Hattingen. Thomas Zeller spielte in der zweiten Liga, später für Westfalia Welper. Richtig angekommen ist er bei einem anderen Klub. Als Spieler und Trainer.
Nein, der Papa sei sportlich selbst nie das Vorbild der beiden Kinder gewesen, gibt Thomas Zeller lachend zu. Da würden in Zeiten der Handball-Weltmeisterschaft doch eher Juri Knorr oder Andreas Wolff in Frage kommen.
Dabei hat Zeller selbst eine blendende Karriere hingelegt. Seine ersten Tore warf er in der Jugend des TBV Lemgo, ehe es ihn zum HC 93 Bad Salzufflen und von da mit gerade einmal 18 Jahren in die 2. Liga zum TuS Spenge zog.
„Ich bin Linkshänder und hatte da das Glück, direkt aus der A-Jugend-Oberliga in die damals noch in eine Süd- und eine Nordstaffel geteilte 2. Liga wechseln zu können“, so der heute 40-Jährige. Die Jahre in Spenge bezeichnet er noch heute als die besten in seiner Karriere. „Da war ich jung und habe mit ehemaligen Nationalspielern der DDR zusammengespielt. Die haben mich unter ihre Fittiche genommen“, erinnert sich Zeller gerne zurück.
Thomas Zeller spielte auch bei der HSG Vest Recklinghausen
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Als treffsicherer, rechter Rückraumspieler war der gebürtige Detmolder und heutige Wahl-Hattinger absoluter Leistungsträger in Spenge. Später ging es bei der SG Solingen – dem heutigen Bergischen HC – und dem ASV Hamm in der zweiten Liga weiter.
Doch dann musste sich Zeller entscheiden. Als aus zwei Zweitliga-Staffeln eine wurde, stand er vor der Wahl: Ausbildung oder Profitum? „Ich habe dann die Ausbildung zum Physiotherapeuten gewählt und es dadurch zeitlich irgendwann nicht mehr geschafft, hochklassig zu spielen“, sagt Zeller.
Nach und nach ging es sportlich ein paar Ligen tiefer. Zeller zog sich die Jerseys des TuS Wermelskirchen in der Regionalliga, der HG Remscheid in der Oberliga, der HSG Vest Recklinghausen in der Verbandsliga und des HTV Sundwig/Westig in der Landesliga über, ehe er auch in Hattingen landete. Zwei Jahre lang spielte er für die DJK Westfalia Welper.
Beim TuS Hattingen III genießt er noch heute die Handball-Kreisliga
So richtig heimisch geworden – zumindest in sportlicher Hinsicht – ist Zeller in Hattingen aber erst danach, als er sich dem TuS anschloss. „Ich hatte mit dem Handball eigentlich schon aufgehört, kurz vor Ausbruch der Corona-Pandemie aber dann doch wieder bei der dritten Mannschaft des TuS in der Kreisliga angefangen“, so Zeller, der seit 2008 gemeinsam mit seiner Frau Cornelia, die ihn für seine Leidenschaft stets den Rücken freihält, über den Weg zu seinem neuen Herzensverein.
Dass er ein ehemaliger Zweitliga-Spieler ist, spielt beim TuS III, der gar nicht trainiert, sich zu den Spielen trifft, das Teamgefühl genießt und in der vergangenen Saison dennoch an der Aufstiegsrelegation teilnahm, gar keine Rolle. „Wir sind einfach alte Leute, die ein bisschen Handball spielen können“, sagt Zeller nüchtern.
Seine alten Vereine verfolge er noch, schaue sich die Ergebnisse an, gucke viel erste und zweite Liga und sei auch mal bei den Ruhrgebiets-Aushängeschildern Tusem Essen oder dem Bergischen HC in der Halle. Grundsätzlich drehe sich nun aber alles um den TuS Hattingen.
Die Kinder sind mit Eifer dabei – mit Thomas Zeller als Trainer
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Denn neben seiner Rolle als aktiver Spieler, steht Zeller auch als Trainer der E-Jugend der Jugendspielgemeinschaft Hattingen/Sprockhövel Woche für Woche auf dem Platz, trainiert seinen eigenen Sohn. Schon mit zwei Jahren fing dieser – wie auch die in der D-Jugend spielende Tochter – mit dem Handball an. Nach einer Pause in Zeiten von Corona sind die beiden nun wieder mit Eifer dabei, sowohl bei den eigenen Spielen als auch bei denen des TuS Hattingen III – wenn der Papa spielt.
Denn da herrscht grundsätzlich eine familiäre Atmosphäre, die Thomas Zeller genießt und ihn zu einem echten Hattinger hat werden lassen. Er sagt: „Bei uns im Team haben alle Kinder, die bei unseren Spielen dann auch in der mitjubeln.“ Ein wenig Vorbild ist der Papa denn dann doch.
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