Sprockhövel. Nachdem die Elf von Trainer Andrius Balaika ins Spiel gefunden hatte, lief es gegen Vreden in der Offensive – aber zwei Führungen reichten nicht.

Es bleibt weiter spannend in diesen Tagen rund um die Baumhof Arena. Eines von ihren zwei Endspielen vor der Einteilung der Oberliga Westfalen in Auf- und Abstiegsrunde hat die TSG Sprockhövel am Mittwochabend verloren. Gegen die SpVgg Vreden setzte es in den Schlussminuten eine bittere 2:3-Niederlage. Doch es besteht noch eine kleine Chance, in die Aufstiegsrunde zu gelangen.

Die Gegner waren in der Offensive zunächst gefährlicher. Sie schlugen gerne mal einen langen Ball nach vorne. Mert Sahin klärte in der elften Minute nicht richtig per Kopf, aber sein Innenverteidiger-Partner Jonathan Kyeremateng warf sich noch in den Schuss des Gegners. Kyeremateng war in die Startaufstellung gerückt, da sich Jasper Stojan – sonst Stammspieler der TSG – im Abschlusstraining verletzte.

TSG Sprockhövel findet in der ersten Halbzeit kaum den Weg nach vorne

Der zurzeit für die TSG wieder zwischen den Pfosten stehende Tim Michels parierte kurz nach der Szene stark beim Versuch von Vredens Felix Mensing. Wenig später verließ er bei einem langen Ball der Gäste sein Tor, schoss den Ball flach weg, aber genau in den Fuß eines Gegners – dessen Heber flog aber knapp über die Latte. Nach einer halben Stunde schoss ein Gäste-Stürmer eine scharfe Hereingabe von der linken Seite knapp am linken Pfosten vorbei. Tim Michels sollte später noch im Mittelpunkt stehen.

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Von der TSG gingen in der ersten Halbzeit kaum gefährliche Aktionen nach vorne. Wenn der Ball mal in den gegnerischen Strafraum gelangte, war dort kein Abnehmer oder Vredens Schlussmann Ricardo Ottnik schnappte sich die Kugel aus der Luft. Einmal wurde Christian Antwi-Adjei geschickt, doch der Gäste-Keeper klärte den Ball in letzter Sekunde. Sonst kamen die Pässe teilweise nicht gut an. Eine Flanke von Giovanni Multari etwa landete in der 39. Minute im Nichts. Lewin D’Hone und Jonathan Kyeremateng rutsche zudem bei schnellen Gegenangriffen der Ball über den Fuß und es gab wieder keine Chancen.

Nach Wiederanpfiff geht die TSG Sprockhövel zweimal in Führung

Doch nach Wiederanpfiff durfte Sprockhövel plötzlich jubeln. Wenn es aus dem Spiel heraus nicht klappte, dann eben per ruhendem Ball: Max Michels köpfte den Ball nach einem Freistoß von Nazzareno Ciccarelli in die Maschen (54.). Die Gäste waren zuvor über Freistöße übrigens nicht gefährlich. Aber dafür dann direkt danach aus dem Spiel heraus. Multari stoppte einen Gegner hart, der Schiedsrichter gab Vorteil und Vredens Dennis Wübbing schlenzte die Kugel von links außen ins Tor.

Lewin D’Hone (l.) und Nazzareno Ciccarelli kämpften sich mit der TSG Sprockhövel in der zweiten Halbzeit in die Partie und führten zweimal.
Lewin D’Hone (l.) und Nazzareno Ciccarelli kämpften sich mit der TSG Sprockhövel in der zweiten Halbzeit in die Partie und führten zweimal. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Die TSG hatte die Gegner bei ihren Angriffen sonst besser im Griff nach dem Seitenwechsel. Nach vorne taten sie sich aber weiterhin schwer. Kapitän Ibrahim Bulut war auch keine große Anspielstation, ihm standen in der gegnerischen Abwehr zudem einige genauso hochgewachsene Spieler gegenüber. Dilhan Demir legte den Ball nach einem schnellen Angriff aus spitzem Winkel noch knapp links am Gehäuse vorbei (69.). „Solche hundertprozentigen Chancen hätten wir machen müssen“, forderte TSG-Coach Andrius Balaika nach Spielende.

Der Ausgleich fällt nach einem extrem ärgerlichen Torwartfehler

Demir gab etwas später den Ball von recht außen rein, Antwi-Adjei zimmerte ihn ins Tor zur erneuten Führung (74.). Die TSG wollte es mit zunehmender Spieldauer dann doch, auch sichtbar. „Wir sind zweimal verdient in Führung gegangen“, sagte Balaika.

Aber Vreden kam noch mal. Hinten vereitelte Tim Michels erst eine Großchance der Gäste. Die folgende Ecke aber fing er nicht, sondern haute sich den Ball selbst ins Tor. Und kurz vor Spielende spielte sich Vreden noch mal durch, frei vor dem TSG-Keeper tauchte Max Hinkelmann auf und schaute ihn aus – der bittere Nackenschlag zur Entscheidung.

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Balaika brauchte nach dem Abpfiff ein paar Minuten, musste sich erstmal auf die Bank setzen. „Das ist extrem bitter, dass wir das Spiel noch aus der Hand gegeben haben. Gerade nach dem Spielverlauf. Und für Tim ist es natürlich besonders ärgerlich“, sagte er.

Falls seine Elf im letzten Nachholspiel am Sonntag gegen den FC Gütersloh gewinnt und parallel die SpVgg Vreden gegen die Sportfreunde Siegen am Samstag ebenfalls gewinnt, würde die TSG noch unter die ersten Zehn rutschen – und in die Aufstiegsrunde.

So haben sie gespielt

TSG Sprockhövel – SpVgg Vreden 2:3

Tore: 1:0 Max Michels (54.), 1:1 (57.), 2:1 Christian Antwi-Adjei (74.), 2:2 (ET/86.), 2:3 (89.).

TSG: T. Michels, Multari, Sahin, Kyeremateng, Renke, C. Antwi-Adjei, M. Michels, D’Hone (82. Maron), Demir, Ciccarelli, Bulut.

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