Sprockhövel. „Das haben sogar die Astronauten im Weltall gesehen“, machte Sprockhövels Coach seinem Frust nach dem Spiel gegen Schermbeck Luft. Das war los.
Oliver Kahn wäre trotz der 3:4-Niederlage gegen den SV Schermbeck wohl stolz auf die TSG Sprockhövel gewesen an diesem Wochenende.
Denn auf der einen Seite war es nun die schon fünfte Liga-Pleite in Serie, auf der anderen Seite haben nach dem 1:3 zur Pause und vor allem nach dem ganz starken Freistoßtreffer zum 1:4 von Schermbecks Timur Karagülmez wohl nur noch die größten Optimisten daran geglaubt, dass an diesem kalten Sonntagnachmittag doch noch etwas möglich für Sprockhövel sei.
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„In der ersten Halbzeit war Schermbeck besser und überlegen. Da sind wir nur hinterhergelaufen und haben keine Bindung zu den Spielern gefunden. Auch die Gegentore kassieren wir zu einfach und zu leicht“, ärgerte sich TSG-Trainer Yakup Göksu, lobte aber auch direkt. „Es gibt viele Teams, die dann die Köpfe hängengelassen hätten und 1:5 oder 1:6 verlieren. Aber meine Mannschaft hatte nichts mehr zu verlieren und dann war es Einbahnstraßenfußball.“
TSG Sprockhövel fordert in der Schlussphase einen Elfmeter
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Getreu nach dem Motto „Weiter, immer weiter“ warfen die Hausherren, für die in der ersten Hälfte Deniz Duran mit einem strammen Schuss nach Flanke von links zwischenzeitlich auf 1:2 gestellt hatte, noch einmal alles nach vorne.
Und tatsächlich war plötzlich wieder etwas drin. Zunächst zirkelte Emre Yesilova in der 74. Minute einen Freistoß aus spitzem Winkel herrlich in den Kasten der Schermbecker, nur zwei Minuten später nutzte Kiyan Gilani einen Stockfehler der Gäste zum 3:4 aus. „Wir waren dann lauffreudiger, bissiger und haben alle Zweikämpfe für uns entscheiden. Es war Einbahnstraßenfußball“, so Göksu. Und Yesilova hatte unmittelbar vor Schluss sogar noch das 4:4 auf dem Fuß, fiel dabei aber im Strafraum – für den TSG-Trainer ein glasklarer Elfmeter, der Pfiff blieb aber aus. „Er legt sich den Ball auf den rechten Fuß und wird dann voll weggezogen. Deutlicher geht es nicht. Das haben sogar die Astronauten im Weltall gesehen“, wurde Göksu deutlich.
Doch bei allem Bemühen stand am Ende die erneute Pleite.
Am Ende macht die TSG Sprockhövel zu einfache Fehler, ärgert sich aber
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Am Ende waren die klaren Fehler in der Defensive dann doch zu groß, um noch einen Punkt mitzunehmen. Schon nach wenigen Minuten hatte die TSG einmal ganz knapp vor der Linie geklärt, nach zehn Minuten lag sie dennoch bereits im Rückstand. Timur Karagülmez hatte aus 20 Metern abgezogen und TSG-Keeper Hendrik Höh überwunden. Weil auf der Gegenseite Dominik Wasilewski mit einem guten Abschluss scheiterte, konnten die Gäste mit einem starken Schuss aus 18 Metern in der 21. Minute erhöhen und Marcel Platzeck noch vor der Pause mit Kopfballverlängerung schon alles auf den Weg bringen.
Bei den ersten beiden Gegentreffern vermisste Göksu Zweikampfstärke und Orientierung zu den Gegenspielern im Mittelfeldzentrum. Beim dritten Tor konnte er dann nur den Kopf schütteln. „Wir wussten, dass der Platzeck stark ist bei Kopfbällen. Und wenn der dann komplett frei zum Kopfball kommt, darfst du dich auch nicht wundern, wenn das ein Tor ist. Das war auch psychisch ein Rückschlag für die Mannschaft, nur drei Minuten nach dem Anschlusstreffer das dritte Gegentor zu bekommen“, so Göksu.
Weil das Kellerduell zwischen der SG Wattenscheid 09 und Victoria Clarholz aufgrund der Unbespielbarkeit des Platzes in Wattenscheid verschoben werden musste, hat die TSG noch vier Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone.
TSG Sprockhövel - SV Schermbeck 3:4
- Tore: 01: Karagülmez (12. Minute), 0:2 Löbler (21.), 1:2 Duran (26.), 1:3 Platzeck (29.), 1:4 Karagülmez (53.), 2:4 Yesilova (74.), 3:4 Gilani (76.)
- TSG: Höh - Dogan, Dagott, Milic, Arifi (60. Hendel) - Moussa, Canbulut, Gilani - Duran (76. Papadopoulos), Wasilewski (59. Gudalovic)
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