Hattingen. Der Coach nennt im Interview einen entscheidenden Spieler. Am Sonntag geht es für den Spitzenreiter gegen den Wittener Verfolger DJK TuS Ruhrtal.
Der TuS Hattingen spielt bislang eine beeindruckende Rückrunde in der Fußball-Kreisliga A. Sieben Siege aus sieben Spielen holten die Rot-Weißen und katapultierten sich so an die Spitze der Liga. Spielertrainer Serkan Aydin spricht vor dem Topspiel gegen den Wittener Verfolger DJK TuS Ruhrtal (Sonntag, 15.15 Uhr, Wildhagen) über die Gründe der Siegesserie, die Entwicklung der Mannschaft und einen ganz besonders wichtigen Spieler.
In der Hinrunde gab es mal gute und mal schlechte Phasen. Die Rückrunde könnte besser nicht laufen. Was hat sich verändert?
Serkan Aydin: Das Gefühl, dass wir enger zusammenrücken und besser werden, hatten wir schon in der Wintervorbereitung. Dass es so gut läuft, ist aber schon überraschend. Wir sind jetzt deutlich weiter als vor einem halben Jahr. Wir spielen flüssigeren Fußball. Unsere Tore sind keine Zufallsprodukte, sondern einstudierte Abläufe. Taktisch haben wir auch ein paar Kleinigkeiten verändert. Wir haben unsere Pressinglinie verschoben, jetzt fühlen wir uns wohler damit.
Welche Entwicklungsschritte hat Ihre Mannschaft außerdem noch gemacht?
In der Hinrunde haben wir die meisten engen Spiele nicht für uns entscheiden. Das ist jetzt anders. Wir gewinnen die Spiele zur Not auch dreckig. Gegen den VfB Annen haben wir zwar dominiert, aber nur ein Tor geschossen. Das haben wir aber über die Zeit gebracht. In der Hinrunde hätten wir wahrscheinlich noch einen Treffer kassiert.
Mit 66 Toren stellt der TuS Hattingen den besten Angriff der Liga. Den herausragenden Torjäger, der alleine schon 30 Treffer gemacht hat, gibt es aber nicht. Ist die offensive Flexibilität einer der großen Vorteile ?
Wir wollen nicht nur von einem Spieler abhängig sein. Meistens spielen wir ja mit drei Stürmern, alle drei stoßen in die gefährlichen Zonen hinein und können Tore schießen. Aber Nico Werda ist gerade in den vergangenen Wochen ein entscheidender Spieler gewesen. Er hat bislang 13 Tore geschossen aber auch schon 14 Torvorlagen gesammelt.
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Vor der Saison hatten Ramon Sauret-Kranz und auch Nico Werda eigentlich den Verein verlassen, kamen aber doch nach einigen Wochen wieder zurück. Wie wichtig war das?
Die beiden Spieler tun uns natürlich sehr gut. Vor allem, wenn man bedenkt, dass unser Stürmer Sertac Dogan sich ja erneut so schwer verletzt hat und eigentlich für die Position ganz vorne vorgesehen war. Zudem hat Fabrice Djeri, der sich ja in der Halle am Knie verletzt hat, in der Rückserie noch kein Spiel gemacht. Er versucht in dieser Woche, wieder mit dem Training zu starten. Mit Ramon und Nico konnten wir die Ausfälle zum Glück ganz gut kompensieren.
„Mental waren im Hinspiel wir nicht auf der Höhe. Das hat sich aber verändert. Wir treten mit breiter Brust an, haben unsere Siegesserie im Rücken und wollen gewinnen.“
Im ersten Duell mit Ruhrtal setzte es eine 0:3-Pleite. Doch die Vorzeichen haben sich nun verändert. Wie gehen Sie das Spiel an, und auf welchen Wittener Spieler müssen Sie besonders achten?
Die Hinspielniederlage war völlig verdient. Ruhrtal hat es gut gemacht, und wir kamen gerade aus einer schlechten Phase mit einigen Unentschieden und dem Pokal-Aus. Mental waren wir nicht auf der Höhe. Das hat sich aber verändert. Wir treten mit breiter Brust an, haben unsere Siegesserie im Rücken und wollen gewinnen. Ruhrtal ist auf allen Positionen gut aufgestellt. Elvis Karisik sticht aber aus dem Team noch einmal hervor. Auf ihn müssen wir definitiv Acht geben. Wir haben auch mal zusammen gespielt – in der A-Jugend der TSG Sprockhövel. Das müsste im Jahr 2010 gewesen sein, ist also schon ziemlich lange her.
Den direkten Wiederaufstieg haben Sie vor der Saison bewusst nicht als Ziel formuliert. Sie wollten sich keinen Druck machen. Wie sieht nun die Zielsetzung für den Rest der Saison aus?
Druck machen wir uns immer noch nicht. Wir schauen weiterhin von Spiel zu Spiel. Wir denken noch nicht an die nächsten Wochen, sondern nur an das Ruhrtal-Spiel. Aber wir sind jetzt Erster, und natürlich wollen wir jetzt auch Erster bleiben.
Unabhängig vom Ausgang der Saison: Wie weit sind die Personalplanungen für die kommende Spielzeit?
Wir sind schon ziemlich weit, 15 feste Zusagen aus unserem aktuellen Kader haben wir. Wir wollen keinen großen Umbruch wie im vergangenen Jahr. Aus der A-Jugend kommen zudem vielversprechende Talente heraus, die wir einbinden wollen. Für externe Zugänge verschließen wir unsere Augen nicht, aber wir gehen jetzt nicht auf große Jagd. Unsere Mannschaft passt menschlich super zusammen. Wir kommen mit guter Laune zum Platz und gehen mit guter Laune wieder nach Hause. Das ist auch ein Grund für den aktuellen Erfolg.
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