Hattingen. Eine Legende des TuS Blankenstein hilft beim Aufstieg in die Kreisliga B. „Wir sehen, dass wir so viel von ihm lernen können“, sagt der Trainer.

Der Schlusspfiff ertönt, der Aufstieg des ungeschlagenen TuS Blankenstein in die Fußball-Kreisliga B ist perfekt. Es gibt Applaus, allerdings ist es auf der kleinen Tribüne zunächst lauter als auf dem Wildhagen-Kunstrasen. „Einmal Steiner, immer Steiner, hey, hey“, singen sie dort nach dem 5:1 (1:1)-Erfolg beim TuS Hattingen III, dem 20. Sieg im 21. Saisonspiel.

Doch dann steigt auch auf dem künstlichen Grün etwas die Lautstärke – und die Fröhlichkeit. Die Mannschaft und viele andere drehen sich im Kreis und trällern glückselig: „Wir sind Steiner, asoziale Steiner, schlafen unter Brücken oder in der Bahnhofsmission.“

TuS Blankenstein: Rainer Sprenger macht am Spielfeldrand viele Meter

Okay: Als es an diesem Sonntagvormittag noch nicht einmal halb zwölf ist, deuten nur die Ereignisse am Spielfeldrand darauf hin, dass eine Party naht. Es gibt einen Frühschoppen, und die Freundinnen der Blankensteiner Spieler tragen die Trikots ihrer Männer mit deren Namen.

Wir sind offensiv sehr stark und stehen defensiv stabil.
Carsten Straube, der Trainer des Hattinger Kreisliga-B-Aufsteigers TuS Blankenstein

Der Spielstand: Der TuS Hattingen III führt dank Arthur Kuske mit 1:0. Und Rainer Sprenger macht am Spielfeldrand – und nicht nur dort – zahlreiche Meter. „Wir haben ihn zum Schluss wieder dazugeholt. Er war 15 Jahre Trainer der ersten Mannschaft, er ist eine Legende“, sagt später Carsten Straube, der Coach des Meisters. „Wir sehen, dass wir so viel von ihm lernen können.“ Also er und Maxim Osterhage.

Moritz Endtner trifft zweimal für den TuS Blankenstein

Apropos: Der spielende Co-Trainer ist es dann auch, der in der 88. Minute für den Schlusspunkt sorgt, zum 5:1 trifft und letztlich für ein standesgemäßes Ergebnis für den ungeschlagenen Spitzenreiter sorgt, der nach dem 1:1 durch Luca Gaida, den alle auf dem Platz nur Hasi nennen, recht entspannt in die zweite Halbzeit gegangen ist. „Mir war klar, dass wir das Ding drehen werden“, sagt Carsten Straube und hat sich auch keine Sorgen gemacht, dass der Meister-Fußmarsch mit dem Bollerwagen zur Marxstraße abgeblasen werden muss.

Die Fußballer des TuS Blankenstein feiern im Wildhagen nach ihrem 5:1-SIeg ihren Meistertitel und Aufstieg.
Die Fußballer des TuS Blankenstein feiern im Wildhagen nach ihrem 5:1-SIeg ihren Meistertitel und Aufstieg. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Der 5. Mai 2024 ist für den TuS Blankenstein der Tag der Krönung einer perfekten Saison. „Da stimme ich zu 100 Prozent zu“, sagt Carsten Straube, nachdem er sich zuvor lange mit Robert Jansen unterhalten hat – unter anderem über deren gemeinsame Liebe Borussia Mönchengladbach.

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Was macht denn einer vom SC Obersprockhövel bei solch einem Kreisliga-C-Kick? Ganz einfach: Fünf dieser Blankensteiner Meisterspieler hat Robert Jansen von den Minis bis zur B-Jugend am Schlagbaum trainiert, nämlich Sinan Deveci, Moritz Endtner, Moritz Treger, Alexander und Lucas Bunzel.

TuS Blankenstein feiert einen 21:0-Sieg beim VfB Annen II

Carsten Straube ist glücklich, und er ist stolz auf seine Mannschaft. „Wir sind offensiv sehr stark und stehen defensiv stabil“, sagt er. Das ist wohl ein ideales Paket, das sich auch in Zahlen widerspiegelt. Es sind jetzt nach 21 Spielen 139:14 Tore. „Das ist schon sportlich“, sagt der TuS-Coach und lacht. Die Blankensteiner haben also im Schnitt 6,6-mal getroffen und stellen den herausragenden Schützen der Liga: den jetzt 26-mal erfolgreichen Sinan Deveci.

Und am 21. April haben sie ihren erst eine Woche alten Rekord gebrochen. Nach dem 14:0 über den FC Sandzak II haben sie beim VfB Annen II mit 21:0 gewonnen: Vereinsrekord. „Das wird für immer in den Annalen stehen“, meint Carsten Straube. „Das schafft eine erste Mannschaft nicht noch mal.“

Noch drei Spiele: Trainer Carsten Straube will die weiße Weste wahren

Obwohl nun alles klar ist, hat der Blankensteiner Coach noch ein Saisonziel: die Meisterschaft und den Aufstieg mit weißer Weste zu schaffen. „Das wäre ein Traum“, sagt Carsten Straube. Nichtsdestotrotz blickt er auch schon ein bisschen auf die kommende Saison. „Schön ist, dass die Mannschaft ihren Bestand behält“, formuliert er. Und er ist überzeugt davon, dass „die unheimlich junge Truppe mit ihrem Durchschnittsalter, das ich nicht ausgerechnet habe, gut genug sein wird, um sich im Mittelfeld zu bewegen“, sagt er. „Wir werden nicht um den Klassenerhalt kämpfen müssen.“

Jetzt reicht es aber. „Ich hoffe, ich habe genug erzählt“, sagt Carsten Straube. Schließlich muss der Trainer des TuS Blankenstein auch endlich richtig feiern: die Meisterschaft und den Aufstieg in die Kreisliga B.

Die Tore im Überblick:

Tore: 1:0 Arthur Kuske (28.), 1:1 Luca Gaida (44.), 1:2 Moritz Endtner (55.), 1:3 Sinan Deveci (59.), 1:4 Moritz Endtner (64.), 1:5 Maxim Osterhage (88.).

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