Witten. Vor dem Saisonfinale und den Relegationsspielen zur Fußball-Kreisliga A hat die DJK Märkisch Hattingen einen Spieler rausgeschmissen. 1:0-Sieg.

Es ist eine zähe Angelegenheit an diesem Pfingstmontag-Nachmittag, eine sehr zähe sogar. Und nach 7:20 Minuten Nachspielzeit ist dann auf der Asche am Hasenhölzken, auf der auch Gras wächst, endlich Schluss. „Was soll ich dazu sagen?“, fragt Serhat Demir nach dem 1:0 (1:0)-Sieg in Witten bei den Sportfreunden Schnee. Der Coach der DJK Märkisch Hattingen, des Tabellenzweiten der Staffel 3 der Fußball-Kreisliga B, ist vor allem froh, dass er für die anstehende Relegation um den Aufstieg in die Kreisliga A keinen Spieler wegen einer Sperre verloren hat.

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Die Frage des Trainers sagt sehr viel: Über diese Partie, die nach dem 2:1-Sieg des Tabellenführers SV Herbede II gegen den Türkischen SV keine Bedeutung mehr hatte , müssen nicht viele Worte verloren werden. Es genügt eigentlich, sich auf zwei Szenen zu beschränken: das Tor des Tages, das Niklas Koch in der 28. Minute für die DJK Märkisch zu deren 23. Saisonsieg erzielte, und die Tat des Tages, die Belmin Muharemovic in der 17. Minute vollbrachte. Der Keeper der Jugendkraftler parierte den Strafstoß, den Schnees Phillip Guttowsky zwar in die andere Ecke, aber in einer Qualität wie am Samstag Borussia Dortmunds Sébastien Haller gegen den 1. FSV Mainz 05 geschossen hatte. Vorausgegangen war ein Handspiel Leander Joklischtkes, das Schiedsrichter Mesut Aktas nicht übersehen konnte.

Luca Uslaub fliegt aus dem Team der DJK Märkisch Hattingen

Immerhin mit dieser Entscheidung hatte der Unparteiische, dessen Spielleitung sehr, sehr gewöhnungsbedürftig war, richtig gelegen. Und sonst? Serhat Demir hatte zur Leistung des Schiedsrichters eine klare Meinung. „Unglaublich!“, sagte der Märkisch-Trainer. Er hätte es nicht treffender formulieren können. Letztlich aber, und das war gut so, spielten die Entscheidungen des Mannes in dem gelben Trikot keine Rolle mehr, weil die Entscheidung über die Tabellenplätze eins und zwei längst gefallen war.

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Ebenso spielt Luca Uslaub keine Rolle mehr, der erst im September vom Bezirksligisten SuS Niederbonsfeld gekommen war und beim 9:0-Sieg des Hattinger Tabellenzweiten gegen den SV Herbede III am Sonntag vor einer Woche die Rote Karte gesehen hatte. „Wir haben ihn rausgeschmissen“, sagte Serhat Demir nach dem Schlusspfiff auf dem Schnee. Nach Luca Uslaubs Aussetzer habe es für den Klub keine andere Möglichkeit gegeben. „Die erste Mannschaft ist das Aushängeschild eines Vereins“, sagte der Trainer. „Wie soll ich so ein Verhalten einem Jugendlichen erklären?“

Aufstieg zum Abschied von Märkisch-Trainer Serhat Demir?

Abgehakt. Die DJK Märkisch Hattingen schaut nun auf die Partien in der Kreisliga-A-Relegation, auf die Spiele gegen die Sportfreunde Westenfeld, den Tabellenzweiten der Kreisliga-B-Staffel 2, und den LFC Laer, den Tabellenzweiten der Staffel 1. Einen genauen Plan für diese Runde, aus der eine Mannschaft den Sprung in die Kreisliga A schaffen wird, gibt es noch nicht.

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„Wenn du als Aufsteiger den zweiten Platz belegst, nur einen Punkt hinter dem Tabellenführer und Aufsteiger, kannst du stolz auf die Mannschaft sein“, sagte Serhat Demir. „Wir haben jetzt zwei Spiele mehr, und für mich wäre es nach viereinhalb Jahren schön, mich mit einem Aufstieg zu verabschieden. Mit einem Doppel-Aufstieg.“