Hattingen. Im Hattinger Derby schlägt Hedefspor die DJK Märkisch. Trainer Mirkan Aydin ist nach dem 4:0 zufrieden? „Jein!“, antwortet der ehemalige Profi.
Hedefspor Hattingen, der Spitzenreiter der Staffel 2 der Bochumer Fußball-Kreisliga A, geht nach seinem Erfolg im Derby gegen die DJK Märkisch Hattingen mit einem Vier-Punkte-Polster auf den TuS Stockum und TuRa Rüdinghausen in die Winterpause. Es ist aber nicht so, dass das Glück aus Mirkan Aydin heraussprudelt. Er muss nach diesem 4:0 (2:0) doch zufrieden sein? „Jein!“, antwortet der Trainer.
Auf jeden Fall hat der Tabellenführer seinen 13. Dreier im 16. Saisonspiel souverän herausgespielt. „Das war ordentlich. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und nichts anbrennen lassen“, sagte Mirkan Aydin. Aber? „Fußballerisch haben wir einen anderen Anspruch an uns“, erklärte der 37-jährige ehemalige Profi, dessen Team die Weichen an der Munscheidstraße früh auf Sieg gestellt hatte – zweimal aus der Distanz. Mücahit Atılmış traf mit einem platzierten Flachschuss, Mert Özkan, der für den verletzten Kapitän Kewin Bilgen die Binde trug, mit einer Direktabnahme.
Die DJK Märkisch Hattingen ärgert sich über Schiedsrichter Özgen Bicici
Zu diesem Zeitpunkt waren die Aufsteiger der DJK Märkisch nicht nur wegen der Gegentreffer schon etwas eingeschüchtert. Sie und ihre Verantwortlichen – Trainer Richard Jankowski sowie Esad Muharemović, der Sportliche Leiter – ärgerten sich über Schiedsrichter Özgen Bicici. „Er hat vielen Jungs den Antrieb genommen, in die Zweikämpfe zu gehen. Für ein Allerweltsfoul an der Mittellinie die Gelbe Karte zu zeigen, ist schon hart“, sagte Esad Muharemović, der sich vom Unparteiischen mehr Fingerspitzengefühl gewünscht hätte. „Er hat die vier Tore nicht geschossen, Hedef den Weg dafür aber erleichtert“, meinte er.
„Es geht auch darum, uns fußballerisch weiterzuentwickeln. Heute haben wir zu null gespielt und unsere Chancen genutzt, wir sind effektiv gewesen.“
Auf jeden Fall lachte Davut Kutlu nach den ersten beiden Treffern. „Die schießen sonst nie!“, sagte der Mannschaftsverantwortliche Hedefspors. Ganz so ungewöhnlich fand es Mirkan Aydin indes nicht, dass zwei Tore aus der zweiten Reihe gefallen waren. „Das sind schon zwei, die es auch außerhalb des Sechzehners können“, sagte der Trainer über Mücahit Atılmış und Mert Özkan. Und kurz nach der Pause konnte er seinen Puls endgültig in den Ruhe-Modus schalten. Nach einer missglückten Faustabwehr des Märkisch-Keepers Hendrik Klein landete der Ball vor den Füßen der Hedef-Tormaschine: Uğur Aydin lupfte den Ball zu seinem 14. Saisontreffer und 3:0 in Netz.
77. Minute: Utku Özbek gelingt das Tor zum 4:0 für Hedefspor Hattingen
Etwas kurios war es dann, dass das Jankowski-Team ausgerechnet in Unterzahl seine beste Phase hatte, nachdem Mittelfeld-Mann Simon Bürvenich mit einer Gelb-Roten Karte vom Platz geflogen war (68.). Zwei Minuten später hätte Niklas Koch auch treffen müssen, er scheiterte jedoch an Hedef-Keeper Hamza Budak, der für den seit dem 5:5 gegen TuRa Rüdinghausen verletzten Selçuk Aydin (Muskelfaserriss in der Wade) im Kasten steht.
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Schließlich legte Utku Özbek auch noch das 4:0 für den Spitzenreiter nach und sorgte für erneute Aufregung Ärger bei der DJK Märkisch. „Der Mann, der den Ball vorlegt, kommt aus dem Abseits“, sagte Esad Muharemović, ließ aber keine Zweifel aufkommen, dass es ein verdienter Sieg der Gastgeber war. „Hedef hatte mehr vom Spiel und war aggressiver in den Zweikämpfen“, sagte der Sportliche Leiter. „Man muss aber auch sehen, dass wir unterschiedliche Ziele haben und uns nicht mit Hedef messen müssen. Die wollen aufsteigen, wir wollen drinbleiben.“
Auf dem Weg zu jenem Aufstieg in die Bezirksliga gönnt Mirkan Aydin seinen Spielern nun erst einmal ein bisschen Pause – auch, um seinen Rekonvaleszenten mehr Zeit zur Regeneration zu geben. Nichtsdestotrotz sehnt er sich nach mehr Klasse. „Es geht auch darum, uns fußballerisch weiterzuentwickeln. Heute haben wir zu null gespielt und unsere Chancen genutzt, wir sind effektiv gewesen“, sagte der Hedef-Coach und machte sehr deutlich, dass ihm das nicht reicht.
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So haben sie gespielt:
Tore: 1:0 Mücahit Atılmış (9.), 2:0 Mert Özkan (18.), 3:0 Uğur Aydin (47.), 4:0 Utku Özbek (77.).
Hedefspor Hattingen: Budak - Varol, Tırış, Kıroğlu (76. Bekdamar), Özbek, Özkan, Atılmış, U. Aydin (80. R. Aydin), Ünlü, Yaya (46. Çolak), Girgin (80. Köse).
DJK Märkisch Hattingen: Klein – Borbe (46. Serres), B. Berens, Bürvenich, N. Koch (76. M. Berens), Schwarz, Joklitschke, C. Koch (67. Rother), Brauksiepe, Grotehusmann, Rohde (78. Pongratz).
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