Sprockhövel. TSG Sprockhövel richtet seit 30 Jahren das Hallenturnier am Jahresende aus. Viele Teams nehmen teil, diesmal geht es wieder nicht – was schmerzt.
André Meister hat in diesen Tagen wahrlich ein Deja-Vu. Denn der WAZ-Pokal fällt erneut aus, wie bereits vor einem Jahr. Die Corona-Pandemie ist wieder der Grund. Der Fußball-Abteilungsleiter der TSG Sprockhövel hat dabei im Vorfeld immer eine Menge zu tun, um das dreitätige Hallenturnier in der Sprockhöveler Glückaufhalle zu organisieren. Das hat im Verlaufe seiner Jahre einen hohen Stellenwert in der heimischen Fußballszene erreicht.
Wenn es zwischen den Feiertagen zum Jahresende hin keine großen Veranstaltungen gibt, füllt sich an drei aufeinanderfolgenden Tagen im Normalfall die Glückaufhalle. Der Fußball-Oberligist richtet dort seit der Saison 1990/91 den WAZ-Pokal aus. Viele Teams aus Hattingen und Sprockhövel sind jedes Jahr dabei, sie würden sich aufgrund verschiedener Fußballkreise und –bezirke in den Ligen nicht unbedingt begegnen. Hinzu kommen auch Teams aus dem EN-Südkreis, die wie die TSG dem Fußballkreis Hagen angehören und einen Bezug zu Sprockhövel haben.
Organisation des WAZ-Pokals beginnt bereits im Herbst
Mit der Organisation beginnt die TSG, größtenteils in Person von André Meister, bereits im Herbst. Er schreibt die Vereine an und lädt sie ein. Für das Programmheft muss er neben dem ausgelosten Spielplan auch noch Mannschaftsfotos sammeln – wobei auch mal die eine oder andere Erinnerung notwendig ist – und die Sponsoren akquirieren. Dabei gehen so einige Stunden drauf, mit Nachtschicht vor dem heimischen Rechner. „Da muss man auch dranbleiben, sonst wird es nicht Vernünftiges“, sagt Meister.
Der Aufbau der Banden und die Einrichtung der Halle mit dem dafür notwendigen Material, unter anderem auch dem eigenen großen Bierstand, nehme zwei bis drei Tage in Anspruch.
TSG Sprockhövel wollte ein Kleinfeldturnier als Ausweichoption anbieten
In diesem Jahr stand der Rahmenplan bereits, die Vereine sind angeschrieben worden. Anfang Dezember dann erneut, ob sie sich vorstellen könnten, auch draußen ein Turnier in Kleinfeldform auszurichten. In der Baumhof Arena hätte es stattfinden können. „Die Resonanz dazu war nicht so positiv, die meisten wollten gerne wie immer in die Halle. Bei der Abfrage haben die Vereine aber häufig nicht nur ein ja oder nein geschrieben, sondern noch ein bisschen mehr zum Turnier, was bei ihnen gut ankommt. Es war schon emotional“, erzählt André Meister.
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Die TSG sagte das Turnier dann aufgrund der sich zuspitzenden Lage der Corona-Pandemie vorsorglich ab. „Finanziell ist das schon ein Verlust für uns, wenn wir kein Programmheft rausgeben können, keinen Verkauf und keine Tombola haben“, nennt der Abteilungsleiter als Beispiele. Dass die Tombola über digitale Wege nun dennoch ausgeführt werden kann, freut ihn. „Es ist bei den Online-Möglichkeiten, die wir mittlerweile haben, ja kein Hexenwerk“, so Meister.
Die Tombola kann in diesem Jahr digital laufen
Die Tombola läuft sonst neben dem Spielgeschehen in der Halle, die von der TSG an den drei Turniertagen in der Zeit zwischen 15 und 22 Uhr gebucht wird. Dann läuft neben dem rollenden Ball auf dem Spielfeld noch Musik zum Einspielen bei den vielen Toren – auch die Anlage muss dafür vorbereitet werden. Am Ende muss natürlich auch der Abbau wieder erledigt werden. „Der Kopf ist danach zu, ich möchte dann drei Tage nicht mehr auf das Turnier angesprochen werden“, gibt André Meister zu.
Doch er freut sich auch über das Gelingen jedes Jahr erneut, über die in der Regel fröhliche Stimmung – von kleinen emotionalen Abstechern während eines Spiels mal abgesehen. „Das Herz blüht immer wieder trotz des Aufwandes drum herum auf“, betont der Organisator, der froh ist, dass sich viele Helfer für die Ausrichtung finden, sonst wäre der Budenzauber nicht möglich.
Der WAZ-Pokal ist ein faires, aber auch emotionales Hallenturnier
Außerdem seien die Pokalwettbewerbe nach TSG-Angaben in den vergangenen 30 Jahren zum Großteil sehr fair abgelaufen. „Es gab selten Rote Karten, dafür bin ich sehr dankbar. Das ist in der heutigen Zeit leider nicht mehr der Normalfall“, so André Meister. Die Teams seien gut drauf, wenn sie vor dem ersten Spiel in die Halle kommen und freuen sich drauf, gegen viele bekannte Spieler anzutreten.
Diese emotionale Seite fehlt der TSG aktuell schon, den Mannschaften wahrscheinlich ebenso. „Gerade am Endspieltag, wenn es auch noch zu Derbys kommt, ist schon ordentlich was los“, weiß der Organisator.
André Meister spricht insgesamt von einem sehr hohen Stellenwert, den der WAZ-Pokal mit der Zeit erreicht hat und möglichst halten soll. „Die Vereine kommen gerne, das merkt man, die Halle ist immer voll“, weiß er und wünscht sich dazu gerne ein Deja-Vu.
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