Hattingen/Sprockhövel. Bei der Deutschen Meisterschaft im Kleinboot trumpft der Sprockhöveler Finn Wolter auf. Wie er es sogar bis aufs Podest geschafft hat.

Damit hätte Finn Wolter selbst überhaupt nicht gerechnet: Der Ruderer aus Sprockhövel, der für den RC Witten startet, ist mit der Silbermedaille von den Deutschen Kleinboot-Meisterschaften aus Krefeld zurückgekehrt. Im Einer überzeugte Wolter, nachdem sein Weg ins Finale alles andere als ein einfacher war.

Da der Student bei der letzten Überprüfung, der Langstrecke in Leipzig krankheitsbedingt abmelden musste, war zunächst nicht klar, welche Rolle er bei der Meisterschaft spielen würde. Doch schon im Vorlauf lieferte er sich mit dem Würzburger Joachim Agne einen erbitterten Wettstreit um den Sieg. Agne behauptete sich in einem packenden Endspurt und verwies Finn auf den zweiten Platz. Doch der Einzug in die Finalrennen war bereits ein Erfolg.

Finn Wolter war vor dem Wettkampf noch krank und konnte sich nicht einschätzen

Nachdem er krank war, wusste er daher auch erst nicht genau, auf welchem Level er sich aktuell bewegt. In seiner Trainingsgruppe lief es im Vorfeld sehr gut. „Ich bin über 2000 Meter vorher schon ganz gute Zeiten gefahren“, erzählt der Sprockhöveler.

Der verdiente Lohn nach einer starken Vorstellung: Finn Wolter vom RC Witten holte sich bei der Kleinboot-DM die Silbermedaille.
Der verdiente Lohn nach einer starken Vorstellung: Finn Wolter vom RC Witten holte sich bei der Kleinboot-DM die Silbermedaille. © Meinruderbild.de | Detlev Seyb

In Krefeld lief es also bereits im Vorlauf sehr gut, weshalb Wolter sich dabei am Ende sogar noch Kraft für die Finalläufe sparte. Er wusste, dass es im Viertel- und Halbfinale entscheidend werden wird. „Vor allem, wenn ich dann im A-Bereich vorne mitfahren möchte“, merkt der Ruderer an, der sonst noch in der U23 startberechtigt ist.

Starker Seitenwind ist ein Hindernis im Viertelfinale

Er musste dann mit starkem Seitenwind in die folgenden Rennen gehen. In Krefeld stehen auf der einen Seite der Strecke hohe Bäume, die vor Wind schützen. Auf der anderen Seite stehen keine, weshalb es von dort aus bei windigem Wetter für die Ruderer Seitenwind gibt. „Das ist eigentlich sehr unfair und ich musste damit kämpfen“, so Wolter. Er erreichte das Halbfinale dennoch, hat sogar kräftesparend agiert. „Ich habe mir dann selbst Vorwürfe gemacht, weil ich dadurch im Halbfinale erneut auf der windbedingt schlechtesten Bahn außen fahren musste“, erzählt Finn Wolter.

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Doch zum Start des Halbfinals stellte sich der Wind plötzlich ein, Wolter wurde daher Dritter, was ihn selbst sehr überraschte und die Qualifikation für das Finale bedeutete. Dabei nahm er sich dann vor, nur nicht Letzter zu werden, wieder von einer schlechteren Bahn aus.

Die Taktik des Sprockhövelers geht im Finale auf

„Mein Gegner auf der Nebenbahn, Max Reeger, hat mich gepusht und wir haben uns gut vorgearbeitet. Nach 1000 Metern habe ich einen Zwischenspurt eingelegt und zum Ersten aufgeschlossen. Den Vorsprung konnte ich auch bis zum Ende halten und wurde mit einer Sekunde Abstand zum Sieger und eineinhalb Sekunde Abstand zum Dritten Zweiter. Das konnte ich erst gar nicht glauben, ich war total überwältigt. Im A-Bereich so weit vorne zu sein, hätte ich nie gedacht“, gesteht Wolter.

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Er hat sich damit auch das Ticket für den Doppelzweier im A-Bereich gesichert. Diesen Wettkampf lässt er nun auf sich zukommen, genauso wie weitere große Turniere – etwa die U23-Weltmeisterschaft. Wie in den vergangenen Jahren, in denen Wolter im U23-Bereich auch international sehr erfolgreich war, zeigt seine Leistungskurve in diesem Jahr steil bergauf. Hält der Ruderer in den nächsten Wochen und Monaten seine Form, wird er auch im A-Bereich der Männer national wie international eine weiterhin gute Rolle bei den Wettkämpfen spielen können.

Die aus Hattingen stammende Ruderin Annika Steinau war ebenfalls in Krefeld am Start. Allerdings endete die Kleinboot-Meisterschaft für sie eher. Sie konnte in ihrem Vorlauf nicht mit dem Feld mithalten. Ihr fünfter Platz führte sie somit auf direktem Wege in das letzte Finale, in dem sie schließlich den zweiten Rang belegte.

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