Der SC Westfalia Herne macht das Spiel beim TuS Ennepetal. Aber das Ende ist für das Gästeteam „extrem bitter“.

Westfalia-Trainer Christian Knappmann stapfte sauer und kopfschüttelnd Richtung Kabine, die Herner Oberliga-Fußballer enttäuscht hinterher. Nur Co-Trainer Tobias Hötte blieb noch länger auf der Bank sitzen und schaute nachdenklich auf den Rasen. Die 0:2 (0:0)-Niederlage des SC Westfalia Herne in der zweiten Runde des Krombacher-Westfalenpokal-Wettbewerbs beim TuS Ennepetal fand er einfach nur: „Extrem bitter.“

Hötte: „Das war unsere bisher beste Leistung in dieser Saison. Und das gegen eine Mannschaft, die in einem Lauf ist. Am Ende aber wirft uns eine Standardsituation zurück.“

Gastgeber treffen sechs Minuten vor Schluss zum 1:0

Sechs Minuten vor Schluss gelang den Ennepetalern der 1:0-Führungstreffer. Bis dahin hatten die Herner nicht nur das Spiel in der Hand gehabt, sondern auch die besseren Chancen.

Beide Mannschaften rotierten in diesem Pokalspiel innerhalb ihrer Aufstellungen. Bei der Westfalia spielte Nick Jünemann rechts in der Kette, dafür rückte Philipp Rößler vor die Abwehr, auf Rechts neben Enes Schick und Maurice Temme. In der Offensive spielte Kerem Sengün auf der linken Seite, Bilal Abdallah rechts und Nazzareno Ciccarelli zentral für Stürmer Michael Smykacz.

Ins Spiel und in die nächste Runde kämpfen

Die ersten 45 Minuten verliefen erst mal ausgeglichen – zwar sorgte Ennepetals Dennis Drepper mit einem Pfostenschuss (8.) für ein erstes kurzes Raunen, aber die Herner zeigten von Beginn an, dass sie sich in dieses Spiel – und in die nächste Runde hineinkämpfen – wollten. Mit der gefährlichsten Szene in der ersten halben Stunde durch Bilal Abdallah, der einen Schuss knapp neben das Tor setzte.

Der Startschuss für mehr Offensivaktionen der Herner, für die Nazzareno Ciccarelli kurz darauf den nächsten Versuch startete, aber in die Tormitte für TuS-Torwart Aaron Kuhlmann. Für einen Hingucker sorgte auch Westfalia-Keeper Ricardo Seifried mit seinem signalfarbenen Dress. Ein Ennepetaler Zuschauer unkte schon: „Heute müssen wir das Flutlicht nicht anmachen. Der Torwart leuchtet genug.“

Herner suchen zielstrebig den Weg nach vorne

Die Blicke richteten sich aber in dieser ersten Halbzeit häufiger Richtung Ennepetaler Hälfte, denn die Herner suchten viel zielstrebiger den Weg nach vorne als noch am Sonntag beim 2:2 gegen den Holzwickeder SC. Enes Schick (36.) schloss eine Herner Kombination mit einem Schuss über das Tor der Gastgeber ab. Auf der Gegenseite sorgte Ennepetal nur einmal für Gefahr – als nach einem langen Ball Felix Fuchs der Ball über die Stirn Richtung eigenes Tor rutschte, Ricardo Seifried aber klärend zupackte.

Die Richtung der Herner war vorgegeben – und sie blieb die selbe nach dem Seitenwechsel, als Bilal Abdallah direkt auf der rechten Seite durchzog und aus spitzem Winkel Aaron Kuhlmann prüfte (48.). Fünf Minuten später verpasste Kerem Sengün mit einem Heber. Westfalia wollte mehr. Knappmann brachte Darius Stwaski für Kerem Sengün und Michael Smykacz für Nick Jünemann.

Die Ennepetaler waren in der Abwehr beschäftigt, aber da hielten sie dicht – und schlugen dann in der 84. Minute zu. Eckball für die Gastgeber, und der eingewechselte Stefan Siepmann, der schon in seinen vorherigen Kopfballduellen meist obenauf gewesen war, köpfte zur Ennepetaler Führung ein. Die Herner zogen noch mal nach vorne – aber Ennepetal konterte zum 2:0 durch Dennis Drepper. In der 90. Minute. Aus Herner Sicht: extrem bitter.

Namen & Zahlen

Tore: 1:0 (84.) Siepmann, 2:0 (90.) Drepper.

Ennepetal: Kuhlmann; Williams (61. Gallus), El Hajui (52. Kherlopian), Lahchaychi (90.+2 Cichos), Breilmann, Hausmann, Matten, Yasar, Bollmann, Frölich (67. Siepmann), Drepper.

Westfalia: Seifried; Jünemann (65. Smykacz), Fuchs, Haar, Pulver - Rößler (85. Pakowski), Schick (85. Uzun), Temme - Abdallah, Ciccarelli, Sengün (65. Stawski).

Schiedsrichter: Lehmann (Holzwickede).

Zuschauer: 180.