Hattingen. Mehrere Stammspielerinnen – auch die Top-Torjägerin verlassen Niederbonsfeld. Im Umkreis wächst neue Konkurrenz. Der SuS muss sich positionieren.
Den Abstieg aus der Landes- in die Bezirksliga hat Jörg Schwarz mittlerweile verdaut. Die Aufgabe, die der Trainer der Fußballerinnen des SuS Niederbonsfeld nun vor sich hat, wird allerdings keine einfache. Mit Natascha Feer, Vanessa Schön, Britta Auer, Samantha Behrend, Marie Friedrich und Diana Brüntjen verlassen gleich sechs Spielerinnen den SuS.
Feer, in der vergangenen Saison mit zehn Treffern Top-Torjägerin der Niederbonsfelderinnen, zieht es zur SpVgg Herne-Horsthausen. „Sie wollte gerne weiter in der Landesliga spielen und hat daher eine neue Herausforderung gesucht“, sagt Schwarz zu dem Wechsel.
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Torhüterin Vanessa Schön schließt sich Landesligist SpVgg Steele an. Bei Britta Auer deutet viel darauf hin, dass sie in der Stadt bleibt und bei den SF Niederwenigern – die sonst keine Transfers zu vermelden haben – weiterspielt. Wohin es Marie Friedrich und Diana Brüntjen zieht, ist noch unbekannt. Und dann ist da noch Samantha Behrendt, die im königsblauen Trikot in der Landesliga für den FC Schalke 04 auflaufen wird.
FC Schalke 04 steigt bisher Jahr für Jahr auf
Die Schalkerinnen sind nach ihrer Neugründung und dem Start in der untersten Spielklasse mittlerweile auf Landes-Niveau angekommen, haben seitdem jede Liga komplett dominiert. In der vergangenen Saison holten sie 71 Punkte in 26 Spielen, schossen 107 Tore und hatten am Ende dreizehn Zähler Vorsprung auf Rang zwei. Auch in der Landesliga gehören sie direkt zu den Favoritinnen.
„Samantha wohnt schon seit zwei Jahren in Marl. Sie ist immer eine Dreiviertelstunde mit dem Auto zum Training zu uns gefahren. Und sie ist auch noch Schalke-Fan“, zeigt Schwarz Verständnis für den Wechsel.
Fortuna Düsseldorf, Schalke, Borussia Dortmund und nun auch der ETB SW Essen
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Dass immer mehr Profivereine eine Frauenfußball-Abteilung aufbauen – wie zum Beispiel auch Borussia Dortmund oder Fortuna Düsseldorf, merke man auch in Niederbonsfeld. Aber nicht nur die Top-Klubs ziehen. Auch Traditionsvereine aus dem Ruhrgebiet investieren immer mehr in den Frauenfußball. „Zum Beispiel der ETB SW Essen. Zwei U17-Spielerinnen zieht es nun dorthin“, so Schwarz. Zudem gibt es Gerüchte, dass das Bezirksliga-Team des SV Leithe bald zu großen Teilen in Schwarz-Weiß auflaufen wird.
Für die Niederbonsfelderinnen bedeutet dies, sich auf dem Markt besser zu positionieren, den guten Ruf der vergangenen Jahre zu pflegen. Die kommende Bezirksliga-Saison sollte bei den Entwicklungen rund um den SuS nur ein Intermezzo bleiben. Nach dem Abgang von mehreren Stammspielerinnen ist der Verein mit potenziellen Zugängen im Gespräch, Vollzug kann aber noch nicht vermeldet werden.
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