Sprockhövel. Das Ergebnis gegen Gievenbeck fiel zu hoch aus – der Gast war gnadenlos. Sprockhövel zeigte gute Ansätze, aber auch noch viel Entwicklungsbedarf.
0:4 – das Ergebnis auf der Anzeigetafel im Sprockhöveler Baumhof prangte deutlich und gnadenlos auf der Anzeigetafel, als Yakup Göksu seine Spieler nach seinem ersten Oberliga-Spiel als Trainer der TSG Sprockhövel zum Mannschaftskreis zusammenrief. 0:4 – aber selbst die Gäste wussten, dass das so nicht den Kräfteverhältnissen entsprach. „Bis zum 3:0...“, meinte ein Akteur des 1. FC Gievenbeck zu seinem Mitspieler, als er vom Platz ging.
Er musste den Satz nicht vollenden: Auch wenn das Ergebnis deutlich war, war es ein lange spannendes Spiel, das für die TSG Sprockhövel mehrere Sachen zeigte: Die neu zusammengestellte Mannschaft hat viele gute Spieler, ist in der Lage, Spiele zu dominieren.
Sie hat aber auch noch Schwächen, ist noch mitten in der Entwicklung. Die wurden offengelegt vom 1. FC Gievenbeck: Eingespielt, abgezockt und mit dem Selbstbewusstsein eines Aufsteigers traten die Münsteraner in Sprockhövel an, erteilten der TSG zumindest in Sachen Effizienz eine Lehrstunde.
TSG Sprockhövel gegen Gievenbeck: „Wir haben Handball gespielt“
„Wir haben teilweise Handball gespielt, besonders in der zweiten Hälfte“, sah Yakup Göksu 70, 80 Prozent der Spielanteile für seine Mannschaft. „Das ist auch gut, weil wir auf Ballbesitz spielen wollen.“ Allein: Es schlug sich nicht im Ergebnis wieder, was die TSG an diesem Sonntagnachmittag gut machte. Und viele Fehler, auch die kleineren, wurden bestraft.
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Nach einem Diagonalball aus dem rechten Halbfeld wäre die TSG fast nach einer halben Minute schon in Führung gegangen, Kiyan Gilani verpasste am Ende der Kombination knapp. Besser machten es die Gäste: Nach einem Sprockhöveler Ballverlust an der Mittellinie schalteten die Gäste blitzschnell um.
Zwei Pässe und Kapitän Christian Keil stand frei vor Philipp Knälmann, schoss eiskalt ein (15.). Zwei Minuten später erhöhte Keil per direktem Freistoß, zirkelte den Ball über die Mauer ins linke Eck. Göksus Analyse: „Beim ersten lassen wir uns rauslocken, genau lauert hat der Gegner. Beim zweiten müssen wir vorher besser verteidigen, damit es gar nicht dazu kommt.“
Die TSG nutzt ihre Chancen nicht – Knälmann verhindert Debakel
Auch die TSG hatte ihre Szenen, zum Beispiel nach einem Vorstoß von Dominick Wasilewski auf die Grundlinie (22.). Oder nach einem Diagonalball auf Arifi (38.), der den Ball gut mitnahm, aber nicht zum Abschluss kam. Oder den Kopfball von Levin Müller gegen die Laufrichtung von FCG-Keeper Eschhaus, den dieser trotzdem mit einem tollen Reflex parierte.
Auf der anderen Seite verhinderte TSG-Keeper Knälmann hinter einer sehr luftigen Abwehrreihe zweimal im Eins-gegen-Eins gegen Louis Martin, dass der Oberliga-Auftakt schon vor der Pause zu einem Debakel für seine Mannschaft wurde.
Duran Deniz sorgt nach der Pause für viel frischen Wind
Göksu wechselte zur Halbzeit dreimal, brachte Max Michels, den angeschlagenen Kapitän Jasper Stojan sowie Duran Deniz, der über links viel Alarm machte, immer wieder in den Strafraum zog und mit vielen starken Dribblings überzeugte.
Aber auch hier: Es kam nichts dabei rum. Gilani, Müller und Wasilewski, jeweils nach Einleitung von Deniz, trafen das Tor nicht – drei dicke Chancen zwischen der 50. und 55. Minute. „Da müssen wir einfach das Tor machen“, fand Göksu. Stattdessen antwortete Gievenbeck mit einem Abstauber des gerade eingewechselten Schulte sowie einem weiteren direkten Keil-Freistoß.
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0:4 – happig. „Spielverlauf und Ergebnis passen nicht zusammen“, so Göksu, „der Käpt’n von denen macht zwei geile Freistoßtore. Beide Teams hatten ihre Chancen. Die haben sie gemacht, wir nicht, das war der Knackpunkt. Ich stehe aber weiter zu meiner Mannschaft und glaube nach der Leistung, dass wir auf einem guten Weg sind.“
So spielte die TSG Sprockhövel gegen Gievenbeck:
- Tore: 0:1 Keil (15.), 0:2 Keil (17.), 0:3 Schulte (65.), 0:4 Keil (67.)
- TSG: Knälmann - Müller, Multari (46. Duran), Dagott (76. Krysztofiak), Hendel - Cakir, Weiß (46. Stojan), Sauer (46. Michels) - Gilani, Wasilewski, Arifi (76. Bayrakli).
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