„Pakt für den Sport in Herne“: Sportausschuss der Stadt Herne beschließt eine überarbeitete Fassung des über 16 Jahre alten Abkommens.
Ist er eine Selbstverständlichkeit? Nein, anscheinend ist er es nicht! Die Mitglieder des Herner Sportausschusses nahmen jetzt bei einer Enthaltung der Piraten/AL einstimmig eine Neufassung des „Paktes für den Sport in Herne“ an. Dieser wurde erstmals im Jahr 2002 zwischen der Stadt Herne und dem Stadtsportbund (SSB) geschlossen und soll nun, inhaltlich überarbeitet, fortgeschrieben werden. Das letzte Wort dazu hat der Stadtrat in seiner Sitzung am 18. Juni.
Während Jürgen Scharmacher (SPD) und Horst Severin (CDU) den Entwurf als einen „anschaulichen Beweis der sehr guten Zusammenarbeit zwischen der Stadt, allen Parteien und dem SSB“ begrüßten, stellte Ingo Heidinger (Piraten/AL) die Frage nach dem Sinn dieser „doch eigentlichen Selbstverständlichkeiten“. Dies ließ Peter Karpinski, Vorsitzender des SSB, kurz zusammenzucken, um ihn dann mit zwei rhetorischen Gegenfragen antworten zu lassen: „Ist es selbstverständlich, dass Vereine kommunale Sportstätten kostenlos nutzen? Ist es selbstverständlich, dass wir Sportler über volles Stimmrecht im zuständigen Ausschuss verfügen?“
Dass dieses beides in Herne, im Gegensatz zu anderen Kommunen, gilt, sei eben keine Selbstverständlichkeit und auch dem Pakt für den Sport geschuldet. Peter Karpinski: „Er zeigt, welchen hohen Stellenwert der Sport in unserer Stadt genießt.“
Fixieren und dokumentieren
Sportdezernent Johannes Chudziak brachte noch einen weiteren, nachhaltigen Aspekt in die Diskussion ein: „Wir als Kommune tun nicht nur viel für den Sport, sondern wollen es durch diesen Pakt auch fixieren und dokumentieren. Und zwar nicht zuletzt für die Personen, die uns irgendwann einmal in unseren Ämtern folgen werden.“ Zum „Pakt für den Sport 2018“ gehören zum Beispiel Themen wie „Förderung von Leistung und Talenten“, „Förderung des Gesundheits- und Breitensports“, „Stärkung des Ehrenamtes“ oder die Sicherung von besonderen Veranstaltungsformaten in Herne.
Was nicht in Worten festgeschrieben werden kann, ist der Gewinn von Titeln und Meisterschaften – aber, so der Sportausschuss-Vorsitzende Kai Gera augenzwinkernd: „Hier sind wir auf einem sehr guten Weg. Zurzeit gibt es doch wenig Schöneres, als sich mit dem Sport in unserer Stadt zu beschäftigen. Und wenn Herne demnächst Double-Sieger im Damen-Basketball und Meister der Eishockey-Oberliga ist, dann haben wir doch alles richtig gemacht. Oder?“
Zuschüsse für Materialien
Zum „Pakt für den Sport“ gehört auch, dass die Stadt Herne jährlich Material für Eigenleistungen der Vereine finanziell bezuschusst.
In 2019 werden dies 54.000 Euro sein, je zur Hälfte für Maßnahmen in Kooperation mit der Gemeinnützigen Beschäftigungsgesellschaft Herne (GBH) und für Maßnahmen auf städtischen bzw. vereinseigenen Anlagen.
Letztere sollen mit 66,6 (städtische Anlagen) bzw. 33,3 Prozent (vereinseigene Anlagen) bezuschusst werden. Bisher (Stand: Anfang April 2019) lagen Förderanträge des Wassersportvereins Herne, des TC Friedrich der Große Herne und des ASC Leone vor , die unter anderem eine Solaranlage installieren (Wassersportverein) oder ihr Vereinsheime renovieren (Wassersportverein) oder vergrößern (ASC) wollen.