Sprockhövel. Bei einem Sieg hätte dem SC Obersprockhövel ein Top-Spiel bevorgestanden. Es kam anders. Trainer nimmt Spielern die Chance zur Ausrede.
Gleich mehrmals seufzt Robert Wasilewski. Auf der einen Seite wolle er sein Team nicht zu sehr kritisieren, es habe ja auch wirklich einige Dinge gut gemacht. Auf der anderen Seite steht aber nun einmal eine 1:3-Niederlage gegen den SC Neheim zu Buche, den vorherigen Tabellenletzten der Westfalenliga, der vor der Partie gegen den SCO gerade einmal zehn Tore in 15 Spielen erzielen konnte.
„Und die Niederlage war verdient!“, so Wasilewski klar. „Wenn man im richtigen Moment die Zweikämpfe einfach nicht gewinnt, wenn wir dieses Abwehr- und Zweikampfverhalten nicht abstellen, dann wird es schwer“, so der Trainer des SC Obersprockhövel. In den letzten sechs Spielen des Jahre 2023 habe es ein Team ganz anders gemacht und viele Punkte geholt. Im Hochsauerlandkreis hingegen seien nur vier Spieler an ihre gewohnte Leistungsfähigkeit gekommen. „Das reicht dann nicht“, so Wasilewski.
SC Obersprockhövel: Zwei „ganz billige Gegentore“
Nach einer Anfangsphase, in der der SCO Schwierigkeiten im Aufbauspiel hatte, kam er immer besser in die Partie, näherte sich dem gegnerischen Tor an, ohne wirklich zwingend zu sein. „Bis zum 1:0 war es ein ausgeglichenes Spiel ohne große Torchancen. Und das hatte auch nichts damit zu tun, dass wir umbauen mussten. Das kennen ich und die Jungs auch vom letzten Jahr. Alle, die gespielt haben, haben auch den Anspruch, in der Startelf zu stehen“, lässt der SCO-Trainer keinen Platz für einfache Ausreden.
Vielmehr sei das Abwehrverhalten einfach zu naiv gewesen. Beim 0:1 in der 40. Minute konnten die Neheimer im Sprockhöveler Strafraum noch kombinieren und so treffen. Das 0:2 in der 56. Minute fiel nach einer Spielverlagerung und einer Flanke, nach der die Innenverteidiger des SCO viel zu weit weg von Torschütze Julian Kellermann standen.
„Wenn einer aus zwölf Metern so frei steht, dann stimmt die Abstimmung nicht“, sagt Wasilewski. Der SCO musste dementsprechend mehr Risiko gehen, die Flucht nach vorne suchen. Den neugewonnen Platz nutzte der SC Neheim jedoch zum 3:0 und somit zur Vorentscheidung. „Das waren zwei richtig billige Gegentore“, ärgert sich der Coach.
Am Ende probiert es der SCO mit der Brechstange
Zwar brachte Nico Jahnke sein Team nach einer Standardsituation noch einmal heran, mehr war aber nicht mehr drin. „Wir haben es noch mit der Brechstange probiert, es war ja noch genug Zeit. Aber Neheim hatte auch noch gute Möglichkeiten, Tore zu erzielen. Jetzt müssen wir das Negative rauspicken, keine Frage. Aber es gab auch viele positive Sachen“, so Wasilewski, der sich freut, bald wieder auf Tim Dudda und Florian Mrosek zurückgreifen zu können.
Der SCO bleibt durch die Pleite mit 22 Punkten Tabellenneunter in dieser so engen Westfalenliga. Der Abstand auf den ersten Abstiegsplatz beträgt sechs Punkte, zum Tabellenführer Holzwickeder SC sind es acht Zähler. Wasilewski: „Wenn du heute gewonnen hättest, wären es fünf Punkte auf den Ersten und wir spielen nächste Woche gegen sie zuhause. Es wäre ein richtiges Top-Spiel. Aber wir kennen unsere Ziele und bleiben realistisch.“
SC Neheim - SC Obersprockhövel 3:1 (1:0)
- Tore: 1:0 Merlin Zweimann (40. Minute), 2:0 Julian Kellermann (56.), 3:0 Noah Tolle (63.), 3:1 Nico Jahnke (68.)
- SCO: Zölzer, L. Seitz (63. Fabritz), Mrosek, Jahnke (75. Niedergehtmann), Kost (46. Rast), Budde (63. J. Seitz), Schrepping, Baur (63. Özkan), Gremme, Berbatovci, Wasilewski
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