Herne. . Schüler vom Pestalozzi Gymnasium haben die Schülerfirma „Wood’n’good“ gegründet. Den Erlös spendeten sie den Klinikclowns am Marienhospital.

Ein Leben als Unternehmer bringt meist zusätzliche Belastung mit sich: Diese Erfahrung haben Jugendliche des Pestalozzi-Gymnasiums gewonnen, die ein Jahr lang für die Schülerfirma „Wood’n’good“ verantwortlich waren. Doch den Aufwand haben sie gern in Kauf genommen, wollten sie doch einen Beitrag zum Umweltschutz leisten und sich sozial engagieren.

Als es vor gut einem Jahr darum ging, im Wahlpflichtfach Informatik/Wirtschaft eine pfiffige Idee für einen Schülerbetrieb zu finden, „war für uns die Richtung von vorherein schon klar“, sagt Schülerin Hanna Lettow (15).

Zusammenarbeit mit Wewole

Nachhaltige Produkte sollten zum Angebot gehören. Da man sich bereits im Unterricht ein Jahr lang mit den Zusammenhängen von Ökologie und Ökonomie befasst hatte, wollten die Schüler der Theorie nun Taten folgen lassen.

Sie bastelten Deko-Artikel aus Holz, das hohen Umweltschutzstandards gerecht wird. Auf Basaren vor Weihnachten und vor Ostern waren sie mit Ständen vertreten. Viel Zeit opferten sie, damit sie bei solchen Veranstaltungen in- und außerhalb der Schule die Geschenkartikel verkaufen konnten. Zum Sortiment der Firma gehörten darüber hinaus USB-Sticks mit Holzummantelungen oder auch Geschenkanhänger.

ugendliche spendeten für die Klinikclowns des Marienhospitals.
ugendliche spendeten für die Klinikclowns des Marienhospitals. © STEFAN AREND

Bei der Herstellung arbeitete die Gruppe mit der Wewole-Stiftung zusammen, Menschen mit Behinderung unterstützen die Produktion. Um überhaupt mit einer Firma an den Start gehen zu können, war - wie im wirklichen Leben - ein Startkapital erforderlich. „Seinerzeit haben wir einer Versammlung unser Konzept vorgestellt“, berichtet Johanna Ciecior.

Damals habe man bei den Besuchern dafür geworben, Anteilsscheine zu erwerben. 70 Leute waren es dann, die mit jeweils zehn Euro das Fundament für „Wood’n’Wood“ legten. Von dem Geld mussten erste Materialien gekauft und dafür gesorgt werden, dass alles rund lief.

Qualifiziert für Landeswettbewerb

Nachdem nun der Kassensturz erfolgte, zeigte die Bilanz ein Ergebnis von 400 Euro. Bei der letzten Aktionärsversammlung fiel dann die Entscheidung, wem der Gewinn zugute kommen soll. Die eine Hälfte ist für ein Waisenhaus in Indien bestimmt, die andere kommt den Klinikclowns in der Kinderchirurgie des Marien-Hospitals zugute.

Gefördert vom Wirtschaftsministerium

Das Projekt der Schülerfirma ist dem Programm „Junior“ angeschlossen, das vom Bundeswirtschaftsministerium und dem Institut der Deutschen Wirtschaft gefördert wird.

Zu den Aufgaben der Mitglieder einer Schülerfirma gehört es, Buchhaltung zu pflegen und auch Marketing zu betreiben.

Darüber hinaus kümmerten sich die Schüler darum, Berichte auf der Internetseite der Schule einzustellen.

„Es war sehr interessant, Einblicke in die Geschäftswelt zu bekommen“, sagt Hanna Lettow. Darüber hinaus sei auch immer wieder Teamfähigkeit gefordert gewesen, um die Aufgaben, die mit einer Schülerfirma verbunden sind, auch erfüllen zu können.

Erfolg hat das Unternehmen noch auf einer ganz anderen Ebene: Schülerfirmen sind auch verpflichtet, einen Geschäftsbericht zu erstellen. Mit diesem Papier und dem Firmenkonzept hat sich das Unternehmen als eines von zehn für den Landeswettbewerb NRW qualifiziert.