Bochum/Hattingen/Herne. Die nächste Oberliga Westfalen hat eine Hinrunde mit folgenden Playoffs. Was Westfalia Herne, SG Wattenscheid 09 und TSG Sprockhövel dazu sagen.
Nachdem der Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW) einen neuen Spielmodus für seine Oberliga Westfalen beschlossen hat, gehen die Meinungen der Vereine – wie schon bei der Abstimmung – auseinander. Die Ruhrgebietsvereine, SC Westfalia Herne, SG Wattenscheid 09 und TSG Sprockhövel haben ebenfalls unterschiedliche Ansichten.
Während Westfalia Herne für die nun anstehende Saison mit einer Hinrunde und anschließender Auf-/Abstiegsrunde gestimmt hat, haben die SG Wattenscheid sowie die TSG Sprockhövel eine Saison mit gewohnter Hin- und Rückrunde und damit mehr Spielen präferiert. Bei der Abstimmung am Donnerstagabend kam es zu einer Pattsituation, mit jeweils zehn Stimmen für beide Varianten und einer Enthaltung des 1. FC Kaan-Marienborn.
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Der Verbandsfußballausschuss des FLVW wählte schließlich den Modus mit Hinrunde und Playoffs.
Christian Knappmann spricht von Entscheidung für „das kleinere Übel“
Christian Knappmann, der Trainer des SC Westfalia Herne, erklärt die Entscheidung für die Saison mit Playoff-Modus: „Dann hat man die Chance, den Klassenerhalt schon im März sicher zu haben, wenn man mindestens Platz zehn und die Playoffs erreicht. Von den beiden Möglichkeiten haben wir das kleinere Übel gewählt.“
Denn mit Blick auf die Corona-Pandemie machen aus Westfalia-Sicht beide Varianten keinen Sinn. „Das Thema wird ja weiter als Damoklesschwert schweben. Wenn eine weitere Welle eintritt, dann wohl zum Jahresende oder Jahresanfang – und in der vergangenen Saison haben wir gesehen, dass wir gerade mal zehn Spieltage geschafft haben“, so Knappmann.
Westfalia Herne hätte eine dritte Variante gewählt
Die Herner hätten daher gerne eine dritte Variante gewählt: „Wir wären für eine Teilung der Liga in zwei Staffeln gewesen. Ob man sie Nord und Süd nennt, A und B oder Max und Moritz, ist eigentlich egal. Aber man hätte nach mindestens neun oder zehn Spieltagen in jeder Staffel Auf- und Absteiger ermitteln können“, sagt Knappmann.
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Positiv am neuen Modus sei, dass es in der Auf- oder Abstiegsrunde um etwas geht. „Dann ist es auch ausgeschlossen, dass man vielleicht bis Saisonende eine Zeit lang irgendwo im Mittelfeld herumdümpelt.“
SG Wattenscheid und TSG Sprockhövel befürchten weniger Einnahmen
Die SG Wattenscheid und TSG Sprockhövel wären für eine „normale“ Hin- und Rückrunde gewesen. Aus Wattenscheider Sicht zum einen, weil die neu formierte Mannschaft sicherlich Zeit benötigt, um sich zu finden. „Da tut uns sicherlich jedes Spiel gut“, sagt Vorstand Christian Pozo y Tamayo.
Zum anderen aus finanziellen und organisatorischen Gründen, denn bei der Playoff-Variante wird es einige Spiele und damit auch Heimspiele weniger geben. „Und nicht nur wir sind auf Zuschauereinnahmen auch angewiesen“, so der Wattenscheider Vorstand. Dem schließt sich die TSG Sprockhövel an. „Es gibt einige Heimspiele, etwa gegen Wattenscheid, die für die Zuschauer attraktiver sind. Da geht es dann schon mal um den einen oder anderen Euro“, betont André Meister, Fußball-Abteilungsleiter der TSG.
Weniger Heimspiele durch den Playoff-Modus möglich
Geplant sei zudem, berichtet Pozo y Tamayo, dass man in der Auf- oder Abstiegsrunde jeweils das Rückspiel bestreitet. Heißt beispielhaft: Spielt Wattenscheid in der einfachen Runde daheim gegen die TSG Sprockhövel und trifft in den Playoffs erneut auf die TSG, müsste sie auswärts antreten.
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Möglich also, dass man in den Playoffs auf beispielsweise acht Auswärtsspiele und nur noch drei Heimspiele kommt - was auch aus sportlicher Sicht fragwürdig erscheint. „Hier muss man sicherlich noch einmal nachjustieren“, sagt Pozo y Tamayo.
Die TSG Sprockhövel hätte sich keinen neuen Modus gewünscht. „Es hat einfach mit Normalität zu tun. Wir kennen Fußball mit Hin- und Rückrunde, so ist es sportlich doch viel cooler. Außerdem sind wir doch nicht beim Eishockey“, sagt André Meister.
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