Der 16-jährige Maximilian Weitz hat erst vor knapp zwei Jahren mit dem Football begonnen. Jetzt spielt er mit der NRW-Auswahl in die USA.
Er ist erst 16 Jahre jung, spielt erst seit Herbst 2016 Football – doch an diesem Freitag hebt der Herner Maximilian Weitz Richtung USA ab, um im Mutterland des Footballs auf die Jagd nach Touchdowns zu gehen. Der Jugendspieler der Herne Black Barons hat es innerhalb kürzester Zeit in die Auswahlmannschaft Nordrhein-Westfalens geschafft. Es mag verfrüht sein, von einer Karriere zu sprechen, doch bislang verlief Maximilians Aufstieg im Sprinttempo – in doppelter Hinsicht.
Denn bevor er das Ei in die Hand nahm, spielte Maximilian Tennis. Allerdings habe er mit der Zeit gespürt, dass er die Lust verlor. „Ich wollte einen Mannschaftssport spielen.“ Welchen, darüber hatte er sich keine großen Gedanken gemacht. Ein Freund habe ihn mit zum Jugendtraining der Black Barons genommen. Nachdem Maximilian die ersten Bälle gefangen hatte, stand für ihn fest, dass Football der richtige Sport für ihn ist.
Der 16-Jährige spielt auf der Position des Runningbacks. Er bekommt vom Spielmacher den Ball zugesteckt und versucht, im Sprint Richtung Endzone der gegnerischen Mannschaft zu gelangen. Und sprinten kann Maximilian. Über die Distanz von 40 Metern wurde er mit 4,5 Sekunden gestoppt. Seine Trainer erkannten auch seine Beweglichkeit, so dass er es ganz fix in die U17-NRW-Auswahl schaffte. Mit der konnte der Herner im vergangenen Jahr den ersten Titel feiern: den Future Bowl, den Titel aller Länderauswahl-Teams.
Langjährige Beobachter der hiesigen Football-Szene könnten auf die Idee kommen, dass Maximilians Aufstieg alles andere als eine Überraschung ist – bei dem Vater. Denn Kai-Uwe Weitz ist nicht nur Headcoach der Black Barons, er war in den 90er-Jahren auch Dreh- und Angelpunkt der Bochum Cadets. Doch der Vater wehrt ab, er habe seinen Sohn nicht zum Football gebracht. Max wusste gar nicht, wie gut sein Vater früher gespielt hat. Kai-Uwe Weitz hat neben der sportlichen auch eine persönliche Entwicklung bei seinem Sohn festgestellt. Seine emotionale Intelligenz sei gewachsen, und für seine beiden Brüder, die ebenfalls Football spielen, fülle er die Vorbildfunktion aus.
Pestalozzi unterstützt
In der NRW-Auswahl ist Max eine feste Größe, er blickt aufregenden Wochen entgegen. Unter der Bezeichnung „Greenmachine“ fliegt das Team nach New England, um dort gegen ein Highschool-Team zu spielen. Eine riesige Herausforderung, die St. Thomas More School zählt im Football zu den besten in den USA. Max dürfte der erste Herner sein, der jemals ein Footballspiel im Mutterland USA absolviert hat – das selbstverständlich im lokalen Fernsehen übertragen wird.
Während der Reise warten noch ein Trainingscamp und Einladungen. Auch ein Treffen mit US-Footballprofis soll es geben. Dass Max zu Schuljahresbeginn die Reise mitmachen darf, ist nicht selbstverständlich. Doch das Pestalozzi-Gymnasium unterstütze ihn sehr gut. Weitz: „Es ist ein tolles Gefühl, mit meinen Freunden aus ganz NRW so ein Abenteuer zu erleben. Als ich 2016 zum ersten Training bei den Barons gegangen bin, habe ich nie erwartet, dass ich so weit komme.“
Und der Weg muss ja längst nicht zu Ende sein. Ende September findet eine Sichtung für die deutsche Nationalmannschaft statt...