Hattingen. Nach dem langen Lockdown in 2021 gab es einige größere Sportveranstaltungen. Doch die heimischen Verbände hatten sich noch mehr gewünscht.
Es war ein kleiner Funken Hoffnung, der im Frühsommer hochsprang. Als es in Hattingen auf den Sportplätzen so langsam wieder losgehen durfte. Die Coronazahlen sanken, die sportliche Aktivität stieg langsam an. Es folgten ein paar Projekte und größere Veranstaltungen, die in 2021 erfolgreich über die Bühne gingen – bis es ab dem Herbst wieder kritischer wurde. Das bedauert der Vorsitzende des Stadtsportverbandes (SSV) Hattingen, Michael Heise.
„Ich hoffe, dass die Pandemie im kommenden Jahr einigermaßen in den Griff zu bekommen ist“, sagt Heise. Er hofft auch, dass sich viele Menschen impfen lassen, um wieder mehr Struktur in den Alltag und Sportbetrieb zu bekommen. Von den wohl bald auf dem Mark verfügbaren Totimpfstoffen verspricht er sich dabei einiges – für diejenigen, die aufgrund der schwierigen Lage total verunsichert sind.
Sportlerehrung soll es 2022 definitiv wieder geben – im Sommer
Heise hofft, dass es durch die sich nun verbreitende Omikron-Variante des Coronavirus nicht zu viele Einschnitte gibt. „Bereits vor einem Jahr hatten wir gehofft, nun stehen wir erneut vor einer ungewissen Zukunft. Vielleicht können wir im Frühjahr, wenn es wieder wärmer wird, langsam mehr starten“, sagt der SSV-Vorsitzende. Die für Ende März geplante Sportlerehrung, die es nach zwei Jahren Pause wieder geben soll, ist nun bereits in den Sommer verlegt worden. Sie soll mit einem Fest verbunden werden.
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Für den Sommer 2022 hofft er genauso auf die Möglichkeit, das zuletzt gut angenommene Projekt „Sport im Park“ durchführen zu können. Oder auch kleine Angebote in den Vereinen, wie das Sportabzeichen. Wenn möglich, soll es zudem einen Sportaktionstag geben, der für 2021 auch schon im Gespräch war. „Den wollen wir so organisieren, dass sich die Vereine zeigen können. Am besten im Stadtkern, wo man sie auch stärker wahrnimmt“, so Heise, der im Nachhinein traurig ist, dass der Hüttenlauf in diesem Jahr abgesagt wurde. „Ich denke, dass wir ihn ohne Probleme hätten stattfinden lassen können.“
Vorsicht war im Jahr 2021 überall im Hattinger Sport geboten
Dennoch war überall Vorsicht geboten, was wichtig gewesen sei. Es gab zwar stadtweit Veranstaltungen, die ausgerichtet wurden. Zuletzt etwa die Judo-Stadtmeisterschaften für Kinder. Doch viele der gewohnten Veranstaltungen fielen doch aus, nachdem sie zunächst geplant waren. Heise nennt die Stadtvergleiche im Schach oder Tennis. „Die Unsicherheit war da, auch im Sommer. Die Verantwortlichen waren zurecht vorsichtig“, sagt Heise.
Innerhalb der Fachschaften des SSV herrscht ebenfalls trübe Stimmung, mit Blick auf die aktuelle Situation. Die größte Veranstaltung ist sicherlich die Fußball-Stadtmeisterschaft Ende Juli/Anfang August gewesen. Sie fand genau in den Wochen statt, als die Corona-Inzidenzzahlen auf dem tiefsten Stand waren und es wurden danach keine Infektionsfälle bekannt. Auf dem Sportplatz an der Marxstraße, wo der TuS Blankenstein das Turnier ausrichtete, gewann die SG Welper im Finale gegen Stadtrivale TuS Hattingen. Die Fußballszene kam wieder zusammen und genoss die Stimmung rund um die Spiele.
Unter abgesagten Fußball-Hallenturnieren leiden vor allem die Kinder
Im Winter gibt es nun erneut keine Hallenturniere. „Das fehlt mir richtig, vor allem für die Kinder“, sagt Fußball-Fachschaftsleiter Dino Carrafiello. Die Fachschaft hatte sich bezüglich der Pokale einige Gedanken gemacht und sogar einen Drachen als Maskottchen zum Leben erweckt: Schorschi. „Die strahlenden Kinderaugen sind einfach das Schönste, wenn es nach den Erfolgen Pokale gibt. Und die Eltern stehen dahinter und besuchen auch selbst die Halle“, freut sich Carrafiello.
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Auch bei den Altherren seien es in den vergangenen Jahren wieder mehr Teams gewesen, die sich in der Halle gemessen haben. „Man kommt dort mal wieder zusammen, kennt sich von früher. Das fehlt nun schon“, zeigt sich Carrafiello traurig über die Lage.
Fachschaft Fußball möchte wieder ein Benefizspiel ausrichten
Für den kommenden Sommer wünscht er sich mal wieder ein größer aufgezogenes Benefizspiel. Das war eigentlich für 2021 bereits angedacht, zum 50. Geburtstag der Stadtmeisterschaft. Doch durch die Corona-Pandemie nahm die Fachschaft lieber Abstand davon. „Mit einer Stadtauswahl wollen wir dies nächstes Jahr machen, wir haben aktuell auch einige gute Fußballer“, sagt Carrafiello.
So ein Spiel würde ihm Spaß machen – dabei soll der karitative Zweck nicht in den Hintergrund geraten. Gefunden werden soll ein attraktiver Gegner. Im Jahr 2015 war es am Wildhagen die Profimannschaft des VfL Bochum. Auf dem Sommer 2022 liegen nun die Hoffnungen.
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