Sprockhövel. Die TSG Sprockhövel ist durch - der Aufstieg in die Fußball-Regionalliga ist perfekt.
- Regionalliga-Aufstieg perfekt
- Aber Niederlage gegen Neuenkrichen
- Absteiger Zweckel leistet Schützenhilfe
TSG Sprockhövel -
SuS Neuenkirchen
0:2
Wohl nur ganz selten ist nach einer Niederlage so gejubelt worden. Mit 0:2 verlor Fußball-Oberligist TSG Sprockhövel das letzte Heimspiel der Saison 2015/2016 gegen den SuS Neuenkirchen, aber das störte im Baumhof am Sonntagnachmittag keinen großen Geist, denn die TSG feierte mit dem Aufstieg in die Regionalliga dennoch den größten Erfolg der Vereinsgeschichte. Schützenhilfe gab es ausgerechnet von Absteiger SV Zweckel.
Denn Zweckel schlug zeitgleich Sprockhövels Konkurrenten SV Lippstadt mit 3:1, was vor dem Spiel sicherlich niemand für möglich gehalten hatte. Und auch nach dem Spiel dauerte es ein bisschen, bis die Nachricht bestätigt wurde. Im Baumhof war es plötzlich gespenstisch still. Zuvor hatte es von der Tribüne zwar ein paar zaghafte Aufsteiger-Aufsteiger-Rufe gegeben, doch den Live-Tickern dieser Welt ist ja nicht immer zu trauen. Also wurde wieder gewartet. Wie schon im Jahr 2005, als man in Sprockhövel auch nicht so recht wusste, was man mit dem eigenen Ergebnis anfangen sollte. Als die Nachricht vom Ergebnis der Konkurrenz damals eintraf, flossen Tränen. So auch am Sonntag. Es waren aber keine Tränen der Trauer wie im Jahr 2005, es waren vielmehr Freudentränen. Die Mannschaft feierte, sie feierte zudem ihren Trainer Andrius Balaika, dessen T-Shirt kurz danach völlig durchnässt war. In Sprockhövel wurde kurz nach Abpfiff aber zunächst nur mit Mineralwasser gejubelt. Etwas später erwischte den Litauer dann doch eine Bierdusche.
Raoul Meister verschießt Elfmeter
Für Sprockhövels Anhang und für Sprockhövels Trainer war es erneut ein nervenaufreibender Nachmittag. Zwar sprach vor dem Anpfiff wieder einmal alles für die TSG, doch der jungen Mannschaft merkte man erstmals den großen Druck an. Sprockhövel griff nicht richtig an, Sprockhövel wollte zunächst einmal den einen Punkt verteidigen. So schien es auf jeden Fall, der Plan war sicher ein anderer. „Man hat schon gemerkt, dass die Jungs sehr verkrampft waren“, sagte Andrius Balaika nach dem Spiel. „Sie waren im Kopf nicht frei.Und wenn das so ist, dann machen auch die Beine nicht richtig mit.“
Und dennoch sah es so aus, als sollte die TSG den Aufstieg aus eigener Kraft schaffen. Neuenkirchen hatte zwar die klareren Möglichkeiten, doch in der 47. Minute gab es für die TSG die im Fußball bestmögliche Chance. Einen Elfmeter nämlich. Doch Raoul Meister scheiterte an Lippstadts überragendem Torwart Dennis Fischer. Die Sprockhöveler bemühten sich zwar, schnell den Schalter wieder umzulegen, doch das wollte ihnen nicht so recht gelingen.
Tore nur von Neuenkirchen
Und so wurde es im Baumhof immer stiller. Neuenkirchen ging 1:0 in Führung und erhöhte später auf 2:0. Die TSG-Spieler wirkten konsterniert. Aber langsam, ganz langsam sickerte dann die Nachricht von Zweckels Führung durch. Raoul Meister auf dem Platz nahm diesen Hinweis zunächst mit einem völlig ungläubigen Blick auf. Und nach dem Abpfiff von Schiedsrichter Jens Jeromin dann wieder dieses bange Warten - bis dann endlich der befreiende Jubel losbrach.
Tore: 0:1 Mirco Husmann (52.), 0:2 Bernd Schlüter (80.).
TSG: Benz, Oberdorf, Meister, Antwi-Adjej, Dudda, März, Maldea, Gremme (84. Schrepping), Claus (77. Bukowski), Heiserholt (64. Ciccarelli), Wasilewski.
SuS: Fischer, Osterhaus, Nesar, Schlüter, Seidel (10. Braininger), Husmann (77. Sandmann), Mümken (46. Jannig), Wessels, Nieweler, Fuchs, Knocke.