Witten. Selbst mit einem Spiel weniger führt Hedefspor Hattingen die Kreisliga A an. Was derzeit schon glänzend funktioniert und was noch besser werden muss.
Hedefspor Hattingen hat ein Spiel weniger absolviert als die Konkurrenz und steht trotzdem an der Tabellenspitze der Fußball-Kreisliga A. „Das sieht schön aus“, findet auch Trainer Yakup Göksu. Der erfahrene Coach sieht seine Mannschaft vor dem Nachholspiel gegen den FSV Witten (Do., 19.30 Uhr) aber noch längst nicht als Topfavorit der Liga an. Das kann sich aber irgendwann ändern.
Der Vizemeister des Vorjahres, die DJK TuS Ruhrtal aus Witten, schwächelt zu Saisonbeginn. Der TuS Stockum ließ ebenso schon Punkte wie TuRa Rüdinghausen und alle anderen Teams mit Ambitionen. Nur Hedefspor Hattingen hat eine blütenweiße Weste – und das im doppelten Sinn. Die Hattinger haben nicht nur drei Siege aus drei Spielen geholt, sie haben dabei auch noch keinen Gegentreffer kassiert.
Ehemaliger Trainer der TSG Sprockhövel mit spielerischer Dominanz zufrieden
„Ich bin wirklich zufrieden mit unseren ersten Auftritten“, sagt Yakup Göksu, der im Sommer das Traineramt übernahm. Zuvor trainierte er den damaligen Oberligisten TSG Sprockhövel. „In allen Spielen hatten wir die Kontrolle. Unser Ziel ist es, dominant zu spielen und den Ball zu haben. Das gelingt uns aktuell sehr gut.“ Und wenn die Hattinger selbst sehr häufig in Ballbesitz sind, kann der Gegner keine Tore schießen. Dieses einfache Gedankenspiel geht momentan auf. Und was passiert, wenn doch mal ein Fehlpass eingestreut wird? „Dann sind wir sehr gut im Gegenpressing. Wir holen uns den Ball innerhalb von maximal zehn bis 15 Sekunden zurück. Das macht das Team wirklich richtig, richtig gut.“
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Doch natürlich sieht der Hedef-Coach noch Verbesserungspotenzial. Göksu gefällt die Torausbeute nicht. Bei 14 Toren nach drei Spielen ist das auf den ersten Blick allerdings erst einmal ein unerwarteter Kritikpunkt. „Das hört sich vielleicht arrogant an, aber so ist es nicht gemeint“, sagt Göksu. „Es ist so, dass wir mindestens doppelt so viele Chancen wie Tore haben. Das ist kein guter Wert. Das wollen wir definitiv verbessern.“ Ein bisschen mehr Kaltschnäuzigkeit erwartet er also von seinen Angreifern.
„Wir werden mit Sicherheit auch mal auf die Schnauze fallen. Wir sind nur Menschen und wenn der Kopf mal nicht mitspielt, geht das ganz schnell.“
Trotz der tollen Bilanz nach drei Spielen sieht Göksu sein Team aber noch nicht in der Favoritenrolle der Kreisliga A2. Es seien erst drei Partien gespielt, es sei noch viel zu früh, um irgendetwas sagen zu können, so Göksu. „Wenn die Hinrunde gespielt ist, ich jeden Gegner gesehen habe und wir dann noch immer oben stehen, werde ich vielleicht etwas anderes sagen“, so der Coach.
Göksu geht aber davon aus, dass auch sein Team irgendwann Schwierigkeiten bekommen wird. „Wir werden mit Sicherheit auch mal auf die Schnauze fallen. Wir sind nur Menschen und wenn der Kopf mal nicht mitspielt, geht das ganz schnell“, so der Hedef-Trainer.
Hedefspor peilt gegen FSV Witten schon den vierten Saisonsieg an
Wie das Team auf Misserfolg reagiert, weiß Göksu noch gar nicht wirklich. Bislang lief für ihn und sein Team fast allen wie am Schnürchen. „Das ist dann eine Charakter- und Mentalitätsfrage. Aber ich schätze die Jungs als mental stabil ein“, so Göksu.
In der vergangenen Saison schloss Hedefspor die Hinrunde als Herbstmeister ab, hatte mit dem Rennen um den Aufstieg am Ende aber nichts mehr zu tun. Die Hattinger manövrierten sich damals in einen Negativstrudel hinein, aus dem sie nicht mehr wirklich herauskamen. Auch deshalb setzten sie bei Zugängen auf erfahrene Kräfte wie Selcuk Aydin oder Mert Özkan. „Wir wollten eine gewisse Reife auf dem Platz und in der Kabine haben. Die Mischung passt jetzt sehr gut“, so Göksu.
Im Heimspiel gegen den FSV Witten peilen die Hattinger den vierten Sieg in Serie an. „Natürlich habe ich mich über den Gegner schlau gemacht. Ich weiß um die Stärken und Schwächen. Wie das Spiel am Ende wird, entscheidet dann aber auch die Tagesform“, erklärt Göksu.
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