Hattingen/Sprockhövel. Der Hattinger Fußball-Experte Hansi Wagner hat in der ersten Saisonphase Potenzial in Landes- und Bezirksliga erkannt, aber auch noch Schwächen.
„Ich brauche sonntags immer mein Spiel“, gesteht der Hattinger Fußball-Experte Hansi Wagner, während er genauso den Lockdown ausharren muss wie die heimischen Sportvereine. Dort ist er oft und gerne zu Gast, wenn es um Punkte geht. Daher kann der ehemalige Kicker die Teams gut einschätzen, so auch die beiden Landesligisten SC Obersprockhövel und SG Welper sowie den Bezirksligisten TuS Hattingen.
SC Obersprockhövel: Der Aufstieg ist in dieser Saison realistisch
„Der Verein strebt seit Jahren den Aufstieg an, diesmal ist es wirklich realistisch. Es kommen immer wieder gute Leute, der Vorstand arbeitet gut. Die Mannschaft ist so gut aufgestellt, dass sie es auf jeden Fall schaffen kann“, spricht Wagner dem SC Obersprockhövel Mut zu. Es sei von außen schön zu sehen, was in dem kleinen Ort alles bewerkstelligt wird.
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„Obersprockhövel ist nicht nur von einem Spieler abhängig. Auch, wenn es mit Spielern wie Patrick Dytko dann immer noch einmal Ausnahmespieler für die Liga gibt. Doch die ganze Mannschaft ist stark und hat nach vorne eine wahnsinnige Durchschlagskraft. Sie muss nun auch hoch“ , betont Wagner, der ausgerechnet hat, dass der SCO im Schnitt fast 3,5 Tore pro Spiel erzielt.
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Gesehen hat Wagner zum Beispiel aber auch die Spitzenpartie gegen RW Erlinghausen, die 4:4 endete, weil der SCO am Ende noch gleichzog. „Vier Gegentore auf dem eigenen Platz sind natürlich viel. Dort ist durch die zweite Mannschaft auch Unterstützung am Spielfeldrand, die Stimmung ist gut. Spielerisch sieht es auch gut aus, Trainer Robert Wasilewski schaut mit Argusaugen auf das, was seine Mannschaft zeigt“, sagt Wagner.
Die Sauerland-Gruppe sei nicht zu unterschätzen, da in dieser Landesligastaffel etwas anderer Fußball gespielt werde als im Ruhrgebiet. „Es ist etwas defensiver und körperbetonter, das hat der SCO aber angenommen“, meint Wagner und schiebt in Punkto möglicher Aufstieg hinterher: „Ich würde es dem Verein von ganzem Herzen gönnen.“
SG Welper: Mannschaft ist zu stark, um Probleme zu bekommen
Beim zweiten heimischen Landesligisten, der im Sommer aufgestiegen ist, sieht Wagner genauso wenige Probleme. Die SG Welper zählt nicht zu den typischen Aufsteigern, die sich erst in der neuen Spielklasse orientieren müssen. Zumal die – wie viele sagen – recht ausgeglichen ist. „Ich sehe in der Liga keinen Favoriten, das lässt auch der Blick auf die Tabelle nicht erkennen“, sagt Wagner.
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Wer eine kleine Serie schafft, ist direkt oben mit dabei. Wer ein paar Mal hintereinander strauchelt, rutscht ganz schnell unten rein. „Potenzial ist bei den Welperanern auf jeden Fall da, der Kader ist mit vielen Spielern bestückt, die höher gespielt haben“, weiß Wagner, der es nie langweilig findet, wenn er an der Marxstraße zuschaut. „Da ist immer richtig was los, es gibt eine Garantie für viele Tore.“
Der Fußball, den die Sportgemeinschaft spielt, sei „super und kampfstark“, was unter anderem in dem Top-Spiel gegen den Geheimfavoriten Türkspor Dortmund (1:2) sichtbar war. „Mit der Mannschaft wird Welper mit unten nichts zu tun haben. Wenn sie da reinrutschen sollte, ist sie selbst schuld, aber dafür ist sie eigentlich zu stark“, denkt Wagner. Ihm gefallen vor allem der mitspielende Torwart Sven Möllerke sowie der als Vertretung für Stürmer Max Claus aufblühende Tim Wasserloos. „Tim kenne ich schon länger, er macht im Moment alles gut, muss nur fit bleiben.“
TuS Hattingen: Gute Arbeit und Potenzial für oben nicht verspielen
Bei seinem Heimatverein ist Hansi Wagner oft und gerne, vor allem, wenn es so läuft wie vor dem Lockdown. „Platz fünf kann sich sehen lassen“, findet er und glaubt, dass der TuS Hattingen in dieser Tabellenregion weiter seine Rolle spielen kann. In der Breite sieht er den Kader in diesem Jahr gut aufgestellt und lobt den fleißigen Trainer Dik Sörries.
Was dem Experten besonders imponierte, war der Sieg der Rot-Weißen gegen den Spitzenreiter FC Altenbochum. „Das war eine taktische Glanzleistung mit einem Traumtor von Tom Pickhardt. Sonst ist Altenbochum zuhause ja eine Macht, der TuS hat es als Einziger geschafft, dem Tabellenführer eine Niederlage zuzufügen“, freut sich Wagner für die Hattinger. Das mache Mut, doch es gab daneben auch Spiele mit Luft nach oben.
Das war etwa der Vergleich unter der Woche gegen die Sportfreunde Wanne-Eickel (1:1), der auf dem Rasenplatz ausgetragen wurde. „Eigentlich müsste der Rasen ein Vorteil für den TuS sein, den er noch besser nutzen müsste. Aber wenn dann Standprobleme hinzukommen, ist der Vorteil dahin“, so Wagner. Die Trainingsbeteiligung ist gut, weiß er. Auch aus der Jugend kommen talentierte Spieler hoch, so dass er demnächst noch bessere Jahre vermutet.
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