Sprockhövel. Uli Meister, der 36 Jahre Chef der TSG-Fußballer gewesen ist, erhält den Sportpreis der CDU. Auch bei seiner Feierstunde steht er im Hintergrund.
Wo ist er eigentlich? Uli Meister steht wie eigentlich immer und gerne eher etwas abseits, im Hinter- statt im Vordergrund. Dabei soll er an diesem Vormittag der Mittelpunkt sein. Es ist seine Feierstunde, der 74-Jährige erhält den Sportpreis 2023 der CDU Sprockhövel. Für sein Lebenswerk – dafür, dass aus einem einst doch hässlichen Entlein ein stolzer Schwan geworden ist, dass die Fußballer der TSG Sprockhövel weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt sind.
Der TSG-Sportlertreff ist voll. Und denjenigen, die alle am Rednerpult stehen, geht es vor allem um eines: Ulrich Meister zu danken. Sabine Noll betont, dass Uli Meister Hervorragendes geleistet habe, „nicht nur für die TSG, sondern auch für die Stadt“, sagt die Bürgermeisterin. 36 Jahre hat er an der Spitze der Fußball-Abteilung gestanden und gemeinsam mit Gerd Teschner sowie seinem Bruder Jürgen Meister 1985 angefangen, eine phänomenale Erfolgsgeschichte zu schreiben – vom Kreisklassen-Fußball auf Asche bis zum bisherigen Höhepunkt in der Saison 2015/16, dem Aufstieg in die Regionalliga, als vierstellige Zuschauer-Zahlen am Baumhof-Kunstrasen keine Seltenheit gewesen sind. Es ist der Beweis, um die Worte Sabine Nolls zu wählen, dass „aus etwas Kleinerem etwas ganz Großes werden kann“.
André Meister lässt die Champions-League-Hymne erklingen
Als Nächster ergreift ein Namensvetter das Wort: Ulrich Oberste-Padtberg spricht, während Ulrich Meister, klar, immer noch im Hintergrund steht – so, als sei er überhaupt nicht wichtig. Der Vorsitzende der CDU Ennepe-Ruhr stellt vor allem eines heraus: „Sport lebt vom Ehrenamt.“ Und er betont, dass Sprockhövel diesbezüglich eine besonders hohe Quote habe. Und dann? Es wird kurz musikalisch, Meister-Sohn und -Nachfolger André Meister lässt eine Melodie erklingen, die sein Vater sehr mag: die Champions-League-Hymne, die quasi die Laudatio einleitet, die Bernhard Hoppe-Biermeyer hält. Der Vorsitzende des Sportausschusses des Landtages ist für den kranken Bodo Löttgen eingesprungen.
„Erfolg fällt und steht mit den handelnden Personen“, sagt der Delbrücker. „Wenn die gut sind, kannst du Hallenhalma anbieten, und es wird ein Erfolg.“ Imponiert habe ihm an der Geschichte der TSG-Fußballer vor allem eines, dass nämliche viele Spieler aus der eigenen Jugend zu den Aufstiegen beigetragen hätten. „Das ist mir das Wichtigste an der ehrenamtlichen Vereinsarbeit, dass wir uns um den Nachwuchs kümmern“, sagt Bernhard Hoppe-Biermeyer. „Da haben wir erhebliche Defizite.“ Und nebenan, auf dem Kunstrasen, haben die Sprockhöveler Westfalenliga-A-Junioren zur Freude der Sportlertreff-Gesellschaft soeben das 1:0 gegen den SC Wiedenbrück erzielt – am Ende steht jedoch eine 2:3-Niederlage für den Tabellenviertletzten.
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Der Chef des NRW-Sportausschusses betont auch, dass Sport längst nicht mehr die schönste Nebensache der Welt sei. „Sport ist eine Hauptsache“, sagt er, um sich dann direkt an Uli Meister zu wenden, der seinen Platz im Hintergrund hartnäckig hält. „Das, was Sie getan haben, ist in Stunden wahrscheinlich gar nicht messbar. Das ist mit zehn Stunden die Woche nicht getan“, sagt Bernhard Hoppe-Biermeyer. Und, nach einer ganz kurzen Pause: „Ich frage mich, warum Sie diesen Preis nicht schon eher bekommen haben.“ Eine berechtigte Frage.
Borussia Dortmund schlägt den VfL Bochum mit 3:1 und klettert auf Rang vier
Als dann alle fertig sind, verschwindet auch Uli Meister, der bekanntlich gerne auch mal kauzig sein kann, aus dem Hinter- und rückt in den Vordergrund. Kurz zumindest. Torsten Schulte überreicht eine Urkunde und ein kleines Präsent, einen Umschlag. „Einfach mal in stiller Stunde reinschauen“, sagt der Sprockhöveler CDU-Chef, schmunzelt und bedankt sich noch einmal ausdrücklich für die Zeit und das Engagement, die Uli Meister investiert hat. Für seine TSG. Und der möchte dann tatsächlich auch noch was loswerden, bevor der kleine Imbiss startet. „Ohne die Zusammenarbeit mit meinem Bruder“, sagt er, „wäre das niemals möglich gewesen.“
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Und am Abend geht’s Sprockhövels Sportpreis-Träger Uli Meister noch viel besser: Sein Ballspielverein Borussia Dortmund hat den VfL Bochum mit 3:1 geschlagen und sich in der Fußball-Bundesliga auf Rang vier verbessert, auf einen Champions-League-Platz.
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