Region. Para-Talentscout Lina Neumair muss zu Corona-Zeiten ihre Arbeitsweise umstellen. Was schwierig ist und warum sie dennoch Zuversicht ausstrahlt.

Die Hattingerin Lina Neumair arbeitet beim Behinderten- und Rehabilitationssportverband Nordrhein-Westfalen (BRSNW) als Talentscout. Kürzlich ist ihre Befristung aufgehoben worden, sie sichtet auch künftig Talente aus dem Bereich des Para-Sports. Es sei schwierig, nicht allein zu Lockdown-Zeiten. Wir haben mit ihr gesprochen.

Frau Neumair, wie schwierig ist es ohnehin, talentierte Para-Sportler zu finden?

Lina Neumair: Talente für den Paralympischen Sport zu sichten ist definitiv schwieriger als für den Olympischen Sport. Der Grund dafür ist, dass die Strukturen im Olympischen Bereich größer und breiter sind. Auch, wenn ich seit eineinhalb Jahren als Talentscout tätig bin, bin ich weiterhin damit beschäftigt, mir mein Netzwerk aufzubauen und Kontakte zu knüpfen. Ich bin zuversichtlich, dass ich durch mein Netzwerk und meine Arbeit einiges erreichen und bewegen kann.

Abschließend kann ich nur sagen, dass NRW im Paralympischen Bereich sehr viel Potenzial hat, das genutzt werden muss und weiter ausgebaut werden sollte.

Inwiefern erschwert der Lockdown zurzeit das Scouting, was ist derzeit überhaupt möglich?

Der Lockdown erschwert das Sichten von Talenten sehr und legt mir auch einige Steine in den Weg. Aktuell habe ich keine Möglichkeiten, Veranstaltungen wie zum Beispiel Schnuppertage durchzuführen. Auch der Besuch von Wettkämpfen oder von anderen Veranstaltungen fällt in dieser Zeit komplett weg.

Um trotzdem aktiv zu sein, habe ich meinen Fokus aktuell auf Online-Seminare gelegt. Sie sind die theoretische Ergänzung der Schnuppertage. Genau wie die Schnuppertage dienen die Online-Seminare der Bekanntmachung der Para-Sportarten. Des Weiteren zeigen sie Interessierten den Weg in die jeweilige Sportart auf und unterstützen Vereine dabei, sie anzubieten.

Mitte November war ein Schnuppertag beim TV Wattenscheid geplant. Was hatten Sie vor?

Wir wollten den Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit geben, ihre ersten Erfahrungen in der Para-Leichtathletik zu sammeln. Der Fokus an diesem Tag lag auf den drei Hauptdisziplinen Laufen, Werfen und Springen. All dies hätten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer testen können. Auch Paralympics-Teilnehmerin Katrin Müller-Rottgardt, selber Athletin beim TV Wattenscheid, wäre zu diesem Schnuppertag gekommen und hätte den Kindern und Jugendlichen Frage und Antwort gestanden.

Unterstützung hätten wir zudem von dem Team von APT Prothesen Bochum bekommen. Durch APT Prothesen hätten die Interessierten die Chance bekommen, Sportprothesen testen zu können. Aber keine Sorge, der Tag wird im kommenden Jahr nachgeholt, ein Termin dafür steht allerdings noch nicht fest.

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