Herne. . Stadt und SSB unterzeichnen Neufassung des 17 Jahre alten „Paktes für den Sport in Herne“ Kai Gera: „Andere Sportbünde schauen da ganz neidisch.“

Es war zwar nur ein symbolischer Akt, der gestern Nachmittag im Herner Rathaus vollzogen wurde. Aber einer mit enormer Tragweite und vor allem Nachhaltigkeit: Oberbürgermeister Frank Dudda und Hans Peter Karpinski, Vorsitzender des Herner Stadtsportbundes (SSB), unterschrieben eine Neufassung des „Paktes für den Sport in Herne“.

Dieser wurde erstmals im Jahr 2002 zwischen der Stadt Herne und dem SSB geschlossen und erhielt nun eine inhaltlich überarbeitete Fassung.

Kostenfreie Nutzung der Sportstätten

Die Tragweite des Abkommens tritt an vielen Stellen hervor. So sichert die Stadt den Vereinen eine kostenfreie Nutzung der Sportstätten zu, zudem stellt der SSB weiterhin sechs sachkundige und vor allem stimmberechtigte Mitglieder im Sportausschuss. „Dass wir keine Nutzungsgebühren erheben, ist angesichts der angespannten Finanzlage keine Selbstverständlichkeit“, so OB Dudda, der zusagte, dass „wir mit dem Sport und nicht am Sport sparen wollen, auch wenn uns externe Berater oft Gebühren für Sportplätze und -hallen als Einnahmequelle für den städtischen Haushalt vorschlagen“. Auch das Stimmrecht für den SSB im zuständigen Fachausschuss sei keine Selbstverständlichkeit, betonte der Sportausschuss-Vorsitzende Kai Gera (SPD): „Die hier vorgelebte Partnerschaft auf Augenhöhe ist nicht überall so. Sportbünde in anderen Städten schauen da ganz neidisch auf Herne.“

Beitrag für Zusammenhalt

Dass der Herner Sport mit allen Vereinen einen erheblichen Beitrag für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in der Stadt leistet, tritt in der von Dr. Klaus Balster überarbeiteten Fassung noch deutlicher als vor 17 Jahren hervor. OB Frank Dudda: „Damit ist der Pakt mehr als aktuell, wenn ich mir die Ereignisse der letzten Tagen in den Freibädern ansehe. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass demnächst an Herner Sportplätzen und -hallen Tafeln hängen, auf denen Respekt eingefordert und jegliche Form von Rassismus und Intoleranz verurteilt wird.“ Und weiter: „Die Herner Sportvereine und der SSB sind tragende Pfeiler einer Stadtgesellschaft. Das macht mir Hoffnung.“

Eine Vorlage, die Klaus Balster direkt nutzte: „Der SSB hat schon vor mehr als sieben Jahren erklärt, dass es für Antidemokraten im Herner und Wanne-Eickeler Sport keinen Raum gibt – weder auf dem Platz oder in der Halle, noch auf den Stehplätzen oder den Tribünen. Und auch nicht in Sportlerheimen oder bei Vereinstreffen. Dies gilt heute mehr denn je.“

Nachhaltig festgeschrieben, „und zwar für mindestens weitere 16 Jahren“, sind im „Pakt für den Sport“ zudem Themen wie „Förderung des Gesundheits- und Breitensports“, „Stärkung des Ehrenamtes“, die Sicherung von besonderen Veranstaltungsformaten in Herne und, ganz neu, die „Förderung von Leistung und Talenten“.