Hattingen. Fußball-Landesligist SG Welper befindet sich im Umbruch. Stammkräfte sind gegangen, aber es stehen auch einige junge Talente neu im Aufgebot
Die Sportgemeinschaft Welper hat einen großen Umbruch im Sommer vollzogen – nicht ganz freiwillig und deutlich früher als erwartet. Gleich vier Leistungsträger der vergangenen Jahre haben den Fußball-Landesligisten verlassen.
Sidney Rast und Tim Dudda (beide SC Obersprockhövel), Marvin Grumann (SV Schermbeck) und Sven Möllerke (TuS Hordel) hinterlassen eine große Lücke. Die Grün-Weißen füllen sie mit jungen Spielern mit jeder Menge Entwicklungspotenzial.
Trainer Seung-Man Hong weiß aber auch, was das für Risiken birgt. „Die Abgänge von diesen erfahrenen Spielern und Persönlichkeiten kamen für uns schon überraschend“, sagt Hong. „Allerdings hatten wir durch unsere Transfers schon gut ganz vorgesorgt. Und ich bin mir sicher, dass wir einige Spieler dabei haben, die voll einschlagen werden.“
SG Welper hat einige junge Wilde neu im Aufgebot
Lars Dambrowske und Luca Baur haben angedeutet, dass in ihnen viel Potenzial schlummert. Beide kamen vor der Saison aus der U19 der TSG Sprockhövel. Zu den jungen Wilden gehören außerdem Robin Nenstil, er ging den umgekehrten Weg von Rast und Dudda und wechselte vom SC Obersprockhövel zur SGW, Luca Ridder (TuS Hordel U19) und Berkan Kale (TVD Velbert U19) sowie Muhammed Gumaneh (TuS 05 Sinsen).
Der 21-jährige hat sich kurzfristig den Grün-Weißen angeschlossen, überzeugte aber schon in den beiden vergangenen Spielen. „Er bringt noch einmal eine zusätzliche Dynamik in unser Spiel. Außerdem hat er einen guten Abschluss“, sagte Hong. Genau das stellte er beim 7:0-Sieg bei der Generalprobe gegen den CSV Linden unter Beweis und erzielte das 1:0.
Zudem erweitern Cedric Petz (TuS Hattingen), Tom Hofmann (BV Hiltrop) und Tobias Lübke (Westfalia Herne) das Spektrum der Möglichkeiten.
SG Welper hat in der Vorbereitung auch Tiefen erlebt
Der Kantersieg gegen den Bochumer Bezirksligisten war eines von vielen guten Testspielen in der Vorbereitung. Positiv sind bei Hong zudem die Spiele gegen den Oberligisten TSG Sprockhövel (1:2-Niederlage) und gegen den Westfalenligisten Westfalia Herne (2:1-Sieg).
Doch die Welperaner erlebten nicht nur Höhen, sondern auch Tiefen. So waren sie gegen Weitmar 45 bei der 2:7-Pleite völlig neben der Spur und auch bei der Halbfinalniederlage der Hattinger Stadtmeisterschaft gegen den SuS Niederbonsfeld lief es alles andere als rund.
„Solche Leistungsschwankungen können uns auch in der Saison erwischen, damit müssen wir rechnen“, sagt Seung-Man Hong. „Wir haben jetzt viele junge Spieler und die werden Fehler machen. Das müssen wir ihnen zugestehen. Wenn wir aber unsere Leistung 100-prozentig abrufen, sind wir in der Lage, jedes Topteam der Liga zu schlagen.“
Zugang Alperen Sahin wird noch Zeit brauchen
Sollte es während der Saison holprig werden, sind vor allem die übrig gebliebenen Routiniers wie Kapitän Marco Bakenecker, Stürmer Max Claus, Frederic Krawinkel und Marc Kaulitzky gefragt. „Bisher führen sie die jungen Spieler hervorragend. Die Teamchemie passt wirklich sehr gut“, erklärt der Coach.
Das soll sich auch nicht ändern, wenn der ehemalige türkische U-Nationalspieler Alperen Sahin, der sich vor wenigen Wochen den Grün-Weißen anschloss, zum Team hinzustößt. „Bis er uns helfen kann, wird es noch ein bisschen dauern. Er hatte jetzt einiges zu erledigen und hat auch ein Jahr lang kein Fußball gespielt. Aber ab September, Oktober wird er uns unterstützen können“, sagt Hong.
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Für die Welperaner soll am Saisonende ein guter Mittelfeldplatz in der Fußball-Landesliga herausspringen. „Ich kenne die Liga jetzt seit drei Jahren und bin überzeugt davon, dass wir eine gute Rolle spielen können“, erklärt der Trainer.
SGW-Trainer Hong hat mehrere Mannschaften auf dem Radar
Die Zusammensetzung der Landesliga hat sich aber schon ein wenig verändert. In Hagen 11, Hohenlimburg, Wickede und Königsborn sind neue Teams hinzugekommen. „Das sind schon starke Mannschaften. Außerdem habe ich Wanne 11, Horsthausen, Hombruch und Langenbochum auf dem Radar. Es wird in diesem Jahr sehr ausgeglichen zugehen. Einen Favoriten, der einfach davon marschiert wie zuletzt Türkspor Dortmund, wird es nicht geben“, erklärt Hong.
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