Hattingen/Witten. Die Hattinger Ausdauersportlerin ist im Wettkampf oft auf sich allein gestellt, in der Corona-Zeit fehlt ihr aber besonders das Vereinsleben.


Eigentlich wäre
Conny Dauben
jetzt auf Hawaii. Eigentlich hätte sie dort gerade einen Ultra-Triathlon-Wettkampf absolviert und versucht,
ihren zweiten Platz bei
der
Ultraman-Weltmeisterschaft.
zu verteidigen.


Eigentlich. Denn in diesem Jahr ist alles anders. Natürlich. Für die
Hattinger Extremsportlerin
, die für die TSG Sprockhövel und den PV-Triathlon Witten an den Start geht, ist es ein Jahr der Freiheiten.

Rund 20 Jahre lang richtete sie ihr Leben an Trainingsplänen, Wettkampf-Terminen oder Wasserzeiten im Schwimmbad aus. Und jetzt? „Jetzt schaue ich aus dem Fenster und überlege, ob ich Lust auf eine Fahrradtour habe, oder vielleicht auch mal nicht“, sagt die 45-Jährige lachend. Geschwommen ist sie seit Wochen nicht.


Klar,
Conny Dauben ist Ausdauersportlerin
. Niemand, der Stunden oder Tage auf der Couch sitzend verstreichen lässt. Sie ist auch in Corona-Zeiten meist unterwegs, nur eben anders als sonst. Nicht mit der Trainingsgruppe und den Vereinskollegen, sondern oft allein.

„Man nimmt die Umgebung ganz anders wahr“

„Ich habe das Wandern für mich entdeckt“, sagt sie. In der Elfringhauser Schweiz oder rund um Langenberg war sie beispielsweise unterwegs. Erkundet die Wanderrouten der Umgebung und im Sauerland. „Es ist schon komisch. Einige Strecken kenne ich vom Fahrradfahren oder Laufen, aber wenn man wandert, nimmt man die Umgebung ganz anders wahr.“

Den Sommer über marschierte sie nicht nur durch die Wälder der Region, sie tauschte auch ihr Rennrad, das sie sonst als Triathletin im Training und Wettkämpfen nutzt, mit einem Mountainbike. Wie beispielsweise am Neanderlandsteig.


Die 240 teils steilen und steinigen Kilometer absolvierte sie in gerade einmal drei Tagen
. „Klar, ein paar Passagen waren nicht auf dem Fahrrad zu meistern“, sagte sie. Und schob oder schulterte ihr Sportgerät kurzerhand. „Bei solchen Touren kann man super abschalten.“

Völlig anderes Leben

Es ist ein völlig anderes Leben, das die Extremsportlerin in in diesem Jahr führt. Kaum Termine, kaum Zeitdruck. Ihre Teamkollegen sieht sie selten. Auch beruflich dreht sich bei Conny Dauben alles um Sport. Eigentlich… „Ich bin Sport- und Bewegungs-Therapeutin. Kann also momentan auch nicht arbeiten“, sagt sie. In einem normalen Winter hätte sie ohnehin längst ihr Ski-Equipment herausgesucht, die Koffer gepackt und ihren Job als Skilehrerin im Süden angetreten.


Doch auch hier ist in diesem Jahr alles anders. „I
ch werde Weihnachten und Neujahr erstmals seit zig Jahren hier verbringen und gemeinsam mit meinen Eltern feiern
“, sagt sie und es schwingen sowohl Wehmut als auch Freude in ihrer Stimme mit.

Es ist eben ein Ausnahme-Jahr, dieses 2020. Eins, das auch Leistungssportler wie Conny Dauben auf die Bremse treten lässt. „Ich versuche diese freie Zeit einfach zu genießen“, sagt sie. Natürlich vermisse sie das Vereinsleben, Wettkämpfe und besonders ihre Trainingskollegen. „Ich denke dann aber daran, dass es bestimmt für irgendetwas gut ist. Und wenn es nur dafür da ist, sich auf die wichtigen Dinge im Leben zu besinnen.“

„Ich liebe Schnee und hoffe, dass wir hier welchen bekommen“


Aber Conny Dauben
wäre nicht Conny Dauben, wenn sie nicht doch irgendwo eine nächste sportliche Herausforderung sehen würde. „Ich liebe Schnee und hoffe, dass wir hier welchen bekommen“, sagt sie.
Langlauf-Ski funktionieren nämlich nicht nur in den Alpen
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