Hattingen. Der TuS Hattingen hat in der Pause wohl den richtigen Knopf gefunden. Das, was der Handball-Verbandsligist in Hälfte zwei zeigte, war sehr stark.

Dank einer richtig starken zweiten Halbzeit hat Handball-Verbandsligist TuS Hattingen im Abstiegskampf gleich zum Jahresauftakt gegen den TV Westfalia Halingen ein deutliches Zeichen gesetzt.

Die TuSler siegten nach einem 13:13-Pausenstand noch glatt mit 27:18. Torhüter Michael Frorath war der Mann des Spiels.

TuS Hattingen dreht in der zweiten Hälfte auf

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„Es wird an uns liegen, ob wir das Spiel gewinnen. Balleroberungen und Tempo machen, das ist unser Weg“, hatte Hattingens Trainer Kai Müller vor der Begegnung prophezeit. Wie recht er hatte.

Lieferten sich beide Mannschaften in den ersten 30 Minuten in der zu diesem Zeitpunkt noch kampfbetonten Begegnung noch ein flottes, aber ausgeglichenes Spiel, waren es im zweiten Abschnitt die Hattinger, die mit ihrem herausragenden Torwart Michael Frorath und enormer Willensstärke der Partie eindrucksvoll den Stempel aufdrückten. Ganze fünf (!) Gegentore ließ der glänzend aufgelegte Keeper nur noch zu.

Zwei absolute Leistungsträger fehlten beim TuS Hattingen

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Mit einer immer aktiver und zupackender werdenden Defensivabteilung im Verbund und den viel zwingender werdenden Gegenstößen kämpfte und rannte man die zunehmend deprimiert wirkenden Halinger nieder, obwohl mit Tom Gusewski und Magnus Neitsch zwei absolute Leistungsträger fehlten. Als Lohn verdrängten die TuSler den Gegner vom begehrten und sicher vor dem Abstieg rettenden fünften Tabellenplatz.

In der ersten Halbzeit bemühten sich beide Teams zwar um Tempohandball, so richtig in die Gänge kam aber weder der TuS noch die Westfalia. Der TuS verspielte sogar eine Vier-Tore-Führung.

Während Hattingens Trainer Kai Müller über zu viele technische Fehler und eine zu passive Deckung klagte, warf Halingens Coach Sebastian Swoboda seinen Spielern in einer Auszeit kurz vor der Pause vor, dass jeder gerade mache, was er wolle. „Spielt das, was abgesprochen ist und gebt zwanzig Prozent mehr, dann reicht das hier“, schimpfte der impulsive Übungsleiter, der mit seinen Worten aber ganz offensichtlich nicht zu seinen Schützlingen durchdrang.

Erfahrene Spieler bringen Stabilität

Denn im zweiten Abschnitt waren es die Hattinger, die zunächst die zwei schnellen Gegentore zum 13:15 prima wegsteckten und dann ohne Gegentor mit sieben Treffern in Folge bereits nach 47 Minuten auf die Siegerstraße einbogen.

Die Abwehrspieler rückten viel früher und aggressiver aus der 6:0-Deckung heraus und leiteten über zahlreiche Ballgewinne zunehmend häufiger das erfolgreiche Tempospiel ein. Aber auch aus dem Positionsspiel heraus klappte das Angriffsspiel gegen allerdings auch nachlassende Gäste immer besser.

Der TuS baute seinen Vorsprung Minute um Minute aus und erarbeitete sich neben den beiden überaus wichtigen Punkten auch eine gehörige Portion Selbstvertrauen für die auf sie wartenden Spiele gegen die beiden weiteren Konkurrenten TV Olpe und VfL Gladbeck II.

Jannis Sinnemann tat dem Spiel des TuS Hattingen in der Handball-Verbandsliga gut.
Jannis Sinnemann tat dem Spiel des TuS Hattingen in der Handball-Verbandsliga gut. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Als wohltuend für die Grundformation stellte sich das Comeback der beiden erfahrenen Spieler Sven Schmitz und Jannis Sinnemann heraus, die der Abwehr mehr Stabilität verliehen. Schmitz war zudem neben dem durchsetzungsstarken Kreisläufer Phillip Dobrodt und Jonas Kilfitt, der immer treffsicherer wurde, bester Schütze.

TuS Hattingen – TV Westfalia Halingen 27:18

„Spielfilm“: 0:1, 3:3, 5:5, 8:8, 12:8, 13:13 (Hz.), 13:15, 20:15, 23:16, 27:18.

TuS Hattingen: Frorath, Botte; Jäger (5), Gräf (1), Bayer (1), Schmitz (6/1), Grossmann (2), Kilfitt (6/2), Sinnemann, Dobrodt (6), Bothmann, Filla, Oberbossel

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