Hattingen. Die DJK Westfalia Welper und Hendrik Gerlitzki gehen getrennte Wege – dabei hatte der Trainer erst vor kurzem verlängert. Alle Hintergründe.
Handball-Landesligist DJK Westfalia Welper hat sich von Trainer Hendrik Gerlitzki getrennt. Nach zuletzt drei verlorenen Spielen in Folge wurde am Dienstagabend an der Marxstraße die Reißleine gezogen.
Tobias Lask übernimmt den Job beim Tabellenletzten und wird in den vier noch ausstehenden Spielen bis zum Saisonende als Spielertrainer fungieren. Ob es für die nächste Spielzeit eine andere Regelung mit einem neuen Coach geben wird, ist noch offen. Hendrik Gerlitzki zeigte sich enttäuscht, aber auch ein wenig erleichtert. Samstag geht es für die DJK zum Tabellenführer SG Ruhrtal.
DJK Westfalia Welper: Erst vor ein paar Wochen hatte Hendrik Gerlitzki verlängert
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Die Entscheidung, dass sich ein Tabellenletzter wegen Erfolglosigkeit von seinem Trainer trennt, ist alltäglich. In Welper kommt die Beendigung der Zusammenarbeit zu diesem Zeitpunkt aber überraschend.
Es ist gerade einmal einen Monat her, dass sich der Verein mit Hendrik Gerlitzki auf eine Verlängerung des Vertrages für die nächste Saison geeinigt hatte. Auch im Falle des (immer wahrscheinlicher werdenden) Abstiegs in die Bezirksliga sollte Gerlitzki der Mann sein, der auch zukünftig die Mannschaft führen sollte.
Die beiden Heimsiege gegen den HSV Herbede und die SG Attendorn Ennest und der damit verbundene Anschluss an das rettende Ufer hatten im Lager der DJK ganz offensichtlich die Erwartung geweckt, der junge Trainer sei der richtige Mann, den anstehenden Umbruch mit der Integration der vielen talentierten Nachwuchsspieler in den Seniorenbereich zu bewerkstelligen.
Der Sportliche Leiter Tobias Lask erklärt die Entscheidung
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„Ich weiß auch, dass die Außenwirkung dieser Trennung natürlich nicht gut sein wird. Nicht die drei klaren Niederlagen allein, sondern besonders die Art und Weise, wie wir da aufgetreten sind, hat zu Störungen in der Zusammenarbeit zwischen dem Trainer und den Spielern geführt. Die Ansprachen fruchteten nicht, das Vertrauensverhältnis war nicht mehr da. Deshalb hat der Vorstand so beschlossen“, sagte Tobias Lask, der als Sportlicher Leiter in diese Entscheidung involviert war.
Lask: „Wir gehen im Guten auseinander. Hendrik hat wirklich einen guten Job gemacht. Inzwischen war es aber so, dass fast jeder Spieler sein eigenes Päckchen zu tragen hatte. Das führte zunehmend zu Verunsicherung und Unzufriedenheit. Und so ging es nicht weiter.“
Hendrik Gerlitzki geht mit einem weinenden und einem lachenden Auge
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Hendrik Gerlitzki sieht es ähnlich. „Es ist schade, dass es jetzt so gekommen ist. Das sehe ich mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Ich akzeptiere die Entscheidung so, wie sie ist und bin niemandem böse“, wäscht auch der scheidende Coach keine schmutzige Wäsche.
Ganz im Gegenteil. „Für mich ist das alles sehr emotional. Der Verein ist mir in den knapp fünf Jahren ans Herz gewachsen. Deshalb muss ich erst einmal etwas Abstand gewinnen, werde dann aber sicherlich, in welcher Funktion auch immer, wieder in der Halle an der Marxstraße auftauchen“, so Gerlitzki, der vor den Herren auch die Damenmannschaft trainierte.
Am Wochenende geht es zur SG Ruhrtal
Übergangsweise wird jetzt für den Rest der Saison erst einmal Tobias Lask als Spielertrainer die Geschicke selbst in die Hand nehmen. Mit einem Auge schielt der 38-Jährige dabei sogar noch auf den Ligaerhalt. „Wir wissen natürlich, dass wir kaum noch eine Chance haben, werden aber alles dafür tun, so viele Punkte wie eben möglich noch zu holen. Dann werden wir sehen, wo wir am Ende landen“, zeigt sich der Routinier kämpferisch.
Am Samstag werden die Trauben für die DJK dann gleich besonders hoch hängen. Die DJK spielt beim unangefochtenen Tabellenführer SG Ruhrtal in Arnsberg (19:30 Uhr, Ruhrtalhalle, In der Oeren). „Zu Hause in der engen und harzfreien Halle ist unserer Gegner besonders stark und hat dort erst einen Punkt abgegeben. Wir werden aber trotzdem hinfahren“, sagte Lask mit einem Augenzwinkern.
Der erkrankte Björn Trompeter wird nicht mit dabei sein. Beim Blick in die weitere Zukunft ist dem Sportlichen Leiter aber nicht bange. Lask: „Alle Spieler haben ihre Zusage für die nächste Saison bereits gegeben. Und auf unsere Philosophie, voll auf die Karte Nachwuchs zu setzen und unsere talentierten Youngster nach dem Motto ‚intern vor extern‘ vorrangig in die Herrenmannschaften zu integrieren, werden wir uns unabhängig von der Liga extrem fokussieren.“
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