Hattingen. Die Fußball-Abteilung der DJK hat schwierige Jahre hinter sich. Doch nun gibt es einen positiven Trend, der weiter ausgebaut werden soll.

Es sah düster aus für die Fußballer der DJK Märkisch Hattingen. Noch vor einigen Jahren dümpelten die Seniorenteams in den unteren Tabellenregionen der Kreisliga C herum. Viele Jugendspieler verließen den Club und schlossen sich Vereinen mit besserer Perspektive und einem Kunstrasenplatz an. Ein Neuanfang musste her. Und dieser trägt nun schon seit einiger Zeit erste Früchte. Doch die DJK ist noch nicht dort, wo sie sein möchte. Der Schlüssel zum Erreichen der ehrgeizigen Ziele ist ein detailliertes und vor allem langfristig ausgelegtes Vereinskonzept.

„Dieses Konzept ist das neue Herzstück unseres Vereins“, sagt Andreas Bergolte, Sportlicher Leiter der DJK-Fußballer, der für den Plan federführend verantwortlich ist. „Es beinhaltet unserer Leitbild und unsere sportliche Ausrichtung und es führt unsere Jugend und die Senioren zusammen.“

Trainer spielen elementare Rolle im Konzept der DJK Märkisch Hattingen

Eine elementare Rolle in der Umsetzung des Konzepts spielen die Trainer, die nun mit langfristigen Verträgen ausgestattet wurden. Serhat Demir und Frank Sotzek, Trainer der ersten Mannschaft, Fabian Vogelbruch, Coach der Zweitvertretung und Stefan Horn, baldiger A-Jugendcoach, haben sich für mindestens drei Jahre an Märkisch Hattingen gebunden.

„Im ersten Teil des Konzepts stellen wir die Werte vor, die wir als Verein verkörpern wollen: Respekt, gutes Benehmen, Anti-Diskriminierung und Anti-Rassismus. Das ist für uns sehr wichtig“, betont Andreas Bergolte. Der zweite Teil befasse sich dann mit der fußballerischen Ausbildung, es gehe um eine gemeinsame Grundausrichtung der verschiedenen Teams, so Bergolte.

Ausbildungsschwerpunkte und Lernziele für jede Altersklasse

Für jede Altersklasse seien Lernziele und Ausbildungsschwerpunkte vorgegeben. „Es geht darum, dass die Kinder und Jugendlichen bestimmte Dinge können, wenn sie in die nächste Altersklasse kommen und welche Art Fußball die DJK Märkisch spielen soll“, erklärt Bergolte.

In vielen Sitzungen habe man über Formulierungen und Details diskutiert und noch seien die Diskussionen mit den Trainern nicht beendet. Aktuell umfasse das Konzept etwa 60 Seiten. Es beschreibe Grundlegendes, aber auch Spezielles wie etwa das Anlauf-und Pressingverhalten, das die Teams der DJK anwenden sollen. Den Trainern der Senioren und vor allem der Jugendteams soll dies als Hilfe dienen, das Training weiter zu verbessern und die Ausbildung altersgerecht zu gestalten.

Fußballer wollen ihre künftigen Herrenspieler selbst ausbilden

„Das große Ziel ist es, junge Spieler selber auszubilden, damit sie später bei uns in der ersten und zweiten Mannschaft spielen“, sagt Thomas Behling, Leiter Spielbetrieb bei Märkisch. „Und natürlich wollen wir auch sportlichen Erfolg. Die Erstvertretungen der Jugendteams sollen möglichst in den oberen Kreisligen vertreten sein und auch die erste Seniorenmannschaft soll mindestens in der Kreisliga B, in der Zukunft gerne auch in der A-Kreisliga spielen.“ Noch spielt die Elf von Coach Serhat Demir in der C-Liga, doch in der unterbrochenen Spielzeit liegen sie mit großen Abstand zu ihren Verfolgern auf Rang eins.

Die Ziele sind also hochgesteckt, vergleicht man sie mit dem Ist-Zustand von vor wenigen Jahren. „Als alle anderen Vereine schon auf Kunstrasen gespielt haben, kickten unsere Mannschaften noch auf dem kleinen Ascheplatz an der Waldstraße. Da sind uns viele Kinder und Jugendliche weggelaufen“, erinnert sich Behling.

Bau des Kunstrasens führte zu einer Trendwende im Verein

Die Trendwende kam erst mit dem Bau des Kunstrasenplatzes, der mit dem Umzug nach Holthausen verbunden war. Da habe es etwa durch Unwägbarkeiten wie Bergbauschäden zwar zunächst auch Probleme gegeben, doch dies sei definitiv der richtige Schritt gewesen, sagt Behling. Die Jugendabteilung wuchs wieder und aktuell stellt Märkisch in jeder Altersklasse mindestens eine Mannschaft.

„Entscheidend war der Umzug nach Holthausen. Selbst ein Kunstrasenplatz an der Waldstraße hätte uns nicht viel gebracht, denn in der Innenstadt gibt es genug Vereine“, sagt DJK-Jugendleiter Stephan Klein. „Wir sind jetzt wieder gut aufgestellt und auch durch das Konzept wollen wir uns noch weiterentwickeln.“

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