Hattingen/Sprockhövel. Nur in NRW und Hamburg ist das Aufschlagen unter Dach aktuell verboten worden. Heimische Vereine und Betreiber verstehen die Entscheidung nicht.
Nachdem bislang in fast allen Bundesländern das Hallentennis mit Einschränkungen erlaubt ist, machen sich die Verbände und Vereine in Nordrhein-Westfalen Hoffnung. Momentan sind nämlich die Hallen geschlossen. Die heimischen Klubs aus Hattingen und Sprockhövel hoffen auf eine positive Entscheidung der Landesregierung.
Unter den heimischen Vereinen haben vier von sechs einige Teams für die Wintersaison gemeldet. Die meisten davon, neun Teams, möchte der TC Ludwigstal ins Rennen schicken. Die TG Hiddinghausen hat vier Mannschaften gemeldet, die TG Rot-Weiß Hattingen sowie die TSG Spockhövel jeweils eine. Nach aktuellem Stand ist aber auch das Training in den Hallen vor Ort nicht möglich, da sie ausnahmslos geschlossen bleiben müssen. Die Vereine sind gespannt, ob sich daran noch etwas ändert.
TG Hiddinghausen hat keine eigene Halle zur Verfügung
„Wir hoffen auf eine Lösung, um spielen zu können“, sagt Stephan Rath, der Sportwart der TG Hiddinghausen, der gleichzeitig auch Mannschaftsführer der Herren 40 ist, die in der Halle in der Bezirksliga aufschlägt. Nun hat der Verein allerdings, ebenso wie die TSG oder auch der VfL Niederwenigern, keine eigene Halle, die er nutzen kann. Die Spiele finden im benachbarten Sportpark Hiddinghausen statt, der aber nach den Richtlinien der neuen Coronaschutzverordnung nicht öffnen darf. „Wir haben uns gemeinsam mit dem Betreiber auch noch mal beim Sprockhöveler Ordnungsamt vergewissert“, erzählt Rath.
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Der Verein hatte erst überlegt, die Freiplätze noch eine Weile zu nutzen, wo Tennisspielen erlaubt ist. „Ich hatte erst vergangene Woche die Netze abgenommen, es war doch schon viel Feuchtigkeit auf den Plätzen. Die Bälle sind nicht mehr gut gesprungen und wir wollten die Courts nicht noch mehr schädigen“, so Rath. Wenn eine Halle öffnen darf, würde die TGH sich also freuen.
TC Ludwigstal hat die Außenplätze wieder vorbereitet
Über eine eigene mit drei Plätzen verfügt der TC Ludwigstal, der sich sogar für die Mannschaftsspiele in der Wintersaison bereits ein Konzept überlegt hatte, um Zuschauer von Sportlern zu trennen und nur zwei Courts dazu geöffnet hätte. Im Moment sind die sechs Außenplätze wieder mit Netzen bespannt und mit Linien bezogen worden. „Wir hoffen auf ein positives Feedback, zuletzt hatten wir immer gut mit der Stadt zusammengearbeitet“, sagt Sportwartin Mira Dietrich.
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Als Betreiber des Sportparks Ruhrtal darf auch Darijo Toto im Moment nicht öffnen. Die vier Plätze unter Dach sind seit dem letzten Turnier menschenleer. Im Rahmen der diesjährigen Winterturnierserie hätten im November zwei Leitungsklassen-Turniere auf dem Plan gestanden, die nun nicht ausgetragen werden können. „Es gibt viele Entscheidungen, die man nicht nachvollziehen kann. Es entscheiden vielleicht auch Leute, die gar nicht genau wissen, was im Alltag passiert“, so Toto.
Betreiber des Sportparks Ruhrtal in Hattingen plädiert für einheitliche Lösung
Er findet, dass bundesweit entweder alle Halle geschlossen oder alle geöffnet werden. „Die Sportler verstehen doch nicht, warum sie hier nicht spielen dürfen, woanders aber schon. In Holland werden sogar Turniere gespielt“, erzählt Toto, der für seinen Hotelbetrieb derzeit keine Touristen aufnehmen darf.
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Aus wirtschaftlicher Sicht sei ein kurzer Lockdown verkraftbar. „Ein Monat geht noch, aber irgendwann muss man sich Gedanken machen“, so der Betreiber. Er sieht zudem die Gefahr, dass Sportler illegal in den Hallen spielen wollen, weil sie die Entscheidung des Landes NRW nicht verstehen können.
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