Hattingen. Völlig überrascht wurde die TG Rot-Weiß Hattingen von einer neuen Regelung. Das sind die Konsequenzen – auch die TSG Sprockhövel leidet darunter.
Die Regionalligasaison 2022 hatte für die Tennis-Herren 70 der TG Rot-Weiß Hattingen nach ihrem Ende noch eine böse Überraschung parat.
Völlig ohne ihr Zutun stürzten die Rot-Weißen nach Abschluss der Punkterunde durch ein Sportgerichtsurteil noch vom vierten auf den letzten Tabellenplatz zurück.
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Ein Abstieg aus der höchsten Seniorenliga Deutschlands in die Westfalenliga bleibt den Hattingern aber erspart.
TG Rot-Weiß Hattingen findet sich plötzlich am Tabellenende wieder
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Hintergrund dieser Entscheidung war die Tatsache, dass es den Spielern im Westfälischen Tennisverband (WTV) durch die Wettspielordnung gestattet war, in zwei verschiedenen Vereinen in unterschiedlichen Altersklassen Punktespiele zu bestreiten.
Da es diese Möglichkeit bei den Verbänden Niederrhein und Mittelrhein, die unter dem Dach des Deutschen Tennisbundes (DTB) gemeinsam mit dem WTV die Regionalliga West ausrichten, nicht gab und beim WTV von der Regelung viel Gebrauch gemacht wurde, kam es zwischen den Verbänden zu einem Interessenkonflikt und einem Verfahren vor dem DTB-Sportgericht.
Das entschied, dass das Spielen in einer zweiten Altersklasse in einem anderen Verein nicht zulässig ist und in dem konkreten Fall des Verfahrens das Spiel mit 0:9 gegen den Beklagten zu werten sei. Dieses Urteil nahm der Spielausschuss der Regionalliga West (RLW) zum Anlass, die Entscheidung auf alle Begegnungen der RLW der Sommersaison 2022 anzuwenden, in denen Spielende gleichzeitig auch in einer zweiten Altersklasse in einem anderen Verein gespielt hatten. Dazu wurden die entsprechenden Spielberichte kontrolliert, im Falle eines Einsatzes die Spiele mit 0:9 bzw. 0:6 umgewertet und aktualisierte Abschlusstabellen erstellt.
Karl-Heinz Haude spielte den eigentlichen Regeln entsprechend für zwei Klubs
Und plötzlich fanden sich die Herren 70 der TG Rot-Weiß Hattingen, die sich mit einem völlig unerwarteten vierten Platz auch überregionale Anerkennung erspielt hatten, am Tabellenende der Regionalliga wieder. Grund dafür war, dass Hattingens Spitzenspieler Karl-Heinz Haude nicht nur in der Altersklasse Herren 70 für die Rot-Weißen in der Regionalliga, sondern auch in der Altersklasse Herren 60 für die TSG Sprockhövel in der Westfalenliga gespielt hatte.
„Die Entscheidung des DTB-Sportgerichtes hat uns natürlich völlig überrascht, da das Spielen in zwei Altersklassen für zwei Vereine ja ausdrücklich durch die WTV-Wettspielordnung gedeckt war und wir uns somit regelkonform verhalten haben“, sagte Horst Hackenbracht von der TG Rot-Weiß.
TG Rot-Weiß Hattingen: Auch in der nächsten Saison wird es Regionalligatennis geben
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So sah es schließlich auch der RLW-Spielausschuss, der den betroffenen Mannschaften Bestandsschutz gewährte und mitteilte, dass sie nur dann absteigen, wenn sie sowohl in der Endtabelle nach dem letzten Spieltag als auch in der aktualisierten Abschlusstabelle auf einem Abstiegsrang stehen würden. Die Hattinger können sich also dank des vierten Platzes in der Endtabelle nach dem letzten Spieltag auch in der kommenden Saison über Regionalligatennis an der Waldstraße freuen.
Auch Karl-Heinz Haude wird dann für die Rot-Weißen wieder am Ball sein. Nicht aber für die TSG Sprockhövel, die dann in der Westfalenliga auf ihre bisherige Nummer eins verzichten muss. „Das ist sehr schade, aber leider nicht zu ändern“, sagte der Mannschaftsführer der TSG-Herren 60, Michael Hilligloh.
Auch „Ötte“ Haude selbst hätte zukünftig gerne weiter für die TSG aufgeschlagen, wenngleich nicht mehr mit derselben Präsenz wie noch in dieser Spielzeit. „Natürlich hätte ich in Sprockhövel weitergemacht, mich wahrscheinlich aber mehr auf die Doppel konzentriert“, wollte der inzwischen 74-jährige Linkshänder bei der TSG allerdings ohnehin ein wenig kürzertreten.
Die Facebook-Gruppe zum Sport in Hattingen und Sprockhövel gibt es hier.