Sprockhövel. Mit dem 4:1-Erfolg über TuS Bövinghausen glückt erster Sieg im neuen Jahr. Trainer Balaika sinniert weiter über „Finale“ auf eigenem Platz.
Für den Brustlöser schlechthin hat die TSG Sprockhövel am Sonntag nur ganze 42 Sekunden benötigt. Der wohl schnellste Treffer der gesamten Saison des Oberligisten ebnete den Weg zu einem letztlich ungefährdeten 4:1 (3:0)-Erfolg über den TuS Bövinghausen. Den letzten Platz hat die Elf von Trainer Andrius Balaika damit verlassen.
„Das war heute ein extrem wichtiger Sieg, diese drei Punkte tun uns unheimlich gut“, war der TSG-Coach merklich erleichtert, dass die unselige Negativserie der Blau-Weißen nun endlich abgeschlossen wurde. Seit dem 19. November (3:0 beim TuS Ennepetal) war den Sprockhövelern kein Sieg mehr gelungen, ganze drei Zähler hatten die danach in zwölf Punktspielen gesammelt.
Doppelpack des herausragenden Agon Arifi für die TSG Sprockhövel
Ein Wunsch des Trainers jedenfalls wurde am Sonntag im Baumhof schon 42 Sekunden nach dem Anpfiff erhört. „Ich hatte gehofft, dass wir ein frühes Tor machen und Bövinghausen gleich unter Druck setzen können“, so Balaika. Und so brachte gleich der erste Angriff über die rechte Seite Agon Arifi in Stellung, der den Ball clever am Bövinghauser Keeper vorbei ins linke Eck bugsierte - 1:0 (1.).
„Ich wusste ja, dass gegen diesen Gegner etwas geht“, erklärte der TSG-Coach nach dem Abpfiff. Und doch merkte man seiner Elf an, wie befreiend dieses schnelle Erfolgserlebnis wirkte. Die Gastgeber blieben am Drücker, kannten in Abschnitt eins fast nur den Vorwärtsgang. Nach einer Arifi-Flanke legte Emre Yesilova den Ball klug per Kopf in die Mitte, doch Dominik Wasilewski konnte keinen Profit aus der Szene schlagen (15.) - nicht die einzige Szene, in der er an diesem Nachmittag nicht ganz glücklich agierte.
Die TSG hielt sich damit aber gar nicht lange auf, erhöhte nur zwei Minuten später auf 2:0. Diesmal flankte Felix Sauer von links, Agon Arifi zog aus zehn Metern ab, Keeper Kerim Senderovic bekam die Finger zwar noch an den Ball, doch der passierte kurz darauf die Torlinie (17.). Sprockhövels Kapitän Ishak Dogan drückte das Spielgerät sicherheitshalber noch resolut in die Maschen. „Aber kein Ding, der Ball war schon drin, das war Agons Tor“, feixte Dogan später.
Es ging munter weiter quasi nur in eine Richtung - der TuS-Schlussmann avancierte zum mit Abstand besten Mann seiner Elf. Kurz vor dem Seitenwechsel konnte Senderovic aber auch das 3:0 nicht verhindern. Als die Dortmunder im Mittelfeld den Ball leichtfertig vergaben, stand der Keeper aber ein wenig zu weit vor dem Kasten. Sprockhövels Nico Jan Böll sah das, reagierte sofort und erzielte aus knapp 40 Metern ein wunderschönes Tor (43.).
Zaubertor aus rund 40 Metern von Nico Jan Böll
Davor hätten auch Wasilewski und Berkant Canbulut (23.), Arifi (29.) und Yesilova per 20-Meter-Freistoß (36.) für die TSG treffen können. Mal rettete der Pfosten, dann wieder der reaktionsschnelle Torhüter. Bövinghausen war mit diesem Rückstand zur Pause noch gut bedient.
„In der zweiten Hälfte war’s dann ein wenig zerfahren. Ich hätte mir schon gewünscht, dass wir noch mehr Druck auf den Gegner machen, mehr Ballgewinne erzielen“, so Andrius Balaika. Der es sich erlauben konnte, Kapitän Ishak Dogan wegen seiner Leistenprobleme schon zur Pause rauszunehmen. Für ihn kam erstmals nach längerer Pause Max Michels. Und der hätte in der 63. Minute beinahe gleich einen Treffer erzielt, doch sein Kopfball wurde auf der Linie noch so eben geklärt.
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Für TSG-Sturmspitze Dominik Wasilewski war es irgendwie trotz der klaren Führung ein vertrackter Sonntagnachmittag. „Drei, vier richtig gute Chancen hat er liegen lassen“, so der Trainer. „Aber wir sehen heute nur das Positive. Mit diesem Sieg wird da unten in der Tabelle alles nur noch enger.“
Im Abschluss ist Dominik Wasilewski vom Pech verfolgt
Kaum zu fassen, wie Wasilewski nach einer wunderschönen Kombination über Yesilova und Sauer den Ball aus sieben Metern nicht ins Netz befördern konnte (68.) - immer war bei seinen Abschlüssen irgendwie ein Abwehrbein dazwischen oder er traf nur den Pfosten bzw. die Latte (71., 80.).
So kassierten die Sprockhöveler nach einer Flanke per Kopf durch Shunya Kuroda das 3:1 (85.), nur zwei Minuten später aber besorgte nach Wasilewski-Vorarbeit der eingewechselte Dimitrios Papadopoulos per Turbo-Solo den 4:1-Endstand (87.).
„Es bleibt dabei: Ich wollte das Endspiel zu Hause gegen Clarholz am letzten Spieltag. Dort könnten wir mit einem Sieg den Klassenerhalt klarmachen, wenn alles gut läuft“, so der Ausblick von Andrius Balaika.
TSG: Knälmann; Hendel, Dogan (46. Michels), Müller (88. Stojan), Sauer, Gilani (57. Steffens), Böll, Arifi (72. Deniz), Yesilova, Canbulut (79. Papadopoulos), Wasilewski. Torfolge: 1:0, 2:0 Arifi (1., 17.), 3:0 Böll (43.), 3:1 Kuroda (85.), 4:1 Papadopoulos (87.).
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