplin und eine durchgängig gute Trainingsbeteiligung. Es muss dem Meisterschaftsziel vieles untergeordnet werden. Eine noch größere Unterstützung durch die Fans wäre natürlich toll.

HC Westfalia Herne II spielt neu formiert in der 1. Kreisklasse

Nach dem Abstieg aus der Landesliga spielen die Handballerinnen des TV Wanne 1885 in der neuen Saison in der Bezirksliga Ruhrgebiet der Frauen. Zum Auftakt kommt es am Sonntag (16 Uhr, Sporthalle Wanne-Süd) gleich zu einem Nachbarschaftsduell, zu Gast ist die ETG Recklinghausen.

Neu formiert tritt die zweite Herren-Mannschaft des SC Westfalia Herne in der 1. Kreisklasse an. Sonntag um 14 Uhr treffen sie zum Saisonauftakt auf die ETG Recklinghausen. In dieser Spielklasse beginnt die Saison für den DSC Wanne-Eickel tags zuvor: am Samstag (15.50 Uhr) spielen die Wanner beim HSV Herbede II.