Herne. . Die Sportfreunde Wanne haben ab Sommer einen neuen Trainer: Marco Jedlicka. Für ihn spielte auch das Berufsförderprogramm eine Rolle.
Seit einigen Jahren knüpft der Vorstand der Sportfreunde Wanne an einem vorbildlichen Netzwerk. Der Verein will Jugendliche und junge Erwachsene nicht nur fußballerisch fördern, sondern ihnen auch ein Stück Lebenscoaching bieten und ihnen dabei helfen, in der Arbeitswelt Fuß zu fassen.
Im Sommer nun kommt ein neuer Trainer an die Wilhelmstraße, ein weiteres wichtiges Teil im Puzzle der Sportfreunde, von dem sich der Verein viel verspricht. Der neue Trainer, der das Interimsgespann Mark Heinrich und Jens Wolf im Sommer ablösen soll, sollte möglichst aus Wanne-Eickel kommen. So war der ursprüngliche Plan. Doch bei allen geführten Gesprächen dazu kristallisierte sich eine ganz andere Lösung heraus.
Marco Jedlicka, der Neue, der am Wochenende vorgestellt wurde, ist vor Ort weniger bekannt als vielmehr im Recklinghäuser Raum oder im Münsterland. Der 49-jährige bringt aber ganz spezielle Vorstellungen mit - und zwar solche, mit denen er bei den Sportfreunden aus Wanne offene Türen einrennt. „Er setzt auf junge, gut ausgebildete Spieler“, erklärt Vorsitzender Markus Rohmann. „Die talentierten Jungs sollen anstatt in der Westfalenliga ab und zu Teileinsätze zu bekommen, bei uns regelmäßig spielen.“ Ganz nach dem Geschmack von Rohmann und seinen Vorstandskollegen. Beruflich ist Jedlicka, der lange in der Regionalliga gekickt hat, im Offenen Ganztag tätig. Das passt.
Formen einer Talentakademie
Das besondere Berufsförderprogramm des Vereins erhält damit zusätzlichen Rückenwind. Markus Rohmann, der schon zahlreiche Erfolgserlebnisse bei der Vermittlung von jungen Fußballspielern in Praktikums-, Ausbildungs- oder Arbeitsstellen zu berichten weiß, freut sich. „Wir wollen eine Talentakademie formen und unsere Werte vermitteln“, so der Wanner Vorsitzende, der seine Schützlinge gerne persönlich zu Arbeitgebern oder zur Arbeitsagentur begleitet. „Wer bei uns als zuverlässig und pünktlich bekannt ist, den kann man auch glaubwürdig empfehlen. Da sind Zeugnisse erfahrungsgemäß erst mal gar nicht so wichtig.“
„Nichts schweißt mehr zusammen als Aufstiege“
Dass besonders gute junge Spieler auch schnell wieder in höhere Ligen abziehen könnten, das stört kaum. Rohmann: „Das sind doch gute Visitenkarten des Vereins für potenzielle Nachfolger.“ Zunehmendes Talent auf Dauer in der Mannschaft lässt letztlich auch auf sportlichen Erfolg der Wanner selbst hoffen. Die Landesliga wird jetzt nicht gerade ausgerufen, sie wäre aber ein logischer Schritt, will man den Top-Nachwuchs an sich binden. Denn das weiß auch Markus Rohmann, der selbst schon lange gegen das Leder tritt: „Nichts schweißt mehr zusammen als Aufstiege.“ Das Netzwerk der Sportfreunde Wanne wird gestärkt.
>> ZUR PERSON: MARCO JEDLICKA
Marco Jedlicka (49) übernimmt im Sommer das Traineramt bei den Sportfreunden Wanne-Eickel. Er ist Inhaber der B-Lizenz.
Er bringt langjährige Erfahrung mit, etwa als Spieler von Preußen Münster oder der SG Wattenscheid 09. Letzte Trainerstation war der FC Marl.