Hattingen. Beim selbsternannten Aufstiegskandidaten in Rellinghausen spielen die Sportfreunde Niederwenigern 0:0. Taktisch lief es nicht wie erwartet.
Keine Tore zum Auftakt – die Sportfreunde Niederwenigern haben am ersten Landesliga-Spieltag nach dem Abstieg 0:0 gegen den ESC Rellinghausen gespielt. Trainer Marcel Kraushaar ist mit dem Ergebnis zufrieden, doch seiner Mannschaft hat die doch befremdliche Spielweise der Gastgeber ziemlich zugesetzt.
„Für uns war es ein sehr ungewöhnliches Spiel“, sagte SFN-Coach Kraushaar. „So wie Rellinghausen Fußball spielt, erlebt man es nicht alle Tage.“ Die Taktik des Aufstiegsaspiranten aus Essen ist einfach erklärt. Auf dem gesamten Platz verteidigen die Gastgeber Mann gegen Mann, Spieler gegen Spieler. Die übliche Raumdeckung entfällt. Und in der Offensive operieren die Rellinghäuser mit langen Bällen.
Sportfreunde Niederwenigern passen sich Rellinghausen an
„Wir wollten eigentlich vorne pressen, aber dazu hatten wir gar nicht die Möglichkeit. Der Ball wurde eigentlich sofort nach vorne geschlagen“, so Kraushaar. Sein Team passte sich dem Vorgehen des Kontrahenten an und adaptierte die Spielweise, die Sportfreunde schlugen anders als vorgesehen ebenfalls viele lange Bälle nach vorne in die gegnerische Hälfte.
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Nach einer halben Stunde ergaben sich dann auch ein paar Torgelegenheiten. Für die Wennsichen hätte beinahe Jan Adolphs die Führung erzielt. Etwa zehn Meter vor dem Kasten kam er an die Kugel, doch sein Versuch wehrte Rellinghausens Schlussmann Björn Tobias Heußen spektakulär ab, in dem er den Ball mit letztem Einsatz über die Querlatte lenkte.
Guten Torchancen auch für den ESC Rellinghausen
Die Gastgeber selbst erspielten sich ebenfalls zwei gute Möglichkeiten. Doch wie auf der anderen Seite war auch hier beim Torwart Ende. Niederwenigerns Jan Dehl parierte bravourös und hielt die Null fest. „Rellinghausen hatte insgesamt ein leichtes Chancenplus, wir waren bei den Abschlüssen zu unsauber“, erklärte Marcel Kraushaar.
Exemplarisch waren zwei Szenen, in denen sich Marc Rapka in gute Schusspositionen gebracht hatte, dem Schuss aber nicht genug Kraft und Präzision mitgegeben hatte. In 90 Minuten schafften es die Sportfreunde nicht, ihren Plan richtig umzusetzen. „Wir waren ein bisschen beeindruckt von Rellinghausen Spielweise und waren deshalb nicht mutig genug bei unserem Spielaufbau“, sagte Kraushaar.
Niederwenigern scheut das Risiko
Der fehlende Mut kostete den Wennischen möglicherweise zwei Punkte, aber durch eine risikoreichere Art und Weise hätten die Schwarz-Gelben am Ende auch mit null Punkten die Heimreise antreten können. „Wir sind mit dem Ergebnis zufrieden und können gut mit dem 0:0 leben. Immerhin ging es gegen einen Gegner, der sich selbst als einen Aufstiegskandidaten sieht. Unser Ziel war es, in der der Landesliga anzukommen. Das ist uns heute gelungen. Für uns ist das ein ordentlicher Start.“
Der Auftakt in die neue Liga, auf den die Sportfreunde Niederwenigern sich deutlich länger als alle anderen Teams in Hattingen vorbereitet haben, ist also gemacht. In der kommenden Woche steht dann das erste Heimspiel an. Kontrahent ist dann der SV Wermelskirchen. Für die Wennischen ist der Gegner ein unbeschrieben Blatt, denn ein Aufeinandertreffen der beiden Teams gab es bisher noch nie. Das Auftaktmatch gewann Wermelskirchen – und das immerhin mit 5:0 gegen den 1. FC Wülfrath.
ESC Rellinghausen – SF Niederwenigern 0:0
Tore: Fehlanzeige
SFN: Dehl, Schütte (75. Matsuno), Heufken, Renneberg, Machtemes (62. Enz), Barrera, F. Lümmer, Gipper (46. Baladoukas) (61.Friedrich), Rapka, Adolphs, Peterburs (82. Köfler).