Seit Juni laufen in Herne die Arbeiten für den neuen Kunstrasenplatz im Sportpark Eickel. Dabei war der Bombenfund nicht die einzige Überraschung.
Es sei schon vergleichbar mit einer Bestellung beim Dönermann, sagt Rüdiger Döring, wenn er sich so umblickt auf der Baustelle, zu der der frühere Ascheplatz der DJK Wanne 88 geworden ist. „Da bestellt mancher ja auch einen ,Döner mit allem’. Und hier haben wir einmal ,Sportplatzbau mit allem’.“
Wenn Döring, stellvertretender Leiter des Fachbereichs Sport bei der Stadt Herne, auf die noch gar nicht so lange Bauphase auf dem Platz im Sportpark Eickel zurückblickt, dann erinnert er sich schnell auch an die ein oder andere Überraschung.
Weitere „Verdachtsstellen“ nach Bombenfund
Da war natürlich der Bombenfund im April mit anschließender Entschärfung samt der Evakuierung von etwa 300 Menschen. Aber es folgte noch die Meldung nach Untersuchungen, dass es bei der Sondierung des Geländes noch zehn weitere „Verdachtsstellen“ gebe. Es waren aber keine weiteren Bomben dabei, sondern übers Gelände verstreute Teile eines zerstörten Jeeps.
So sei es bei einer Woche Verzögerung durch den Bombenfund geblieben, sagt Döring, der Koordinator für die Stadt Herne bei diesem Vorhaben ist. Mitte Juni haben die Arbeiten begonnen, Ende September sollen sie mit der Fertigstellung der zwei Vereinsheime beendet sein.
Eine weitere Überraschung: Der Ascheplatz, auf dem bislang die Spieler der DJK Wanne 88 gekickt haben, war gar nicht so klein dimensioniert, wie der erste Blick auf das Gelände früher vermuten ließ. „Wir haben auch gedacht, dass dieser Platz zu klein ist. Aber er hatte tatsächlich die Mindestmaße“, so Döring.
Neuer Platz hat auch Maße für Westfalenliga-Spiele
Die neue Spielfläche, die sich demnächst die Nachwuchsmannschaften des DSC Wanne-Eickel nach ihrem Fortzug von der Reichsstraße mit der DJK Wanne 88 teilen, wird trotzdem größer werden, so dass die Senioren des DSC auch Westfalenliga-Spiele darauf austragen könnten.
Eine gute Million aus dem städtischen Haushalt kosten die Umbauten der Anlage im Sportpark. Ein Sportplatzbau „mit allem“, weil unter anderem zwei Vereinsheime dazukommen und auch neue Versorgungsleitungen für Strom und Wasser gelegt werden müssen, noch Ersatzpflanzungen anstehen.
Gemeinsame Spielstätte für alle Teams des DSC Wanne-Eickel und die DJK Wanne 88
Das Kleinspielfeld in der Mondpalastarena selbst wird erneuert, außerdem soll es zum neuen Kunstrasenplatz noch ein weiteres Kleinspielfeld geben. Aber, so Döring: auf der Anlage an der Reichsstraße hätten auch Arbeiten angestanden, unter anderem hätte für etwa 300.000 Euro der alte Kunstrasenplatz ausgetauscht werden müssen. „Dort hätten wir für alle Arbeiten auch 800.000 Euro in die Hand nehmen müssen.“
So aber gibt es demnächst für alle Teams des DSC Wanne-Eickel einen gemeinsame Spielstätte. DSC-Fußballboss Torsten Biermann hat schon erklärt: „Wir freuen uns darauf, dass die gesamte Abteilung, von den Minikickern bis zu den Senioren, bald an einem Ort zusammenspielt.“
Gute Zusammenarbeit zwischen Stadt Herne und den Vereinen
Der Grundstein für eine gute Nachbarschaft mit der DJK Wanne 88 ist auch gelegt. Die Zusammenarbeit mit den Vereinen lobt Rüdiger Döring ausdrücklich: „Wir sitzen ja alle in einem Boot.“ Eine Grundlage für die Zukunft, die im Idealfall so solide ist wie das Fundament, auf das die Mitarbeiter des Generalunternehmers Sachse gestoßen sind, als sie das alte Vereinsheim der DJK Wanne abreißen wollten.
Unerwartete Schwerstarbeit
Das wurde unerwartete Schwerstarbeit. Diese Überraschung hatte schon 25, 30 Jahre lang unter der Erde gelegen. Als das alte Vereinsheim damals gebaut wurde, so Döring, setzte die damals tätige Firma eine neue Betonpumpe für das Fundament ein. Gäste, sogar aus China, waren seinerzeit dabei. Weil die Betonpumpe an jenem Tag so eindrucksvoll pumpte, ließ man sie noch mehrfach ihre Arbeit tun.
Rüdiger Döring: „Das Fundament, das wir jetzt entfernen mussten, war ungefähr viermal so dick wie eigentlich üblich.“ Aber auch dieses jahrzehntealte Meisterstück ist längst aus dem Weg geräumt.
Schalke und Haltern tragen einige Regionalliga-Spiele in der Mondpalastarena aus
Wie schon in früheren Jahren wird die U23 des FC Schalke 04, nach ihrem Wiederaufstieg in die vierthöchste deutsche Spielklasse, im Stadion Wanne-Süd/der Mondpalastarena die Partien ihrer Heimbegegnungen austragen, die als Sicherheitsspiele eingestuft werden. Schalker Heimspiele, die keine Sicherheitsspiele sind, finden in Bottrop ausgetragen. Die Regelung gilt, bis die eigene neue Spielstätte für den Schalker Nachwuchs fertig ist.
Außerdem weicht der TuS Haltern, der zweite Aufsteiger aus der Oberliga Westfalen in die Regionalliga West, für seine Sicherheitsspiele aus – diese finden nicht in der heimischen Stauseekampfbahn, sondern in der Mondpalastarena statt.
Erstrecht für die Nutzung der Mondpalastarena hat der DSC Wanne-Eickel. „Wir warten noch die neuen Spielpläne ab“, so Rüdiger Döring. Ziel sei es aber, dass innerhalb einer Woche nur ein Sicherheitsspiel in der Mondpalastarena ausgetragen wird.