Sprockhövel. Nach der bisher starken Saison ist es für den Vorstand nur eine Formsache gewesen. Die Erinnerungen an Liga vier sind noch frisch – und gut.

Ob die aktuelle Saison in der Oberliga Westfalen überhaupt noch weitergespielt und gewertet werden kann, ist aufgrund der Corona-Pandemie unklar. Derzeit pausiert der gesamte Amateursport. Dabei hat die TSG Sprockhövel in dieser Spielzeit einen starken Eindruck auf dem Platz hinterlassen und sich in die Spitzengruppe der Liga gespielt. Der Verein hat daher auch schon reagiert und die Lizenz zur Regionalliga beantragt – formhalber.

„Wir haben es nicht gemacht, weil wir glauben, dass wir auf jeden Fall aufsteigen werden“, sagt TSG-Kassierer Jürgen Meister. Doch es ist nicht das erste Mal, dass der Verein diesen Schritt im Vorfeld geht, um nicht bei einem sportlich berechtigten Aufstieg plötzlich aufgrund eines Formfehlers doch nicht eine Liga höher spielen zu dürfen.

Ab der Regionalliga ist eine Lizenz notwendig

Ab der Regionalliga ist nämlich eine Lizenz notwendig, um antreten zu dürfen. „Wenn wir im Frühjahr die Chance zum Aufstieg hatten, haben wir einen Lizenzantrag abgegeben“, verrät Meister. Die Summe, die ein Verein dafür zahlt ist auch nicht übermäßig hoch, liegt im dreistelligen Bereich. Der Aufwand der Organisation, der dahinter steht, sei laut Meister wesentlich höher. Zumal die Sprockhöveler zu den kleineren Vereinen zählen, in denen vieles nebenbei auch auf ehrenamtlicher Basis läuft.

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Die Stimmung innerhalb der Oberliga-Elf nach dem Lauf zu Saisonbeginn ist nun durch den viermonatigen Lockdown etwas getrübt. „Die Jungs haben aber schon Lust, weiter oben mitzuspielen. Und sie können auch rechnen“, sagt Trainer Andrius Balaika. Dennoch bleibe abzuwarten, wie die Mannschaft bei einer Wiederaufnahme des Spielbetriebs starten wird. Direkt vom Aufstieg werde nicht gesprochen, auch wenn sich der ein oder andere sicherlich die Situation schon mal durch den Kopf gehen lassen hat.

TSG Sprockhövel hat ein Jahr in der vierten Liga gespielt

Der Verein hat mit Trainer Balaika in der Saison 2016/17 ein Jahr in der Regionalliga erlebt. Damals spielte die TSG ähnlich konstant wie zuletzt, stand zwischenzeitlich auch auf dem ersten Platz. Durch eine 0:3-Niederlage zum Abschluss (ausgerechnet gegen Schlusslicht SV Zweckel) der Saison 2015/16 rutschte sie zwar aus der Aufstiegszone auf Rang drei ab, doch am Aufstieg änderte das nichts mehr – weil der Zweitplatzierte, die Spielvereinigung Erkenschwick, nicht aufsteigen wollte.

Balaika hat das Regionalliga-Jahr noch in guter Erinnerung, selbst wenn es sportlich am Ende nicht für den Verbleib reichte. Dabei war die TSG gar nicht schlecht, verlor manches Mal nur knapp. Am Ende landete sie allerdings mit 24 Punkten auf Platz 17 von 18 – vor den Sportfreunden Siegen, die in der Vorsaison mit Sprockhövel aus der Oberliga aufgestiegen waren. „Die Qualität des Fußballs, der in der Regionalliga gespielt wird, ist schon beeindruckend. Überhaupt auch die großen Vereine, die richtige Stadien haben“, schwelgt Balaika in Erinnerung.

Ischelandstadion als Ausweichort – auch in Zukunft wieder möglich

Die Zuschauerzahlen waren höher, die Stimmung noch besser als in der Oberliga. Im heimischen Baumhof trat Sprockhövel nicht immer an. Für größere Spiele, wie etwa gegen Rot-Weiss Essen oder den Wuppertaler SV ging es ins Hagener Ischelandstadion. „Es war alles viel professioneller organisiert, vor allem bei Auswärtsfahrten. Man hatte dabei ein Profi-Feeling. Das Jahr ging auch so schnell um, das wollte ich einfach alles nur mitnehmen“, sagt Balaika.

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Was auf jeden Fall im Falle eines Aufstieges der TSG bereits geregelt wäre, sind die baulichen Maßnahmen, die als Voraussetzungen gelten. Für die Trennung der gegnerischen Fans musste der Verein damals einen Käfig anschaffen, der noch vorrätig ist, sogar mit Pufferzone zu den eigenen Anhängern. Im Ischelandstadion stehen auch noch Zäune für den Gästefanblock. „Die Infrastruktur haben wir damals auf unsere Kosten geschaffen und sie ist noch vorhanden“, erzählt Jürgen Meister.

Das Ischelandstadion als Spielort für die größeren Spiele wurde nun ebenfalls schon angefragt – und vom Hagener Sportamt laut Meister bereits in Aussicht gestellt.

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