Hattingen/Sprockhövel. Fast alle Sportanlagen in Hattingen und Sprockhövel werden zurzeit nicht benutzt. Es gibt wenige Ausnahmen – auch für heimische Profis.

Es gibt wenige heimische Sportler oder Vereine, die auch zu Zeiten des Lockdowns ihrem Training nachgehen können. Denn sobald eine gewisse Leistungsstufe oder ein Kaderstatus erreicht ist, gelten Ausnahmen. Eine Übersicht, welche Sportler aktuell trainieren dürfen.

In Hattingen und Sprockhövel sind die meisten Sportanlagen derzeit geschlossen worden. Vereinseigene Anlagen dürfen fast auch alle nicht benutzt werden. Möglich ist etwa das Tennisspielen als Einzel im Freien. Doch das war es dann auch fast schon. Denn der Rest ist über die Landes- oder auch Bundesregierung geregelt, in Absprache mit den jeweiligen Sportverbänden, die ihrerseits zumindest für den Bereich des Profisports und für Kaderathleten ein Trainings- und teilweise auch Wettkampfrecht eingeräumt haben.

Brüder Malte und Lasse Seidel sind in der Handball-Bundesliga am Ball

Sportler, die mit ihren Teams in den höchsten Ligen unterwegs sind, haben einen ähnlichen Alltag, wie sonst auch – abgesehen von Tests, die aufgrund des Coronavirus hinzukommen. Der Handballer Malte Seidel aus Hattingen ist mit Tusem Essen seit dieser Spielzeit in der Bundesliga am Ball. „Wir werden nun mindestens zweimal pro Woche getestet und es sind natürlich keine Zuschauer zu den Spielen zugelassen“, sagt er mit Blick auf Maßnahmen die auch die Bundesliga berühren. Genauso sieht es bei seinem älteren Bruder Lasse aus, der bei der HSG Nordhorn-Lingen unter Vertrag steht.


Bei den Frauen ist mit Leonie Kockel ebenfalls eine heimische Sportlerin in der höchsten deutschen Handball-Liga aktiv. Die Sprockhövelerin spielt bei der HSG Bensheim/Auerbach Flames, musste zuletzt aber aufgrund von Mitte Oktober im Training gebrochener Nase pausieren. „Wir sind froh, dass wir überhaupt spielen dürfen“, sagt sie. Corona habe ihren Verein allerdings auch bereits berührt, da ein paar Spiele abgesagt wurden.

Schwimmer der SG Ruhr trainieren in Holthausen

Da es in Hattingen oder Sprockhövel selbst keine Profimannschaften gibt, profitieren vor Ort einige Sportler von ihrem Kaderstatus. So sind beispielsweise Schwimmer der SG Ruhr täglich entweder im Unibad Bochum oder Hallenbad Holthausen im Wasser. Mit Fee Lukosch und Silas Leowald gibt es sogar zwei Aktive, die im Bundeskader stehen.


Leowald absolviert derzeit allerdings ein Sport-Stipendium in den USA. „Landes- und Bezirkskader werden erst zum Jahresende endgültig berufen. Bisher sind nur die Sportler des vergangenen Jahres übernommen worden. Neue Normerfüller haben noch Zeit bis kurz vor Weihnachten“, erzählt Trainerin Kati Hämmerich.

Triathlet Jan Stratmann aus Hattingen hat Genehmigungen eingeholt

Bis dahin kann in jedem Fall Jan Stratmann weiter viel individuell trainieren. Das ist der Profi-Triathlet ohnehin gewohnt. Er befand sich zuletzt zwar in Quarantäne, nachdem er Kontakt zu einer positiv getesteten Person hatte, sein Testergebnis fiel allerdings negativ aus.


„Die Kommunikation mit den Behörden war davor zunächst schwer, aber ich habe von der Stadt Hennef und Bonn Genehmigungen bekommen und darf wieder ins Wasser. Das ist echt ziemlich gut“, freute der Hattinger sich. Der Fokus liege nun auf 2021, Stratmann hofft auf frühe Wettkämpfe, etwa das Profirennen Ratingen oder den Ironman 70.3 im polnischen Gdynia.

Nicht alle Leichtathleten haben eine Trainingsmöglichkeit

Auf Wettkämpfe freuen sich auch die Leichtathleten, wenn denn welche stattfinden können. Mit den beiden Sprockhövelerinnen Sophie Bleibtreu und Marie-Sophie Macke haben zwei Athletinnen mit Bundeskaderstatus weiter die Möglichkeit, bei ihrem TV Watttenscheid zu trainieren. „Am Dienstagabend wurde von der Stadt Bochum offiziell bestimmt, dass nur noch Bundeskaderathleten am Stützpunkt trainieren dürfen“, berichtet Bleibtreu. Der Hattinger Sprinter Maximilian Heinrichs muss deshalb wieder im Park trainieren. „Ich bekomme von meinem Trainer einen Plan“, erzählt er.

Wie er steht auch der Hattinger Jonas Wolf nicht im Bundeskader. Der Stabhochspringer der LGO Dortmund steht daneben aber noch im Talentteam (D-Kader) des Fußball- und Leichtathletikverbands Westfalen, der sich um eine Trainingserlaubnis bemühte. „Bis jetzt konnten die Leistungsgruppen normal trainieren. Das kann sich aber von heute auf morgen eigentlich jeden Tag ändern“, merkt Wolf an.

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