Niederwenigern. Die Sportfreunde Niederwenigern brauchen eine Siegesserie. Zwei Punkte sprechen für die Hattinger, die ganz bewusst eine Mathe-Phobie entwickeln.

Neigt sich eine Saison zum Ende zu, wird fast überall der Tabellenrechner herausgeholt. Der Blick geht bei den Spielern nach und bei den Fans während der Partien auch auf die Ergebnisse der Konkurrenz auf den anderen Plätzen.

Die Sportfreunde Niederwenigern wollen davon allerdings gar nichts wissen.

„Wir müssen auf uns gucken, unsere Leistung auf den Platz bringen, nicht auf die Tabelle schauen und rechnen. Das bringt alles nichts“, macht Christopher Weusthoff, der Sportliche Leiter der Hattinger, unmissverständlich klar.

Sportfreunde Niederwenigern treffen noch auf vier Abstiegskandidaten

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Die Ausgangslage im Tabellenkeller ist jedoch auch eindeutig: Niederwenigern braucht eine Siegesserie, um den Sturz in die Landesliga noch verhindern zu können. Fünf Spiele bleiben den Sportfreunden, sechs Punkte und vier Plätze müssen sie für den Klassenerhalt in dieser Zeit noch aufholen.

Erst geht es daheim gegen die Spvgg Sterkrade-Nord (Sonntag, 15 Uhr) und gegen den SC Velbert, dann auswärts gegen den SC Düsseldorf-West, den Cronenberger SC und DJK Teutonia St. Tönis. Das Gute: Von den verbleibenden fünf Gegnern stecken vier ebenfalls mitten drin im Abstiegskampf. Es steht also ein Sechs-Punkte-Spiel nach dem anderen an.

Spvgg Sterkrade-Nord hat eine beeindruckende Bilanz vorzuweisen

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Den Start macht die Partie gegen Sterkrade, das in der Vorrunde lange gemeinsam mit dem 1. FC Mönchengladbach ganz unten stand und schon beinahe als sicherer Absteiger feststand.

Nun aber, nach sieben Punkten aus den vergangenen drei und 16 aus den letzten sieben Partien, ist die Sportvereinigung so etwas wie die Mannschaft der Stunde.

Nur noch zwei Punkte trennt sie vom ersten Nichtabstiegsplatz – auch, weil Niederwenigern beim 1:4 im Hinspiel einen Ausfall aller Systeme zu vermelden hatte. „Sterkrade ist keine Mannschaft, die sich aufgeben wird. Sie sind nach oben geklettert, wobei wir im Hinspiel mitgeholfen haben“, so Weusthoff. Damals funktionierte gar nichts, es fehlte an allen Ecken und Enden.

Die SF Niederwenigern haben gelernt, mit Rückschlägen umzugehen

So einen Auftritt dürfen sich die Hattinger kein einziges weiteres Mal erlauben. Optimistisch stimmt, dass der Trend mit dem 2:1-Sieg gegen den SC Union Nettetal zuletzt nach oben zeigte. „Da war Feuer in den Augen. Das hat man schon beim Warmmachen erkannt. Nach der Ansprache in der Kabine war ich sehr positiv gestimmt und optimistisch, dass wir zumindest nicht verlieren“, so Weusthoff.

Es wurden sogar drei Zähler – auch, weil sich Niederwenigern anders als in den Spielen davor von einem Rückschlag nicht aus der Ruhe bringen ließ. Der nur zwei Minuten nach der Führung gefallene Ausgleich Nettetals warf die Hattinger nicht um, im Gegenteil: Sie gingen noch einen Meter mehr.

Ein Spiel nach dem Hinspiel gegen die Spvgg Sterkarde-Nord. Damals ging bei Dominik Enz und den Sportfreunden Niederwenigern gar nichts, die Mannschaft verlor mit 1:4.
Ein Spiel nach dem Hinspiel gegen die Spvgg Sterkarde-Nord. Damals ging bei Dominik Enz und den Sportfreunden Niederwenigern gar nichts, die Mannschaft verlor mit 1:4. © Funke Foto Services | Thorsten Tillmann

„Das war auch schon einmal anders. Gegen Jahn Hiesfeld sind wir nach dem Rückstand zum Beispiel völlig eingebrochen“, erinnert sich der Sportliche Leiter, der weiß, dass die Mannschaft nun daran anknüpfen und eine Konstanz an den Tag legen muss, die ihr bisher in der Saison so deutlich fehlte.

Der Auftritt gegen den SC Union Nettetal gibt Mut

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„Ich bin aber überzeugt davon, dass wir ein gutes Spiel machen werden, wenn wir die Leistung von der vergangenen Woche auf den Platz bringen. Wenn jeder die Zweikämpfe sucht und auch führt. Ob es dann zum Sieg reicht, werden wir sehen“, sagt Weusthoff.

Es ist also wieder einmal die Tagesform, die entscheidend sein wird. Für Weusthoff sind die Aussagen „In dieser Liga kann jeder kann jeden schlagen“ und „du kannst gegen alle verlieren, aber auch gewinnen“, also auch mehr als nur Floskeln. Klar ist für den Sportlichen Leiter: „Rufen wir unsere Leistung ab, sind wir positiv gestimmt. Spielen wir wie im Hinspiel, haben wir gegen keine Mannschaft dieser Liga eine Chance.“

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