Hattingen. Vor dem Spiel gegen HSC Haltern-Sythen sucht der Trainer der HSG Hattingen-Sprockhövel nach Werkzeug für den Erfolg. Eine Eigenschaft seines Teams begeistert ihn.

Den bisherigen Saisonverlauf der HSG Hattingen-Sprockhövel in der Handball-Oberliga kann man durchaus mit einer rasanten Berg- und Talfahrt gleichsetzen. Die Mannschaft fährt leistungs- und ergebnismäßig auf und ab, durchlebt Höhen und Tiefen. Ein von Trainer Oliver Bratzke vor dem Sieg bei der SG Ruhrtal erstmals mitgebrachter Werkzeugkasten sollte sinnbildlich dabei helfen, an den richtigen Stellschrauben zu drehen, um die Mannschaft zu stabilisieren und zu konstanteren Leistungen zu befähigen. Das klappt mal besser und mal schlechter. Aktuell durchlebt das Team wieder eine Talfahrt und ist nach zwei Niederlagen in Folge mit 8:14-Punkten auf den viertletzten Rang zurückgefallen. Welche Werkzeuge funktionieren da momentan (noch) nicht so richtig?

Zweimal verloren, zweimal gewonnen – dann dreimal verloren und wieder zweimal gewonnen – und zuletzt erneut zweimal verloren. Dieses ständige Hin und Her kennzeichnet diese bisher so wechselhafte Spielzeit. Von seinem Amtsantritt kurz vor Saisonstart an versucht Trainer Olli Bratzke, das nach wie vor verunsichert wirkende Team zu einer Einheit zusammenzuschweißen und weiterzuentwickeln. Dazu wollte er den Spielern, natürlich im übertragenen Sinne, verschiedene Werkzeuge an die Hand geben, um im jeweiligen Spielverlauf die Weichen auf die Erfolgsspur stellen zu können.

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Ständiges Hin und Her kennzeichnet Saison der HSG Hattingen-Sprockhövel

Hammer und Meißel standen als erste Utensilien für harte Arbeit, die Bratzke in jedem Spiel als Grundtugend ansieht. Um sie mit der notwendigen Leichtigkeit händeln zu können, legte er eine pinkfarbene Feder hinzu. „Und tatsächlich schafften wir es in der harzfreien Halle beim 28:25-Sieg gegen die heimstarke SG Ruhrtal, gefühlvoll mit vielen brenzligen Situationen umzugehen und erste Fortschritte zu erzielen“, freute sich Bratzke seinerzeit, dass seine Jungs diese Idee so positiv aufgenommen und erfolgreich umgesetzt hatten.

Dass es Rückschläge geben würde, war einkalkuliert. Nicht aber, dass es zwischenzeitlich, wie bei der 21:29-Heimschlappe gegen den TuS Westfalia Hombruch, an der notwendigen Einstellung mangelte. „Dieses Thema wurde direkt hart angesprochen und war kurz danach auch vom Tisch“, sagt der Coach, der schon wenig später erfreut wieder einen Leistungssprung zur Kenntnis nahm und sich auch durch die prompt wieder folgenden Niederlagen nicht aus der ihm eigenen Ruhe bringen lässt.

„Der Charakter der Mannschaft ist top. Wir benötigen einfach Zeit, damit die harte Arbeit Früchte trägt. Bei unseren jüngeren Spielern wie Mika Schiltz, Collin Grotjahn, Felix Neumann und Tom Aufermann sieht man bereits deutliche Entwicklungsschritte.“

Oliver Bratzke
Trainer der HSG Hattingen-Sprockhövel

„Der Charakter der Mannschaft ist top. Wir benötigen einfach Zeit, damit die harte Arbeit Früchte trägt. Bei unseren jüngeren Spielern wie Mika Schiltz, Collin Grotjahn, Felix Neumann und Tom Aufermann sieht man bereits deutliche Entwicklungsschritte. Auch Torwart Felix Botte und Torjäger Kai Werthebach sind aktuell in guter Form, einige erfahrenere Spieler dagegen noch dabei, die richtige Handhabung der Werkzeuge zu verbessern, um durch Automatismen ihr zweifellos vorhandenes Leistungsvermögen abrufen zu können“, sieht der Trainer seine Jungs trotz aller Rückschläge auf einem guten Weg.

So richtig zufrieden wird der ehemalige Bundesligaspieler aber erst sein, wenn das Fundament so ausgelegt ist, dass die Luftblase in der Wasserwaage seines Werkzeugkastens genau in der Mitte zwischen den beiden Markierungen auftaucht. Vielleicht klappt das ja bereits am Sonntag in der Kreissporthalle gegen den HSC Haltern-Sythen (17.30 Uhr).

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