Sprockhövel. Der Angreifer spielt wieder für die TSG Sprockhövel. Auch eine Verletzung in der Vorbereitung kann ihn nicht stoppen. Das Ziel ist klar formuliert.
Neun Wochen sind eine lange Zeit – vor allem, wenn Bewegung nur eingeschränkt erlaubt ist. Noch schlimmer wird es dann, wenn der Betroffene auch noch ein Mensch ist, für den Bewegung alles ist. Oussama Anhari, Neuzugang der TSG Sprockhövel, ist so ein Mensch. Im vergangenen September zog er sich einen Kahnbeinbruch zu. Der verheilte zunächst, aber nicht vollständig. Bei der Nachuntersuchung hörte der 23-Jährige das, was er gar nicht hören wollte: Die Knochen waren nicht richtig wieder zusammengewachsen. Die Konsequenz: neun Wochen Pause.
„Ich bin jede Woche zum Arzt gegangen, um zu fragen, ob es nicht doch geht. Ich durfte nichts machen, nicht joggen gehen“, erzählte er. „Da fällt einem irgendwann schon die Decke auf den Kopf.“ Das war nicht nur für ihn persönlich bitter, er verpasste so auch noch die Vorbereitung bei der TSG Sprockhövel. Nach zwei Jahren, die er beim TuS Ennepetal und bei der SG Finnentrop/Bamenohl verbracht hatte, war er vor der Saison wieder zum Westfalenligisten zurückgekehrt.
Hauptgrund für Rückkehr zur TSG Sprockhövel war Trainer Balaika
Die Gründ für den Wechsel? Ganz einfach. „Es sind die Menschen hier“, sagt Anhari. Dazu zählt vor allem auch Trainer Andrius Balaika. „Er ist ein krasser Trainer. Er war auch einer der Gründe, warum ich wieder zurückgekommen bin.“ Bei seiner jüngsten Station, dem TuS Ennepetal, lief es nicht für Anhari. „Da hatte ich das Gefühl, dass mein Talent erstickt wurde“, erinnert er sich zurück. Ein Rückschritt ist sein Wechsel in die Westfalenliga für ihn nicht. „Die Mannschaften, die in der Oberliga oben spielen, sind schon sehr gut. Aber die zweite Hälfte ist schon auf dem gleichen Niveau wie die Westfalenliga“, sagte er.
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Nun, in der alten Heimat, mit den alten Weggefährten bei der TSG Sprockhövel, will er wieder freier aufatmen. Den ersten Schritt hat er zuletzt bereits beim Turnier um den Geno-Cup in Essen getan. Er feierte dort gegen den 1. FC Wülfrath und den SV Burgaltendorf sein Comeback. Und beim 5:1-Erfolg gegen den SV Burgaltendorf im kleinen Finale setzte er dem sogar noch die Krone auf: Anhari erzielte die beiden letzten Treffer für die TSG. „Das war ein richtig gutes Gefühl. Das hat die letzten neun Wochen vergessen gemacht“, sagt er.
„Die TSG Sprockhövel ist ein Oberliga-Verein. Ich will aufsteigen.“
Anhari ist Feuer und Flamme. Für die TSG Sprockhövel, für die neue Saison und für den nächsten Schritt in seiner Karriere. Er will spielen; die Beine zwangsweise hochgelegt, hat er in den vergangenen zwei Monaten bereits genug. Aber bis er bei 100 Prozent ist, wird es noch etwas dauern. Das weiß er selbst. „Noch bin ich nicht wieder fit“, sagt er. Die Pause hat ihren Tribut gefordert.
Dass er trotzdem schon einen wichtigen Beitrag in Sprockhövel leisten kann, hat er in Essen bewiesen. Beim Auftakt in der Westfalenliga - zu Gast bei der SpVgg Horsthausen (0:0) sprang für ihn schon ein 22-minütiger Kurzeinsatz heraus. Ein erfolgreicher Start in die Serie wäre eine erste Grundlage für das, was sich Anhari für „seine“ TSG wünscht. „Das ist ein Oberliga-Verein. Ich will aufsteigen“, betont er. Bei dieser Mission will er so schnell wie möglich mithelfen. Bei der Frage, ob er nach seiner Verletzungspause erst in der Rückrunde richtig eingreifen könne, ist er gleich wieder Feuer und Flamme: „Warum in der Rückrunde? Es geht jetzt los. Ich bin da, ich bin heiß!“
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