Bochum. Die Zuschauer an der Glücksburger Straße sehen ein sehr gutes Westfalenliga-Spiel zwischen Concordia Wiemelhausen und dem SC Obersprockhövel.
Wer schon immer wissen wollte, was ein kurzweiliges Fußball-Spiel ist, der ist an diesem Sonntagnachmittag an der Glücksburger Straße genau richtig. Concordia Wiemelhausen und der SC Obersprockhövel liefern eine Westfalenliga-Partie, die unterhaltsam ist, die viele tolle Szenen hat und die vor allem auch sehr spannend ist. Am Ende steht in Bochum ein 1:1 (1:1), das gerechter kaum hätte sein können.
„Das war ein sehr gutes Fußball-Spiel“, meinte Jörg Niedergethmann, der Sportliche Leiter des SCO. Schon zur Pause hatte es für die Obersprockhöveler, die nun zum sechsten Mal in Folge ungeschlagen blieben (14 Punkte), ein Kompliment gegeben, sozusagen von höchster Hattinger Fachkompetenz. „Die spielen gut“, hatte Hansi Wagner gesagt, der – klar – mit dem Fahrrad gekommen war.
SC Obersprockhövels Keeper Paul Zölzer pariert zweimal großartig
Hat denn auch Robert Wasilewski eine tolle Begegnung erlebt? „Ja!“, antwortete der SCO-Trainer. „Auf jeden Fall.“ Allerdings hatte er in diesem Moment auch noch einige Szenen aus der zweiten Halbzeit vor Augen, in der das Concordia-Team zweifellos die besseren der vielen Möglichkeiten hatte. Es waren sogar zwei Chancen dabei, die locker in die Kategorie der ganz dicken Dinger passen. Aber im Obersprockhöveler Kasten stand nun mal Paul Zölzer.
„Da können wir uns bei ihm bedanken“, sagte Robert Wasilewski. In der 67. Minute parierte der 20-Jährige klasse gegen Wiemelhausens Leon Franke, nachdem sich Nico Jahnke eine Art Sekundenschlaf geleistet hatte, und in der 71. Minute hielt er – noch besser – gegen Atakan Uzunbas. „Paraden-Paul“, tönte es aus dem Lager der SCO-Anhänger. „Ein Torwart ist auch dazu da, dass er uns so’n Ball hält. Oder zwei Bälle“, sagte Robert Wasilewski und schmunzelte. „Deshalb habe ich ihn ja geholt.“ Den Keeper, den er schon als Jugendlichen bei der TSG Sprockhövel unter seinen Fittichen hatte.
Obersprockhövels Arber Berbatovci scheitert an Wiemelhausens Thorben Schmidt
Um zunächst in dieser zweiten Hälfte zu bleiben: Möglichkeiten hatten auch die Obersprockhöveler. Ganz nah dran war Arber Berbatovci in der 53. Minute am 2:1, doch er scheiterte mit seinem 20-Meter-Schuss an Concordia-Schlussmann Thorben Schmidt, der eine Glanzparade zeigte und zur Ecke klärte. Auf beiden Seiten war in der Folge regelmäßig etwas los. „Das Spiel hätte jeder gewinnen und jeder verlieren können“, sagte Jörg Niedergethmann.
Auch interessant
Klar: In der Phase, in der Wiemelhausen versuchte, den SCO unter Druck zu setzen, hätte sich Trainer Robert Wasilewski in der Defensive etwas mehr Stabilität gewünscht. „Da haben wir in der Innenverteidigung zwei-, dreimal schlecht ausgesehen“, sagte er. „Und vorne hätten wir vielleicht die eine oder andere Situation sauberer zu Ende spielen können.“
>>> Lesen Sie auch:
- Den einen fehlt Spielintelligenz, andere zittern in Kabine
- Viele U-13-Fotos: TSG Sprockhövel gegen Rot-Weiß Lüdenscheid
- Oberliga: Zehn-Tore-Niederlage, der Coach ist aber zufrieden
- TSG Sprockhövel: Sechs Pleiten in Serie, aber Coach hat Plan
- Dieses Mittelchen hilft der DJK Westfalia Welper zur Wende
Schlecht ausgesehen hatten die Obersprockhöveler auch schon einmal in der ersten Halbzeit – beim 0:1, das Leon Franke mit einem 16-Meter-Schuss gelang. Paul Zölzer bekam seine rechte Hand zwar noch an den Ball, konnte aber nicht mehr verhindern, dass dieser im SCO-Netz landete. Robert Wasilewski war in diesem Moment unübersehbar wütend und schimpfte. Sehr laut sogar – und vor allem mit Nico Jahnke, seinem rechten Verteidiger. Aber die Obersprockhöveler brauchten nur fünf Minuten, um auszugleichen. Auch dabei gehörte Paul Zölzer zum Team der Hauptdarsteller. Einen langen Pass seines Torwarts verlängerte Moritz Schrepping per Kopf auf Arber Berbatovci, der davonzog und ganz cool zum 1:1 ins lange Eck abschloss.
Auch interessant
Dass der 24-jährige Arber Berbatovci seinen dritten Saisontreffer über jene linke Seite markierte, war ursprünglich gar nicht so geplant. Dort sollte nämlich – wie eigentlich immer – Patrick Dytko beginnen. Doch der 29-Jährige signalisierte nach dem Aufwärmen, Oberschenkel-Probleme zu haben. So rückte Sidney Rast in die Startelf, und zwar auf den rechten Flügel, und Arber Berbatovci ging auf Patrick Dytkos linken. „Er hätte vielleicht anfangen können“, sagte SCO-Trainer Robert Wasilewski. „Wir wollten aber kein Risiko eingehen, zumal das nächste Spiel erst in 14 Tagen ist.“ Am 3. Dezember geht’s zum Auftakt der Rückrunde zum SC Neheim, zum Tabellenschlusslicht der Westfalenliga.
So haben sie gespielt:
Tore: 1:0 Leon Franke (20.), 1:1 Arber Berbatovci (25.).
SC Obersprockhövel: Zölzer - Jahnke, Mrosek, Gremme, Budde - Monse, Dudda - Wasilewski - Rast (58. Özkan), Schrepping (77. J. Seitz), Berbatovci.