Sprockhövel. Riesige Erleichterung bei der TSG Sprockhövel. Im Derby gegen den TuS Ennepetal nimmt sie ein großes Geschenk an – und erzwingt das Spielglück.
Mit voller Wucht drosch Dominik Wasilewski bereits früh im Oberliga-Derby gegen den TuS Ennepetal einen Ball aus wenigen Metern volley aus der Luft in Richtung des Tores von TuS-Keeper Marvin Weusthoff.
Der konnte froh sein, dass er zufällig genau in der Schussbahn stand und den Einschlag verhinderte.
An der Seitenlinie klatschte Yakup Göksu, Trainer der TSG Sprockhövel, dennoch begeistert in die Hände. Genau diese Szenen sind es, die er von seiner punktetechnisch schlecht in die Saison häufiger sehen möchte: Körpersprache, Überzeugung und Mut – dann kommt auch das Spielglück und die Verunsicherung bei den Gegenspielern hinzu.
TSG Sprockhövel dankt TuS Ennepetals Torhüter für die Führung
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So auch gegen Ennepetal. Nur wenige Minuten nach Wasilewskis Gewaltversuch, bückte sich Weusthoff nämlich, um den Ball aus dem eigenen Kasten zu holen. In seinem Kopf kreisten dabei vermutlich die Gedanken. Denn der Führungstreffer für Sprockhövel ging ganz klar auf seine Kappe: Der TSG-Angriff war eigentlich schon abgewehrt worden, der Ball hoch in der Luft in einem ungefährlichen Raum.
Marcel Weiß stieg dennoch hoch und köpfte die Kugel einfach mal in Richtung Ennepetaler Tor und düpierte Weusthoff, der sich extrem verschätzte und den Ball zum Verdutzen aller passieren ließ.
Auch danach prüfte die TSG Weusthoff immer mal wieder mit Schüssen außerhalb des Sechzehners, wichtiger war allerdings, dass sie kaum etwas zuließ, sich in die Zweikämpfe schmiss und mehr vermutlich Grätschen ansetzte, als in allen anderen Ligaspielen zuvor zusammen.
TuS Ennepetal enttäuscht sehr
Ennepetal versuchte diesen mit Chipbällen hinter die Abwehrkette zu entkommen. Doch selbst wenn dieses einmal klappte, zogen die Blau-Weißen ein taktisches Foul – nicht fair, nicht ansehnlich, nicht qualitativ hochwertig, aber clever und erfolgreich.
So plätscherte die Partie auf mäßigem Niveau vor sich her, aufregend wurde es erst in der zweiten Hälfte wieder, als Wasilewski gleich zweimal im Strafraum zum Abschluss kam, jedoch beides Male den Ausbau der Führung verpasste. Die Sprockhöveler blieben die bestimmenden Akteure, ohne das Risiko zu erhöhen, von Ennepetal kam erschreckend wenig.
Marcel Weiß schnürt den Doppelpack für die TSG Sprockhövel
Und dann war es erneut ein Mix aus Glück und Entschlossenheit, der zum 2:0 führte. Zunächst hielt Wasilewski den Ball an der Grundlinie clever im Spiel und legte ihn weit zurück. Weiß kam herangestürmt, legte die auftippende Kugel am ersten Gegenspieler vorbei, am zweiten und hatte sie auch nach darauffolgenden Gewühl irgendwie noch an seinem Fuß. Der Rest war kein Problem. Überlegt legte der Mittelfeldmann ins kurze Eck (65.).
„Wie er sich da durchtankt und den unbedingten Willen hat, das Tor zu machen. Diese Einstellung, die Laufbereitschaft, die Zweikampfbereitschaft. Die Mannschaft wollte einfach ein Zeichen setzen“, jubelte Göksu nach der Partie. Die Anspannung, die den Sprockhövelern von den Schultern fiel, war jedem Einzelnen anzusehen.
Und weil es sich ohne Rucksack des Drucks leichter spielen lässt, legte die TSG direkt noch einen Treffer nach. Von links flog die Flanke in den Strafraum in Richtung Wasilewski. Der Stoßstürmer traf den Ball beim ersten Versuch nicht richtig, bekam aber direkt die zweite Chance und verwandelte.
Joker Sky Krzysztofiak setzt den Schlusspunkt.
Nun war sich auch Yakup Göksu sicher, dass dieses Spiel entschieden war. Kurz nacheinander wechselte er die Torschützen aus, erst kam Sky Krzysztofiak für Wasilewski, dann Mick Steffens für Marcel Weiß. Den Schlusspunkt setzte dann auch Joker Krzysztofiak, der mit dem 4:0 den Sonntagnachmittag aus Sprockhöveler Sicht perfekt machte.
Göksu: „Wir standen super, die Grundordnung hat gestimmt, die Viererkette und das defensive Mittelfeld davor. In der Offensive hatten wir auch mal zielstrebiges dabei. Ich finde, es ist ein verdienter Sieg, auch in der Höhe.“
TSG Sprockhövel - TuS Ennepetal 4:0 (1:0)
TSG Sprockhövel: Höh - Husidic, Stojan, Dagott, Arifi - Weiß (74. Steffens), Cakir (57. Michels) - Deniz, Giliani (87. Albayrak), Sauer (78. Dogan) - Wasilewski (70. Krzysztofiak)
Tore: 1:0 Weiß (10. Minute), 2:0 Weiß (65.), 3:0 Wasilewski (68.), 4:0 Krzysztofiak (83.)
Die Fotos zum Spiel folgen.
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