Hattingen. Völlig unerwartet verstarb der Trainer des Oberligisten im Alter von nur 49 Jahren. Vorsitzender Sinnemann: „Schwer, zum Tagesgeschäft überzugehen.“

Diese Nachricht hat dem Handball-Oberligisten HSG Hattingen-Sprockhövel schwer zugesetzt. Mit nur 49 Jahren verstarb kürzlich der bisherige Trainer der Spielgemeinschaft, Kai Müller. Seit zwei Jahren war er bei der HSG am Ruder, leistete dort vorzügliche Arbeit und schaffte mit dem Team nach einer schwierigen Saison 2023/24 den Klassenerhalt.

„Das kam für uns alle völlig überraschend, hat uns sehr getroffen. Nach solch einem Ereignis ist es schwer, wieder zum Tagesgeschäft überzugehen“, so der Vereinsvorsitzende Jannis Sinnemann. Als Nachfolger von Kai Henning, den es seinerzeit zur TG Voerde zog, wechselte Kai Müller nach Hattingen. Der gebürtige Solinger, der in seiner Heimatstadt sowie auch in Düsseldorf in der Ober- und Verbandsliga selbst Handball gespielt hatte, musste wegen Schulter- und Rückenbeschwerden aber schon mit 23 Jahren die Schuhe an den Nagel hängen. Bei seinem Stammverein TSG Solingen hatte er zu der Zeit aber schon Jugendteams betreut.

„Wir haben mit Kai nicht nur einen engagierten Trainer, sondern auch einen Menschen verloren, der mit seiner positiven Art und seinem unermüdlichen Einsatz eine Bereicherung für uns alle war.“

Jannis Sinnemann, Vorsitzender der HSG Hattingen-Sprockhövel

Schon als 25-Jähriger coachte er sein erstes Seniorenteam, war danach vier Jahre Trainer bei der PSV Recklinghausen, später dann (von 2017 bis 2020) Trainer des Oberliga-Clubs DJK Unitas Haan. Hattingens damaliger Handballchef Maik Düerkop lotste Müller seinerzeit zur HSG, wo er mit viel Hingabe bei einem personellen Umbruch mitarbeitete. Vorrangig mit jungen Spielern aus dem eigenen Club zu arbeiten, empfand Müller damals „viel spannender, als jährlich eine neue Mannschaft zusammenzustellen.“

Ein enorm engagierter Trainer war Kai Müller bei der HSG Hattingen-Sprockhövel. Vor allem die Arbeit mit jungen Talenten lag ihm sehr am Herzen.
Ein enorm engagierter Trainer war Kai Müller bei der HSG Hattingen-Sprockhövel. Vor allem die Arbeit mit jungen Talenten lag ihm sehr am Herzen. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

HSG-Vorsitzender würdigt „unermüdlichen Einsatz“ Müllers

„Kai hat in seiner nur recht kurzen Zeit bei uns einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Unter schwierigen Randbedingungen schaffte er es, erfolgreich den Umbruch zu gestalten und den Klassenerhalt zu feiern“, so Jannis Sinnemann. „Der Verlust von Kai ist für uns alle nur schwer zu begreifen. Er war mit seiner Arbeit und seiner Leidenschaft für den Handball ein unverzichtbarer Teil unseres Vereins und hat diesen enorm bereichert“, ließ der Vereinsvorsitzende wissen.

„Unsere Gedanken und unser tiefes Mitgefühl sind in diesen schweren Stunden bei seiner Familie und seinen Angehörigen.“ Die HSG habe mit Kai Müller „nicht nur einen engagierten Trainer, sondern auch einen Menschen verloren, der mit seiner positiven Art und seinem unermüdlichen Einsatz eine Bereicherung für uns alle war. Wir werden ihn sehr vermissen.“

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