Wattenscheid. Die SG Welper wirft bei SW Wattenscheid alles in die Waagschale. Danach sagt der Trainer Degenhard: „Es ist kaum in Worte zu fassen.“
„Unfassbar. Es ist kaum in Worte zu fassen“, suchte Dino Degenhard, der Trainer der SG Welper, nach den richtigen Worten. Zum Haare raufen war der Nachmittag der Welperaner verlaufen. Mit einer 0:4-Pleite im Gepäck reiste die Degenhard-Elf von Schwarz-Weiß Wattenscheid ab, der Landesliga-Klassenerhalt ist in weite Ferne gerückt. Wie es dazu kam, war kurios.
Die Gäste waren gut in die Partie gestartet. Insbesondere nach anfänglichem Abtasten der direkten Konkurrenten im Abstiegskampf waren es die Grün-Weißen, die zunehmend den Druck erhöhten. Es folgte ein Chancenfeuerwerk der Degenhard-Elf. Angefangen mit Tolga Dilek, der gleich zweimal die sichere Führung auf dem Schlappen hatte, jedoch frei vor dem Kasten scheiterte.
Auch Maximilian Claus kam im Strafraum in guter Schussposition zum Abschluss, bekam den Ball aufgrund eines harten Einsteigens des Verteidigers aber nicht platziert. Auf der anderen Seite glänzten die Wattenscheider nicht etwa mit vielen Offensivaktionen, aber mit gnadenloser Effektivität.
SG Welper: Ein Eigentor bei der ersten gegnerischen Chance
Mit dem ersten echten Angriff im direkten Gegenzug spielten die Gastgeber den Ball auf die Außen. Bei der perfekten Hereingabe versuchte Jan Oberhagemann alles, um vor dem Angreifer an den Ball zu kommen und das sichere Tor zu verhindern, grätschte den Ball aber ins eigene Tor. „Es ist eben dann oft so, wenn man vorne den Ball nicht reinbekommt, dass es hinten klingelt“, so Degenhard. Doch trotz der kalten Dusche gab seine Elf sich nicht auf. Robin Nenstiel war der nächste, der eine riesige Chance vergab. Es ging mit einem unverdienten Rückstand in die Kabine.
„Wir haben in der Kabine alle gemerkt, dass hier etwas möglich ist heute“, gibt Degenhard einen Einblick in die Stimmung. So machten die Welperaner auch im zweiten Durchgang Druck.
Mit einem Steilpass wurde Max Claus auf die Reise geschickt, der frei auf den Wattenscheider Keeper zulief. Der mitgelaufene Frederic Krawinkel neben ihm hätte den Ball ins leere Tor schieben können. Doch Claus übersah seinen Mitspieler, entschied sich für den eigenen Abschluss – und Wattenscheids Kim Kaemper parierte. „Er ist eben Stürmer und läuft frei auf den Torwart zu“, nahm Degenhard Claus in Schutz und verstand den etwas zu eigensinnigen Abschluss. Es war die Fortsetzung der haarsträubenden Chancenverwertung des ersten Durchgangs.
Nach dem 0:2 gehen die Köpfe bei der SG Welper herunter
Immer wieder versuchten die Gäste alles, um das Spiel zu drehen. „Ein Unentschieden hätte uns auch nicht weitergebracht“, so Welpers Trainer. Doch als dann eine Standardsituation zum 2:0 für die Gastgeber führte, gingen die Köpfe bei den Grün-Weißen runter. Immer verzweifelter und wilder versuchte der Tabellenletzte irgendwie zum Tor zu kommen und lief schnell in Konter. Die Wattenscheider konterten sich letztlich innerhalb von sieben Minuten zum 0:4-Endstand.
„Das spiegelt überhaupt nicht den Spielverlauf wider“, so der enttäuschte Degenhard. „Man muss die Jungs jetzt wieder aufbauen. Ich hoffe, dass, wenn der Druck jetzt ein wenig raus, wir wieder unsere Leichtigkeit finden“, so Degenhard.
SW Wattenscheid - SG Welper 4:0
- Tore: 0:1 Jan Oberhagemann (Eigentor, 20.), 0:2. (75.), 0:3 (78), 0:4 (85.).
- SGW: Baldus, Bakenecker, Bergheim (58. Petz), Oberhagemann, Motiejunas (26. Tasbas), Pickhardt, Nenstiel, Claus, Pemöller (72. Al-Bro), Krawinkel, Dilek.
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