Hattingen. Der Boxring Hattingen ist ein Pionier. Warum sich der Verein dem Olympischen Boxen verschrieben hat und was die Unterschiede zum Profiboxen sind.
Ihm fehlte schlicht das Angebot, die Präsenz dieses Sports, sagt Cezmi Kizilay, als er über seinen Verein, den Boxring Hattingen, und dessen Gründung spricht. Bereits vor drei Jahren hat sich der einzige Boxverein Hattingens dem Amateurboxen oder auch Olympischen Boxen gewidmet – nach der Pandemie ist der Betrieb nun so richtig ins Laufen gekommen.
Über 50 Mitglieder hat der Boxring Hattingen, der im Haus der Jugend trainiert, mittlerweile – Männer und Frauen.
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„Erstens habe ich selbst früher geboxt. Und zweitens gab es hier in Hattingen niemanden, der diese olympische Sportart angeboten hat. Dabei ist es ein sehr schöner Sport – wie auch Ringen oder Judo“, sagt Kizilay.
Boxring Hattingen bietet das Olympische Boxen an: Die Unterschiede zum Profiboxen
Das Olympische Boxen oder auch Amateurboxen ist eine spezielle Form des Boxens. Es ist jedoch nicht auf Profit ausgerichtet. „Das Profiboxen ist hingegen ein reines Geschäft“, kritisiert Kizilay. Beim Olympischen Boxen gehe es mehr um den Sport an sich. Jeder Verein und jeder Sportler muss sich entscheiden, welcher Richtung des Boxens er sich anschließen möchte.
Das Wort „Profi“ bedeutet dabei nicht zwingend, dass die Boxer besser sind als die Amateure, die die Olympischen Spiele als höchsten Wettbewerb haben. Die Kämpfe beim Olympischen Boxen werden nur über drei statt bis zu zwölf Runden ausgetragen. Das Tempo ist dementsprechend oft höher, die K.o.-Quote geringer.
Das Internationale Olympische Komitee erkennt nur das Olympische Boxen an, die Profiboxverbände nicht. Möchte ein Profi dennoch an den Olympischen Spielen teilnehmen, muss er zunächst Vergleichskämpfe mit Olympischen Boxern gewinnen. Beim Olympischen Boxen gibt es Meisterschaften auf Landes-, Bundes-, Kontinental- und Weltebene mit mehrtägigen Turnieren, es sind also keine einzeln abgesprochenen Kämpfe, die der Verband bestimmt.
Timucin Kizilay boxte schon in der Bundesliga für 1860 München
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Im Olympischen Boxen gibt es die Bundesliga, in der aktuell vier Vereine gelistet sind. Dort kämpfte in der vergangenen Saison auch schon Cezmi Kizilays Sohn Timucin Kizilay für 1860 München im Schwergewicht.
„Über die Bundesliga kann man dann auch als Olympischer Boxer Geld verdienen. 1860 München ist aber nun ausgestiegen. Dafür nimmt jetzt MBR Hamm teil. In dieser Saison gab es aber erst einen Kampf zwischen dem BSK Hannover Seelze und dem BC Chemnitz“ sagt Cezmi Kizilay,
Dass sein Sohn, der sich im Schwergewicht mittlerweile national einen Namen erkämpft hat und beim Bundesstützpunkt in Köln trainiert, bald erneut in der Bundesliga auflaufen wird, daran zweifelt er gar nicht.
„Er wurde auch schon Dritter bei einer Deutschen Meisterschaft. Es werden schon welche auf ihn zukommen. Ich träume davon, dass er die Deutsche Meisterschaft gewinnt. Zudem möchte ich Jugendliche auf die Westfalenmeisterschaft vorbereiten“, so Cezmi Kizilay. Interessierte können sich bei ihm stets unter der Telefonnummer 0176/87939941 melden.
Denn für ihn ist Boxen „für Jeden gut, von 7 bis 70 Jahren. Es ist Fitness fürs Leben. Denn du kannst mit 60 Jahren zwar kein Kickboxen mehr machen. Da holst du dir einen Bandscheibenvorfall. Aber Boxen alleine geht immer noch. Das ist sogar gut für den Rücken.“
Die Facebook-Gruppe zum Sport in Hattingen und Sprockhövel gibt es hier.