Beim Aufsteiger SC Preußen Münster II peilt der SC Westfalia Herne den ersten Punktspielsieg der Saison an. Kai Hatano ist wieder im Kader.
Nur einen Sieg hat der SC Westfalia Herne in bislang fünf Pflichtspielen dieser Saison eingefahren. Und auch dieses 3:2 im Westfalenpokal beim SV Wanne 11 ist mittlerweile wertlos, weil die Herner in der zweiten Runde durch das 0:2 in Ennepetal ausgeschieden sind. Raus in beiden Pokalwettbewerben, in der Oberliga punkt- und torgleich mit Holzwickeder auf dem geteilten 14. Platz – von einem gelungenen Saisonstart lässt sich da nun wirklich nicht sprechen. Langsam müssen Ergebnisse her. Am besten schon Sonntag, wenn die Herner bei Preußen Münster II antreten (15 Uhr, Preußen-Stadion, Am Berg Fidel 51).
Das findet auch Christian Knappmann. „Wir warten nun schon einige Spiele auf ein Ergebnis, das uns alle zufrieden stellt“, räumt der SCW-Trainer ein, sieht aber auch eine insgesamt positive Entwicklung. „Die Leistung in Ennepetal war absolut in Ordnung. Wir sind gegen eine sehr gute Oberligamannschaft ausgeschieden, die gerade einen Riesenlauf hat, waren aber über die gesamten 90 Minuten gesehen eigentlich näher dran.“ Mit der taktischen Umstellung auf ein „flaches 4-4-2“ sei die Konteranfälligkeit deutlich verringert worden. „Wir haben fast nichts zugelassen“, blickt Knappmann zurück. „Allerdings ist uns so auch selbst die Torgefahr etwas abhanden gekommen.“
Torjäger Smykacz ist wieder fit
Das lag aber auch am Fehlen von Michael Smykacz, den Knappmann erst im Verlauf der zweiten Halbzeit einwechselte. Inzwischen hat der Torjäger seinen Virus aber auskuriert und dürfte wieder in der Start-Elf stehen. Dafür traten jetzt bei Bilal Abdallah die gleichen Krankheitssymptome auf. „Auch Kühni hatte diesen Virus. Wir stecken uns gegenseitig an, alle schwächeln im Moment etwas“, so Knappmann.
Insgesamt habe sich die Personalsituation weder entspannt noch verschärft, nur verlagert. Zu denen, die wieder neu in den Kader kommen, gehören Erhan Duyar und erstmals auch Neuzugang Manuel Dieckmann, dessen Ballsicherheit dem Herner Spiel sicher gut tun dürfte.
Kai Hatano zurück im Westfalia-Kader
Auch auf einen Rückkehrer dürfen sich die SCW-Fans bald wieder freuen. Kai Hatano hat zwar bei diversen Dritt- und Viertligisten vorgespielt, ist aber nirgendwo untergekommen und gehört erstmal wieder zum Herner Kader. Im Knappmannschen Eigenheim in Verl hat der junge Japaner die Einliegerwohnung bezogen, auch einen Job hat ihm sein Trainer vermittelt. „Kais Sehnsucht ist es, hauptberuflicher Fußballer zu werden. Bis zum Winter kann er sich wieder bei uns ins Schaufenster stellen, danach will er sich wieder umgucken“, weiß Knappmann.
Beim Verband haben die Herner den japanischen Dribbler bereits gemeldet. Aber selbst wenn die Spielberechtigung bereits vorliegen sollte, wird Hatano nach wenigen gemeinsamen Trainingseinheiten in Münster wohl noch kein Thema sein.
Letzter Vergleich liegt elf Jahre zurück
Es ist übrigens mehr als elf Jahre her, dass der SC Westfalia dem einstigen Erzrivalen am Berg Fidel seine Aufwartung machte. Am 20. April 2008, der Saison vor Einführung der NRW-Liga, standen die Herner beim damaligen Oberliga-Spitzenreiter dicht vor dem 1:0-Sieg, mussten sich aber nach einem kuriosen späten Gegentor mit einem 1:1 begnügen.
Danach trennten sich die Wege. Inzwischen ist Münster in der 3. Liga angekommen, und der SC Westfalia misst sich erstmals mit der Zweitvertretung. Und auch die flößt den Hernern Respekt ein. „Das ist eine typische U-Mannschaft, ähnlich wie Paderborn. Die sind sehr spielstark und versuchen, alles spielerisch zu lösen“, weiß Knappmann. Wie immer hat der A-Lizenz-Inhaber Videos gesichtet und auch die von Julian Berges „liebevoll angerichteten Appetithäppchen“ Münster’scher Spielkunst genossen, so dass er sich über den Gegner gut informiert fühlt. Neben bekannten Oberligaspielern wie Jan Klauke (RW Ahlen), Joel Grodowski (Hamm) oder Julius Hölscher (Haltern) hat er auch viele Talente gesehen. „Da steckt viel individuelle Qualität drin, da sind sehr interessante Spieler dabei“, warnt Knappmann.